Petycja jest adresowana do:
Landrat Stefan Sternberg
Die Beschulung zu Hause ist kein adäquater Ersatz für das Angebot in der Schule und bringt Schüler, sowie Eltern an die Belastungsgrenzen.
Unsere Kinder und Jugendlichen sind erhöhten Risiken ausgesetzt, weil die Verbindung zur Schule, zu Lehrer*innen, zu Sozialarbeiter*innen und zu Mitschüler*innen fehlen. Für die emotionale Entwicklung von Kindern sind soziale Kontakte wichtig und gemeinsames Lernen unerlässlich. Die Lebensqualität unserer Kinder verringert sich. Wir befürchten daher eine Zunahme von psychischen Problemen durch die Überlastung der Haushalte oder durch die erlebte Isolation.
Wir als Eltern fungieren als Hilfspädagogen und müssen neben der beruflichen Tätigkeit auch noch neue Lerninhalte vermitteln. Eine Vollzeittätigkeit, auch wenn sie im Homeoffice ausgeführt wird, lässt kaum noch Freiraum um die Kinder nebenbei zu beschulen. Lerninhalte gehen so für immer verloren und beeinträchtigen das spätere Erwerbsleben.
Wir können die Schulschließungen ab einem Inzidenzwert von 150 nicht hinnehmen und bitten um Prüfung von Alternativen.
Der vollständige Ausfall des Unterrichts ist unverhältnismäßig. Wir bitten um Prüfung milderer Mittel um unseren Kindern wieder Präsenzunterricht zu ermöglichen. Als milderes Mittel kommt aus unserer Sicht eine Beschulung unter Anordnung von infektiologisch sinnvollen Auflagen wie die Einhaltung von Hygienemaßnahmen (schulischer Hygieneplan gemäß § 36 i. V. m. § 33 IfSG), Schichtbetrieb und Wechselmodell in Betracht.
Um den Unterricht zu entzerren und die Kontakte auf ein Mindestmaß zu reduzieren, könnte dies auch unter Nutzung städtischer Einrichtungen (Sporthallen, Gemeinschaftshäuser, Gemeindezentren usw.) erfolgen.