Petition richtet sich an:
Saarbrücker Stadtrat
Sehr geehrte Damen und Herren Stadtverordnete,
wir, die Unterzeichner, bitten Sie darum, dem »Antrag Wildtierverbot« der FDP-Fraktion des Saarbrücker Stadtrates zuzustimmen und damit Zirkussen mit Wildtieren künftig keine in städtischer Hand befindlichen Flächen mehr zu überlassen.
Begründung
Tiere können in einem Zirkus nicht artgerecht gehalten werden. Jeder, der einmal im Film oder gar direkt gesehen hat, wie ein Löwe durch die Savanne streift, wie ein Elefant ein Bad im Fluss nimmt oder wie sich ein Affe von Ast zu Ast schwingt, der weiß, dass ein Leben im Käfig und in der Manege nicht der ureigenen Art des Löwen, des Elefanten und des Affen entspricht.
Geben Sie nicht einer eventuellen Befürchtung vor möglichen rechtlichen Schritten von Zirkusbetrieben nach. Zahlreiche Kommunen in Deutschland sind bereits mit gutem Beispiel vorangegangen und haben gezeigt, dass ein rechtssicheres Versagen einer Genehmigung möglich ist. Im Saarland hat beispielsweise Püttlingen den Schritt unternommen und im vergangenen Jahr beschlossen, kommunale Flächen nicht mehr an Zirkusbetriebe zu vergeben, die Wildtiere wie Elefanten, Nashörner, Giraffen, Flusspferde oder Bären mit sich führen. Diesem guten Beispiel soll der Saarbrücker Stadtrat folgen und damit sein Verständnis für die Belange von wild lebenden Tieren signalisieren. Dass ein Verbot von Zirkussen mit Wildtieren einer gerichtlichen Überprüfung standhalten kann, geht hervor aus einem entsprechenden Gutachten von Dr. iur. Christoph Maisack, dem Vorsitzenden der Deutschen Juristischen Gesellschaft für Tierschutzrecht und stellvertretenden Landestierschutzbeauftragten des Landes Baden-Württemberg.
Mit einem Verbot von Zirkussen mit Wildtieren haben Sie als Stadtverordnete die Bevölkerung auf Ihrer Seite. Die im Antrag der FDP-Fraktion genannten Umfrageergebnisse spiegeln auch die Erfahrungen des Bündnis für Tierrechte e.V. wider, das diese Petition initiiert hat: Bei Informationsständen in der Saarbrücker Innenstadt zum Thema Zirkus sagt die weit überwiegende Mehrheit der angesprochenen Passanten, dass Tiere im Zirkus nicht artgerecht gehalten werden können, unter der Dressur und Enge leiden und dass sie – die Passanten – genau aus diesen Gründen keinen Zirkus besuchen. Mit dem Angebot eines Zirkusses mit Wildtieren wird demnach nur das Unterhaltungsbedürfnis einiger weniger Menschen befriedigt. Viele Passanten geben an, ausschließlich Zirkusse ohne Tiere und nur mit menschlichen Künstlern zu besuchen. Der Stadtrat kann sich also mit dem Beschluss eines Verbotes für Zirkusse mit Wildtieren der Unterstützung des weit überwiegenden Teils der Saarbrücker und Saarländer gewiss sein.
Verehrte Damen und Herren Stadtverordnete, wir appellieren an Ihr Mitgefühl für Wildtiere. Dem eigenen geliebten Haustier, sei es Hund, Katze oder ein anderes, würden wir ein Leben auf Rädern, hinter Gittern und unter lautem Klatschen nicht zumuten. Gleiches sollte auch für Wildtiere gelten.