Region: Bistum Münster
Soziales

Offener Brief der Pfarrei St. Agatha an Bischof Felix Genn

Petition richtet sich an
Bischof Dr. Felix Genn

95 Unterschriften

Petent hat die Petition nicht eingereicht/übergeben.

95 Unterschriften

Petent hat die Petition nicht eingereicht/übergeben.

  1. Gestartet Oktober 2022
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht
  4. Dialog
  5. Gescheitert

Petition richtet sich an: Bischof Dr. Felix Genn

Offener Brief des Pfarreirates St. Agatha
Sehr geehrter Herr Bischof Dr. Felix Genn,
wir möchten Ihnen auf diesem Wege die „Erklärung Pfarrei St. Agatha“ zukommen lassen, in der wir Positionen zusammengefasst haben, die wir in der Arbeitsgruppe „St. Agatha synodal“ erarbeitet und auf breiter Ebene in den Gremien der Pfarrei diskutiert haben. Die Arbeitsgruppe hat sich nach der Ausstrahlung der ARD-Dokumentation „Wie Gott uns schuf“ (Aktion #OutInChurch) Ende Januar 2022 gebildet.
Wir haben uns intensiv mit den problematischen Themen: sexueller Missbrauch, problematische Machtstrukturen in der Kirche, Diskriminierung aufgrund der Geschlechtsidentität und sexueller Orientierung, fehlende Mahlgemeinschaft in der Ökumene sowie den Ausschluss von Frauen bei den Weiheämtern beschäftigt. Wir unterstützen Initiativen wie #OutInChurch, Maria 2.0 sowie den Synodalen Weg und haben unsere Forderungen an die Leitung der katholische Kirche in unserer Erklärung zusammengefasst. Diese Erklärung wurde im September vom Pfarreirat verabschiedet.
Wir fordern Sie auf, unsere Anliegen zu unterstützen und an den entscheidenden Stellen dafür einzutreten.
Wir laden Sie gerne ein, um gemeinsam mit Ihnen ins Gespräch zu kommen.
 
Mit freundlichen Grüßen
der Pfarreirat St. Agatha Dorsten

Begründung

 Erklärung aus der Pfarrei St. Agatha
Sexueller Missbrauch, problematische Machtstrukturen, Diskriminierung aufgrund der Geschlechtsidentität und sexueller Orientierung, fehlende Mahlgemeinschaft in der Ökumene, Ausschluss von Frauen bei den Weiheämtern - in den letzten Jahren wurde auf eindringliche Weise deutlich, dass die katholische Kirche einer Erneuerung bedarf.
Wir als Christen aus der Pfarrei St. Agatha stellen uns den Herausforderungen der Erneuerung und möchten dazu beitragen, dass Menschen in unserer Kirche dem menschenfreundlichen und barmherzigen Gott begegnen können. Deshalb ist uns Folgendes wichtig:
 
·      In unserer Pfarrei wird Menschen, die für sich oder ihre Partnerschaft den Segen Gottes wünschen, der Segen Gottes gespendet. Alle Menschen, allein oder als Paar, ob hetero- oder homosexuell, haben ein Recht auf den Segen Gottes. Alle Menschen, auch wiederverheiratet Geschiedene, sind eingeladen, ihre Verbindung unter den Segen Gottes zu stellen. Segen ist Gottes Zuspruch für alle.
 
·      Wir möchten eine Mahlgemeinschaft mit allen getauften Christen, die ein ernsthaftes Bedürfnis haben, die Eucharistie zu empfangen, so wie es bei uns schon lange Praxis ist. Dabei schauen wir nicht auf Beziehungsstatus und Geschlechtsidentität und wollen eine Kirche sein, die nicht urteilt, sondern zuhört und den Menschen in ihren konkreten Lebenssituationen aus der Kraft der frohen Botschaft weiterhilft.
 
·      Wir unterstützen Initiativen, die sich für eine Freiwilligkeit des Zölibats und eine Öffnung aller Ämter und Dienste in der Kirche für Frauen und Verheiratete einsetzen. Wir alle wissen um den Wert der Berufung insbesondere beim Priesteramt, dennoch sollte die zölibatäre Lebensweise in der Freiwilligkeit jedes Einzelnen begründet sein. In unserer Pfarrei engagieren sich Menschen unabhängig von Geschlecht und Lebensform in den Bereichen der Seelsorge, in den Gremien und den diakonalen und liturgischen Diensten. Zunehmend Frauen leiden darunter, dass ihnen der Zugang zu den Ämtern verwehrt ist. Wir setzen uns für Geschlechtergerechtigkeit in der Kirche ein, treten jeder Form von Diskriminierung entschieden entgegen und erwarten, dass die Ämter und Dienste in der Kirche allen Menschen offenstehen.
 
·      Wir verurteilen die strukturelle und lehramtliche Diskriminierung von Menschen in der Kirche. Bei uns sind alle Menschen – gleich welcher sexuellen Orientierung und Geschlechtsidentität- als Gottesdienstteilnehmer*innen, als ehrenamtliche oder hauptamtliche Mitarbeiter*innen willkommen. Wir unterstützen die Anliegen der Initiative „OutInChurch“. Wir setzen uns dafür ein, dass kein Angestellter in den Einrichtungen unserer Pfarrei wegen seines Beziehungslebens, seiner sexuellen Orientierung oder Geschlechtsidentität, arbeitsrechtliche Sanktionen fürchten muss. Weder gleichgeschlechtliche Liebe noch uneheliches Zusammenleben oder eine neue Heirat sollen das Arbeitsverhältnis belasten.
Wir erwarten, dass sich die Bistümer zeitnah für eine grundlegende Veränderung des kirchlichen Arbeitsrechts einsetzen, damit in Zukunft alle Mitarbeiter*innen im kirchlichen Dienst ohne Angst vor Repressalien oder sogar dem Verlust ihres Arbeitsplatzes leben können.
 
·    Wir verurteilen entschieden alle Formen des Machtmissbrauchs in der Kirche. Dies beinhaltet alle Formen von spirituellem, sexuellem und strukturellem Missbrauch. Wir erwarten für alle Betroffenen Gerechtigkeit und Anerkennung des erlebten Unrechts. In allen Fällen sexueller Gewalt treten wir für die durchgreifende Aufarbeitung des Geschehenen und der Verantwortlichkeiten ein. Wir fordern, dass diese Fälle vor staatliche Gerichte gebracht und die entsprechenden Konsequenzen gezogen werden.  
Alle Menschen, die mit Kindern und Jugendlichen in unserer Pfarrei arbeiten, nehmen regelmäßig an Präventionsschulungen teil, müssen ein erweitertes Führungszeugnis vorlegen und das institutionelle Schutzkonzept unserer Pfarrei (siehe Webseite) einhalten.
 
 
 

Vielen Dank für Ihre Unterstützung, Pfarrei St. Agatha Dorsten aus Dorsten
Frage an den Initiator

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Angaben zur Petition

Petition gestartet: 20.10.2022
Petition endet: 19.01.2023
Region: Bistum Münster
Kategorie: Soziales

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