Region: Berlin
Image of the petition Kunstlehramt ohne Kunst, Musiklehramt ohne Musik - Berliner Schulen ohne Fachlehrer?!
Education

Kunstlehramt ohne Kunst, Musiklehramt ohne Musik - Berliner Schulen ohne Fachlehrer?!

Petitioner not public
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Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung Berlin
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  1. Launched 2012
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Wir, die Lehramtsstudierenden der UdK Berlin, fühlen uns von dem Baumert-Gutachten in unserem Selbstverständnis als engagierte und begeisterte Kunst- und MusiklehrerInnen angegriffen und kritisieren die implizite Abschaffung des Fachlehramts für Musik und Kunst an den Schulen und besonders an den Grundschulen Berlins!

Wir kritisieren insbesondere die Änderungen des Grundschullehramt-Studiums, in dem die Fächer Bildende Kunst und Musik lediglich als drittes Fach gewählt werden können. Mit einem erheblich verkürzten Anteil von 108 LP auf 55 LP werden das Universitätsstudium und damit auch das Lehramt einseitig nach kommerziellen Funktionen ausgerichtet, durch die sowohl die Studierenden als auch die Pädagogen zu Alles-und-nichts-Könnern degradiert werden und die Unterrichtsqualität nicht mehr gewährleistet ist!

Wir fordern den Erhalt der Kernfächer Kunst und Musik an den Schulen Berlins!

Wir fordern ein studierbares, qualitativ hochwertiges künstlerisch-wissenschaftliches Lehramtsstudium an der UdK! Wir fordern mehr Möglichkeiten demokratischer Mitbestimmung bei wichtigen Entscheidungen über unser Studium an der Universität und unsere beruflichen Aussichten! Wir fordern eine kritische Diskussion über die zunehmende Ökonomisierung der Hochschulen und des Lehramtsberufs!

Reason

Besonders die musischen Fächer bieten einer heterogenen Schülerschaft angemessene differenzierte Ausdrucks- und Sozialformen, die auch für eine gelungene Inklusionsarbeit absolut essenziell sind. Ästhetische Zugänge erreichen die SchülerInnen in ihrer gesamten körperlich-geistig-emotionalen Anlage und bilden somit einen notwendigen Kontrast zu den eher kognitiv orientierten Fächern Mathe und Deutsch.

Wir haben ein Anrecht auf zeitliche reelle Möglichkeiten, die Freiräume und Angebote der Kunsthochschule zu nutzen. Nur mit angemessenen Studien- und Arbeitsbedingungen können Studierende zu kompetenten und überzeugten VermittlerInnen einer historisch gewachsenen, vielschichtigen und komplexen kulturellen Landschaft reifen. Besonders die Schule braucht praxis- und kritikerprobte Persönlichkeiten, die sich als Vertreter und Kooperationspartner zu außerschulischen kulturellen Entwicklungen verstehen!

Berlin steht symbolisch für diese Entwicklungen und für einen Freiraum, in dem schöpferische, alternative und interdisziplinär arbeitende künstlerische und musikalische Bewegungen möglich sind. Die Stadt genießt dafür seit Jahren internationale Anerkennung. Die Vielzahl an erfolgreichen und regelmäßigen Kooperationen von Schulen mit außerschulischen kulturellen Einrichtungen, KünstlerInnen und Musikprojekten durch und mit der UdK spricht für sich.

Je marginaler sich die musischen Fächer im Bildungskanon der Berliner Schullandschaft widerspiegeln, desto eindeutiger wird den SchülerInnen ihr Anrecht auf „Teilhabe an kulturellen Errungenschaften“ in ihrer Stadt verwehrt. Den Zugang zur Kultur für alle SchülerInnen chancengleich zu gestalten, hat die Kultusministerkonferenz für alle Schulen verbindlich gemacht!

Die emotionale und persönliche Verbindung zum eigenen Fach ist ausschlaggebend für die Entscheidung zu einem Lehramtsstudium mit dem Kernfach Kunst oder Musik und bewegt Studierende aus ganz Deutschland nach Berlin zu ziehen und sich an der UdK zu bewerben. Das Interesse an einer Hochschulausbildung zum Universallehrer ohne die Möglichkeit individueller fachlicher Schwerpunktsetzung wird enorm sinken!

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Musik fördert das verknüpfte Denken und die Konzentration! Und das weiß man nicht erst seit heute. Dazu gibt es genügend Studien, die das belegen. Keiner kann mir erzählen, dass eine verbesserte Konzentration nicht auch auf alle anderen Fächer Auswirkungen hat.

Ich sehe als Musiker und als Wissenschaftler bei solchen Debatten immer das Problem, daß Anliegen auf Schüler abgewälzt werden, ohne die Rechtfertigung ausreichend zu bedenken: Eine Pflicht und auch die Schulpflicht ist eine Einschränkung der Freiheit und damit rechtfertigungsbedürftig. Wenn ein Schüler mit Musik oder Kunst nichts anfangen kann, untalentiert ist o.ä., muß er trotzdem in den Unterricht, dessen Benotung ihm im schlimmsten Fall zum Sitzenbleiben führt.

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