Begründung
Ich bin Pflegemutter aus Sachsen.
Ich schreibe, weil ich nicht mehr schweigen kann.
Mein Pflegekind kam mit Wut, Angst und tiefen seelischen Narben.
Wir erleben Schreinächte, Wutausbrüche, Aggressionen und unzählige Therapietermine – und trotzdem bleiben wir. Weil Liebe bleibt.
Aber während wir seelische Brüche heilen, lässt uns das System finanziell im Stich.
Pflegeeltern in Sachsen erhalten teils hunderte Euro weniger als im Westen Deutschlands – für dieselbe Verantwortung, dieselben Kinder, dieselbe Arbeit.
Bereitschaftspflegefamilien, die jederzeit bereitstehen, müssen sich privat krankenversichern, bekommen keine Rentenpunkte und leben ohne Sicherheit – obwohl sie rund um die Uhr für Jugendämter abrufbar sind.
Diese Familien sind das Rettungsnetz, wenn ein Kind plötzlich Schutz braucht – und sie werden vom Staat wie Lückenfüller behandelt.
Ich selbst war Sozialpädagogin und Leitungskraft.
Nach der Elternzeit mit meinem Pflegekind wurde ich „betriebsbedingt“ gekündigt – ein Schicksal, das viele Eltern nach der Elternzeit trifft.
Heute kann ich nicht mehr Vollzeit arbeiten, weil mein Pflegekind intensive Betreuung und Therapien braucht.
Mir fehlen monatlich rund 2.300 € Netto-Einkommen – und Bürgergeld oder Wohngeld bekomme ich nicht, weil mein Mann Soldat ist:
„zu gut gestellt“ für Hilfe, aber zu wenig für eine Großfamilie mit fünf Kindern.
Faktenlage (Stand 2025)
Laut Empfehlung des Deutschen Vereins für öffentliche und private Fürsorge e. V.
beträgt der Betrag für die „Kosten der Erziehung“ in der Vollzeitpflege aktuell 430 € pro Monat (Empfehlung 2025).
Das ist der einzige Anteil, der die pädagogische Arbeit einer Pflegefamilie finanziell würdigt.
Doch 430 € decken weder den tatsächlichen Aufwand noch die psychische Dauerbelastung.
Pflegeeltern übernehmen Erziehungs-, Therapie- und Elternarbeit in einem Umfang,
der weit über das hinausgeht, was „normale Erziehung“ bedeutet:
mehrere Therapietermine pro Woche, Kriseninterventionen, Arztbesuche, Umgangskontakte, Förderplanung, Schulgespräche und psychische Stabilisierung.
Gleichzeitig zahlt der Staat laut parlamentarischer Anfrage Berlin (2024):
- 5.000 – 7.000 € pro Monat für einen regulären Heimplatz,
- bis zu 12.000 € pro Monat für intensivpädagogische Betreuung.
Eine Pflegefamilie erhält dagegen insgesamt meist unter 1.500 € im Monat – inklusive aller Pauschalen.
Das heißt: Der Staat zahlt das Fünf- bis Zehnfache für ein Kind in einer anonymen Einrichtung,
anstatt Familien zu unterstützen, in denen echte Heilung möglich ist.
Vorbild Österreich
Österreich zeigt, dass Menschlichkeit und Sicherheit kein Widerspruch sind:
Pflegeeltern sind dort in vielen Bundesländern angestellt oder sozialversichert.
Im Burgenland etwa erhalten Pflegeeltern rund 1.600 € netto Grundgehalt, plus Pflegegeld, Familienbeihilfe und volle Versicherung.
Sie haben Anspruch auf Urlaub, Rente und Absicherung – und werden als Partner des Staates behandelt, nicht als Bittsteller.
Dieses Modell gibt Pflegeeltern Stabilität – und Kindern verlässliche Bindung.
Deutschland könnte das übernehmen. Statt Bürokratie und Existenzangst bräuchte es Vertrauen und Sicherheit.
Fazit
Pflege- und Bereitschaftspflegeeltern tragen Kinder mit gebrochenem Vertrauen zurück ins Leben.
Sie sind keine Lückenbüßer – sie sind Herz und Rückgrat unserer Gesellschaft.
Wenn man Familien stärkt, stärkt man das Land.
Wenn Kinder heilen, entsteht Zukunft.
Ein Kind, das wieder lachen kann, ist keine Statistik.
Es ist Hoffnung.
Ich unterstütze das, weil es eine sinnvolle Sache ist und wir auch etwas erreichen wollen. Ich hoffe, Ihr schafft das und könnt uns auch Helfen, die Delta Waldeck Frankenberg GmbH zu erhalten. Hoffe auch auf Eure Unterschriften. Ich verbreite auch gerne Eure Petition.
Hier der Link:
openpetition.de/!hqbgx
Vielen Dank