Maßvolle Steuererhöhung statt Überlastung - Haushaltspolitik in Bad Arolsen transparent gestalten

Petition richtet sich an
Kommunalaufsicht über Gemeinden und Verbände im Landkreis Waldeck-Frankenberg

1.046 Unterschriften

Sammlung beendet

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Sammlung beendet

  1. Gestartet Juli 2025
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht
  4. Dialog mit Empfänger
  5. Entscheidung

Petition richtet sich an: Kommunalaufsicht über Gemeinden und Verbände im Landkreis Waldeck-Frankenberg

Die Stadtverordnetenversammlung von Bad Arolsen hat eine massive Steuererhöhung rückwirkend zum 1. Januar 2025 beschlossen. Die Grundsteuer A steigt von 360 auf 550 Prozentpunkte, die Grundsteuer B von 340 auf 530 Prozentpunkte. Auch der Gewerbesteuerhebesatz wurde auf 410 Prozentpunkte angehoben. Diese Entscheidung betrifft alle Bürgerinnen und Bürger sowie Unternehmen in unserer Stadt, denn die Grundsteuer wird direkt oder indirekt von jedem Haushalt getragen. Gleichzeitig investiert die Stadt in verschiedene freiwillige Projekte. Wir fordern eine rechtliche und wirtschaftliche Überprüfung durch die Kommunalaufsicht und eine Korrektur dieser Entscheidung.

Begründung

🟩 Forderung
Wir fordern die Kommunalaufsicht des Landkreises Waldeck-Frankenberg auf, gemäß § 92 Absatz 4 der Hessischen Gemeindeordnung die beschlossenen Steuererhöhungen und die zugrunde liegende Haushaltsführung der Stadt Bad Arolsen umfassend zu prüfen.
Zu klären ist, ob die Erhöhung der Grundsteuer A auf 550 Prozentpunkte und der Grundsteuer B auf 530 Prozentpunkte sowie die Anhebung des Gewerbesteuerhebesatzes auf 410 Prozentpunkte wirtschaftlich erforderlich, verhältnismäßig und rechtlich vertretbar sind. Es ist zu bewerten, ob diese Maßnahmen das letzte verbleibende Mittel der Haushaltskonsolidierung darstellen oder ob andere Alternativen bestanden hätten, etwa durch Einsparungen bei freiwilligen Ausgaben.
Ebenso ist zu prüfen, ob geplante Großprojekte wie das neue Sportzentrum und städtebauliche Maßnahmen hinsichtlich Wirtschaftlichkeit, Notwendigkeit und Folgekosten ausreichend bewertet wurden. Auch die Rückwirkung dieser Entscheidung auf den 1. Januar wirft insbesondere Fragen zur Transparenz und Planbarkeit für Bürgerinnen und Bürger sowie Unternehmen.
Sollte sich herausstellen, dass zumutbare Alternativen bestanden oder die Entscheidung nicht im Einklang mit den haushaltsrechtlichen Grundsätzen steht, erwarten wir eine Korrektur der Steuererhöhungen durch die Stadt oder eine aufsichtsrechtliche Weisung.

🟩 Begründung
Die Stadt Bad Arolsen hat eine Erhöhung der Grundsteuer A um 190 Prozentpunkte auf 550 Prozent, der Grundsteuer B ebenfalls um 190 Punkte auf 530 Prozent sowie der Gewerbesteuer um 20 Punkte auf 410 Prozent beschlossen. Diese Änderungen gelten rückwirkend zum 1. Januar 2025. Die Grundsteuer wird dabei nicht nur von Eigentümerinnen und Eigentümern getragen, sondern auch auf Mieterinnen und Mieter umgelegt. Diese Entscheidung betrifft alle Menschen in unserer Stadt, unabhängig davon, ob sie ein Eigenheim besitzen oder zur Miete wohnen.
In einer Zeit stark steigender Lebenshaltungs-, Energie- und Wohnkosten ist diese zusätzliche finanzielle Belastung für viele Bürgerinnen und Bürger nicht zumutbar. Sie betrifft ebenso Unternehmen und Selbstständige, die bereits unter inflationsbedingten Kostensteigerungen leiden.
Gleichzeitig investiert die Stadt erhebliche Summen in freiwillige Maßnahmen wie das geplante Sportzentrum oder weitere städtebauliche Projekte. Diese Vorhaben sind nicht gesetzlich verpflichtend und bislang nicht öffentlich nachvollziehbar auf Notwendigkeit und Wirtschaftlichkeit geprüft worden. Fördermittel decken dabei nur einen Teil der Investitionen ab, der verbleibende Eigenanteil muss über Kredite oder den städtischen Haushalt finanziert werden. Dadurch entsteht eine doppelte Belastung: Die Stadt verschuldet sich weiter und die Bürgerinnen und Bürger zahlen mehr.
Die rückwirkende Anwendung der Steuererhöhungen auf den 1. Januar verschärft die Problematik. Sie führt zu Planungsunsicherheit und stellt aus Sicht vieler Menschen einen Vertrauensbruch in eine gerechte und nachvollziehbare Haushaltspolitik dar.
Wir akzeptieren nicht, dass Haushaltslücken ohne sichtbare Sparanstrengungen allein durch massive Steuererhöhungen geschlossen werden. Wir fordern, dass zuerst alle wirtschaftlich vertretbaren Alternativen geprüft werden, bevor solche Belastungen auf die Bevölkerung übertragen werden. Eine Steuererhöhung dieser Größenordnung darf nur das letzte Mittel sein und nicht der erste Griff zum einfachsten Hebel.

🟩 Für eine faire, sparsame und bürgernahe Haushaltspolitik in Bad Arolsen
Wir fordern eine transparente Prüfung und Korrektur der beschlossenen Maßnahmen im Interesse aller Bürgerinnen und Bürger sowie Unternehmen unserer Stadt.

Vielen Dank für Ihre Unterstützung, Jan-Hendrik Rohrbach, Bad Arolsen
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Angaben zur Petition

Petition gestartet: 12.07.2025
Sammlung endet: 16.08.2025
Region: Bad Arolsen
Kategorie: Steuern

Neuigkeiten

  • Liebe Unterstützerinnen und Unterstützer,

    am 25. August durfte ich mit einem weiteren Unterstützer unsere Petition mit 1.046 Unterschriften offiziell an die Kommunalaufsicht übergeben. Gemeinsam haben wir ein klares Signal gesetzt: Wir wollen eine maßvolle Steuerpolitik, mehr Transparenz und eine faire Beteiligung der Bürger.

    Aktueller Stand:

    Die Kommunalaufsicht prüft derzeit, wie sie mit der Petition umgehen kann. Erste Gespräche waren sehr konstruktiv und unsere Sorgen werden geteilt. Es geht nun darum, ob und wie die Aufsicht auf die Petition reagieren und weiteren Einfluss nehmen kann. Ich persönlich gehe davon aus, dass dies ein langer Prozess wird.

    Was gemeinsam mit der Kommunalaufsicht diskutiert wurde:

    Kreisumlage als Haupttreiber: Mit rund 17 Mio. € pro Jahr macht sie mehr als ein Drittel des städtischen Haushalts von 47 Mio. € aus. Allein 2025 steigen die Zahlungen um 1,2 Mio. €, ohne dass die Stadt hierauf Einfluss nehmen konnte. Mit 1.200 Mitarbeiter ist die Personaldecke des Kreis stark angestiegen.

    Freiwillige Projekte trotz Finanzdruck: Die Stadt setzt mehrere Projekte fort, die häufig an Förderbedingungen gebunden sind. Ein Abbruch könnte Rückzahlungen auslösen. Bisher gibt es jedoch keine öffentlich zugängliche wirtschaftliche Betrachtung, ob eine Beendigung mit Rückzahlungen oder eine Fortführung mit laufenden Kosten für die Stadt insgesamt sinnvoller wäre. Gleichzeitig werden aber schon wieder neue Projekte diskutiert.

    Fehlende Transparenz und Beteiligung: Die Steuererhöhung wurde beschlossen, bevor eine offene Diskussion über Einsparungen oder Alternativen stattgefunden hat. Eine öffentliche Sparliste lag nicht vor und die Bürgerversammlung wurde erst nach dem Beschluss einberufen. Bisher haben politische Vertreter auch nicht auf die Petition reagiert.

    Überdurchschnittliche Belastung: Mit einem Hebesatz von 530 % bei der Grundsteuer B liegt Bad Arolsen inzwischen deutlich über den meisten Nachbarkommunen. Nur Willingen erhebt noch höhere Abgaben, ist aber strukturell kaum vergleichbar.

    Wichtige Forderungen nochmal zusammengefasst:

    - Maßvolle und nachvollziehbare Steuererhöhung
    - Transparente Spar- und Maßnahmenlisten vor neuen Belastungen
    - Frühzeitige Bürgerbeteiligung für mehr Akzeptanz
    - Nachvollziehbare wirtschaftliche Bewertung freiwilliger Projekte einschließlich Förderauflagen und Folgekosten
    - Mehr Transparenz bei der Kreisumlage

    Wie geht es weiter?

    Die Kommunalaufsicht prüft nun genau, wie sie die Stadt auf mehr Transparenz, Rechtmäßigkeit und Nachhaltigkeit verpflichten kann.

    Vielen Dank für Ihre große Unterstützung und die vielen ermutigenden Rückmeldungen. Ich werde Sie selbstverständlich über die weiteren Entwicklungen informieren.

    Herzliche Grüße

    Jan-Hendrik Rohrbach
  • openPetition hat heute eine Erinnerung an die gewählten Vertreter im Parlament Stadtverordnetenversammlung geschickt, die noch keine persönliche Stellungnahme abgegeben haben.
    Bisher haben 0 Parlamentarier eine Stellungnahme abgegeben.
    Die Stellungnahmen veröffentlichen wir hier:
    https://www.openpetition.de/petition/stellungnahme/massvolle-steuererhoehung-statt-ueberlastung-haushaltspolitik-in-bad-arolsen-transparent-gestalten
  • openPetition hat heute von den gewählten Vertretern im Parlament Stadtverordnetenversammlung eine persönliche Stellungnahme angefordert.
    Die Stellungnahmen veröffentlichen wir hier:
    https://www.openpetition.de/petition/stellungnahme/massvolle-steuererhoehung-statt-ueberlastung-haushaltspolitik-in-bad-arolsen-transparent-gestalten

    Warum fragen wir das Parlament?

    Jedem Mitglied des Parlaments wird hiermit die Möglichkeit gegeben, sich direkt an seine Bürger und Bürgerinnen zu wenden. Aufgrund der relevanten Anzahl an engagierten und betroffenen Bürgern aus einer Region, steht das jeweilige Parlament als repräsentative Instanz in einer politischen Verantwortung und kann durch Stellungnahme zu einem offenen Entscheidungsfindungsprozess beitragen.
    Öffentliche Stellungnahmen des Parlaments ergänzen das geordnete Verfahren der Petitionsausschüsse der Länder und des Bundestags. Sie sind ein Bekenntnis zu einem transparenten Dialog auf Augenhöhe zwischen Politik und Bürgern.

    Was können Sie tun?

    Bleiben Sie auf dem Laufenden, verfolgen Sie in den nächsten Tagen die eintreffenden Stellungnahmen.
    Sie haben die Möglichkeit, einen der gewählten Vertreter zu kontaktieren? Sprechen Sie ihn oder sie auf die vorhandene oder noch fehlende Stellungnahme an.
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