Die gesamte im Plan-Entwurf ausgewiesene Fläche ist im Flächennutzungsplan (FNP) eine Gemeinbedarfsfläche mit erhöhtem Grünanteil und Wald i. S. d. Waldgesetzes ausgewiesen. Sie befindet sich im Landschaftsschutzgebiet und Teile davon sind sogar als hochwertig einzustufender Lokaler Klimaschutzwald festgesetzt. Die Fläche grenzt an das Naturschutzgebiet Uferzone Pätzer Vordersee.

Laut B-Plan sollen die Flächen nun vorwiegend in Wohnbauflächen mit 14 EFHs umgewandelt werden für die derzeit überhaupt kein Bedarf besteht. Ein hohes Maß an versiegelter Naturfläche ist somit erwartungsgemäß ebenfalls anzunehmen.

Flächen für Gemeinbedarf sind von zentraler Bedeutung u. a. für die Infrastruktur und erfüllen die Aufgaben der Gemeinde für die Daseinsvorsorge, wie auch dem Erhalt und der Steigerung der Lebendqualität. Es kann angenommen werden, dass die Fläche derzeit als Raum für Erholung dient und die unmittelbar angrenzende Kindertagestätte Waldkita erheblich aufwertet.

Aus landschaftsplanerischer Sicht stellt die begrünte Fläche „ein Fenster in die Natur“ dar und bietet eine Entwicklung und Möglichkeiten für eine Erlebniswelt für Kinder.

Die Planungen zum benannten Bauvorhaben widersprechen dem Ortsentwicklungskonzept Bestensee 2025 bereits in seinen grundsätzlichen Leitsätzen.

Dieses Ortsentwicklungskonzept ist eine Umsetzungsstrategie für Bestensee, die aus den Interessen einer zustimmenden Mehrheit von Einwohnerinnen und Einwohnern unserer Gemeinde unter fachlicher Begleitung und Anleitung von Stadtplanungsarchitekten entwickelt wurde. Dieses Konzept und danach zu handeln ist eine Verpflichtung für die Gemeindevertreter und die Gemeindeverwaltung. Es gebührt den Respekt unserer Einwohner- und Einwohnerinnen, die ein hohes Interesse an der Gestaltung ihres Wohnortes haben, dieses Konzept maßgeblich umzusetzen. Eine Missachtung des Konzeptes ist eine Missachtung eines breiten Willes unserer Bürgerschaft!

Das Projekt Wohnungsbau auf dieser Fläche ist aus dem Fehlen eines überwiegenden öffentlichen Interesse und der benannten Einwendungen abzulehnen und nicht mehr zu verfolgen!

Warum soll wieder mal eine grüne Fläche in Bestensee für den Bau von Einfamilienhäusern geopfert werden? Damit ein einzelner Eigentümer viel Geld verdienen kann? Was hat denn die Gemeinde Bestensee, was haben die Menschen in Bestensee davon? Rein gar nichts!
Im Gegenteil: Es werden wieder Grünflächen, die sogar als Gemeinbedarfsflächen ausgewiesen sind, versiegelt und der Öffentlichkeit entzogen. Es wird wieder ein Stückchen Natur weniger in Bestensee geben. Der Flächenfraß geht weiter...
Ich höre oft das Argument: "Das ist doch gar kein Wald." Aber natürlich ist es das! Wald ist laut Definition eine größere, dicht mit Bäumen bestandene Fläche. Trotz illegaler Abholzung im Jahr 2017 ist der Baumbestand wieder dicht aufgewachsen, vorwiegend mit Akazienbäumen. Somit ist es Wald mit all seinen Schutzfunktionen, mit all der Flora und Fauna, die es dort gibt. Das darf nicht für das Interesse eines einzelnen Eigentümers geopfert werden. Es gibt genügend zum Verkauf stehende Einfamilienhäuser in Bestensee.

Darun