Petition richtet sich an:
Die neu gewählten Bundestagsabgeordneten / Deutscher Bundestag Petitionsausschuss
Es braucht eine stärkere Lobby für Kinder und Jugendliche in der Bildungspolitik. Für eine zeitgemäße, chancengerechte und krisenfeste Bildung. Die Corona-Pandemie hat schonungslos aufgezeigt, wo die Schwachstellen in unserem Bildungssystem liegen – und dass diese nicht erst seit 2020 existieren: mangelhafte Ausstattung der Schulen, kaum vorhandene Digitalisierung, zu wenig Personal in Kindergärten und Schulen, wachsende Chancenungerechtigkeit. Die Liste ließe sich weiter fortführen. Das ist die Lebenswirklichkeit von vielen Kindern und Jugendlichen. Obwohl junge Menschen entscheidend zur Eindämmung der Pandemie beigetragen haben, wurden sie kaum von der Politik angehört oder an der Entwicklung von Lösungen beteiligt. Erwachsene entscheiden grundsätzlich – unabhängig von einer Pandemie – zu oft allein, wie Kinder und Jugendliche lernen oder ihren Alltag gestalten sollen. Dabei sind es die Kinder und Jugendlichen, die jeden Tag vor Ort in den Bildungseinrichtungen die Auswirkungen bildungspolitischer Entscheidungen hautnah erleben. Sie sind somit auch Expert*innen für das Lernen und für den Alltag in Kita und Schule. Wir brauchen eine Systemveränderung in der Bildung. Deshalb stärken wir als Stiftung Bildung das Engagement rund um Kitas und Schulen und setzen uns in diesem Zusammenhang explizit für Jugendbeteiligung ein. Wir fordern deshalb: Im neuen Koalitionsvertrag müssen mehr Beteiligungsrechte für Kinder und Jugendliche in der Bildungspolitik festgeschrieben werden, damit ihre Perspektiven, Meinungen und Ideen gehört und ernst genommen werden. Denn politische Teilhabe in Bereichen, die sie selbst betreffen, ist ihr gutes, in der UN-Kinderrechtskonvention festgehaltenes Recht. Unsere Forderungen 1. Bundesweit einheitliche, verbindliche Beteiligungsrechte für Schüler*innen in Schulen. 2. Bundesweit einheitliche, verbindliche Regelungen für die Beteiligung von Kindern in Kindergärten und Kindertagesstätten. 3. Engere Einbindung der jungen Zivilgesellschaft und ihrer Meinung in bildungspolitischen Prozessen auf Bundesebene. 4. Einbeziehen von Kindern und Jugendlichen bei Forschungsprojekten zu Bildung – von Beginn an. 5. Deutliche Erhöhung der Bildungsausgaben mindestens auf den OECD-Durchschnitt, auch zur Stärkung der Beteiligungsstrukturen. Dafür steht #LobbyFürBildung.
Begründung
Warum die Kampagne und Petition #LobbyFürBildung? Deutschland hat am 26. September 2021 einen neuen Bundestag gewählt. Alle Bürger*innen unter 18 Jahren hatten jedoch nicht die Möglichkeit, mit einem Kreuz die bisherige Bildungspolitik zu bewerten. Sie konnten auch nicht darüber entscheiden, wer in Zukunft Deutschlands Bildungspolitik gestalten soll. Umso wichtiger ist es deshalb, dass die neu gewählten Abgeordneten und die Mitglieder der neuen Bundesregierung Politik im Sinne der Jugend und mit ihr macht. Wie geplant läuft unsere Kampagne auch nach der Wahl weiter, um im nächsten Schritt auf die Kolationsverhandlungen einzuwirken. Das Ziel ist ein Bildungssystem, das zeitgemäß, chancengerecht und krisenfest ist. Wir haben jetzt die Chance, die Weichen zu stellen, um unser Bildungssystem zu verändern. Unterschreibt und teilt die Petition, damit Kinder und Jugendliche ihre eigene Zukunft mitgestalten dürfen. Lasst uns gemeinsam Lobby für Bildung machen!
Du hast kürzlich unsere Petition #LobbyFürBildung unterschrieben. Da sie und die dazugehörige Kampagne am 15.12. endete, wollen wir dich wissen lassen, wie es ausgegangen ist. Unsere zentrale Forderung war, dass die neue Bundesregierung mehr Beteiligungsrechte für Kinder und Jugendliche im Koalitionsvertrag festschreibt. Das sieht die neue Bundesregierung auch so, denn genau das findet sich im Koalitionspapier wieder! Ein großer Erfolg für alle, die sich für das Thema Partizipation und bessere Bildung einsetzen.
Wir haben am Ende der Zeichnungsfrist zwar nicht die 50.000 Unterschriften erreicht, Dein Mitwirken war aber trotzdem enorm wichtig für uns. Vielen Dank für das Unterschreiben, Weitersagen und Teilen der Petition! Dieser Zuspruch und die vielen Nachrichten und Kommentare im Rahmen der Kampagne #LobbyFürBildung zeigen uns, dass es wichtig und richtig ist, sich auch in Zukunft für die Beteiligung junger Menschen und ihren Vertreter*innen in der (Bildungs-)Politik einzusetzen.
Ein politisch und gesellschaftlich aufregendes Jahr 2021 geht nun zu Ende. Wir als Stiftung Bildung freuen uns darüber, viele unserer Forderungen im Koalitionsvertrag wiederzufinden (siehe unten „Der Koalitionsvertrag kurz & kanpp“). Wir werden uns aber im kommenden Jahr nicht auf dem bisher Erreichten ausruhen. Vielmehr leiten wir aus dem Koalitionspapier einen klaren Auftrag ab, die Umsetzung der darin formulierten Ziele im Bereich Bildung und Beteiligung konstruktiv zu begleiten.
Wir würden uns sehr freuen, das in 2022 weiter gemeinsam mit Dir zu tun. Wir informieren Dich gern mit unserem Newsletter über unsere Arbeit, neue Kampagnen und darüber, welche Mitmach-Möglichkeiten es für Dich gibt. Hier geht es zur Anmeldung: htttps://www.stiftungbildung.org/newsletter (bitte bei „Allgemein“ den Haken setzen).
Als unabhängige Stiftung sind wir auf Spenden angewiesen, um weiterhin für beste Bildung aktiv sein zu können. Informationen, wie Du uns mit einer Spende unterstützen kannst und was sie bewirkt, haben wir für dich hier zusammengestellt: https://www.stiftungbildung.org/spenden/
An dieser Stelle noch einmal ein großes Dankeschön vom gesamten Team der Stiftung Bildung für Dein Mitmachen bei unserer Kampagne #LobbyFürBildung.
Wir wünschen Dir fröhliche Feiertage und vor allem ein gesundes, neues Jahr 2022.
Wenn ihr Fragen habt oder mit uns ins Gespräche kommen möchtet, freuen wir uns über eine Nachricht von euch an presse@stiftungbildung.org
Nachgeschaut: Der neue Koalitionsvertrag und die Forderungen unserer Kampagne LobbyFürBildung
„Der Koalitionsvertrag kurz & kanpp“
Forderung 1: Wir fordern mehr politische Teilhabe für Kinder und Jugendliche in Bereichen, die sie selbst betreffen. Das ist ihr gutes, in der UN-Kinderrechtskonvention festgehaltenes Recht.
Dazu im Koalitionsvertrag: „Wir wollen die Kinderrechte ausdrücklich im Grundgesetz verankern und orientieren uns dabei maßgeblich an den Vorgaben der UN-Kinderrechtskonvention. Dafür werden wir einen Gesetzesentwurf vorlegen und zugleich das Monitoring zur Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention ausbauen.“
Forderung 2 & 3: Bundesweit einheitliche, verbindliche Beteiligungsrechte für Schüler*innen in Schulen. Gleiches gilt für Regelungen für die Beteiligung von Kindern in Kindergärten und Kindertagesstätten.
„Mit einem Nationalen Aktionsplan für Kinder- und Jugendbeteiligung werden wir die Jugendstrategie der Bundesregierung weiterentwickeln, Qualitätsstandards für wirksame Beteiligung besser bekannt machen, selbstbestimmte Kinder- und Jugendparlamente und Beteiligungsnetzwerke stärken.“
Forderung 4: Engere Einbindung der jungen Zivilgesellschaft und ihrer Meinung in bildungspolitischen Prozessen auf Bundesebene.
„Wir unterstützen zivilgesellschaftliches Bildungsengagement.“ Und weiter heißt es, dass sich bei einem neuen Bildungsgipfel „Bund, Länder, Kommunen, Wissenschaft und Zivilgesellschaft über neue Formen der Zusammenarbeit und gemeinsame ambitionierte Bildungsziele verständigen.“
Forderung 5: Deutliche Erhöhung der Bildungsausgaben mindestens auf den OECD-Durchschnitt, auch zur Stärkung der Beteiligungsstrukturen.
„Gemeinsam mit den Ländern werden wir die öffentlichen Bildungsausgaben deutlich steigern […].“
