Søknad er adressert til:
Rat der Stadt Bochum
Wir fordern:
- Erste Priorität für Bäume und Wälder in unserer Stadt
- Volle Transparenz bei Kompensationsmaßnahmen
Die Bäume und Wälder unserer Stadt müssen in planerischen Abwägungsprozessen ein viel höheres Gewicht bekommen! In der Vergangenheit sind schon viele verloren gegangen, einige konnten von aktiven Bochumer Bürger:innen vor der Rodung bewahrt werden. Wir wollen, dass dem Erhalt von Bochums Bäumen bei allen Baumaßnahmen eine deutlich höhere Priorität eingeräumt wird, als es bisher der Fall ist. Und im Falle von Kompensationsmaßnahmen soll für die Bürger:innen jederzeit nachvollziehbar sein, wo und wie diese durchgeführt werden.
Hier sind unsere Bäume aktuell unter Druck:
(abwärtschronologisch, wird laufend ergänzt)
Jun 2025: Beim Bebauungsplan 924 (Overdyker Straße) soll erneut ein ganzer Wald in einer Ausdehnung von mehr als 10.000 m² einer geplanten Bebauung in Bochum Hamme geopfert werden. Mit einer „Informationsveranstaltung“ am 6.5.2025 wurden die anwesenden Bürger:innen über einen städtebaulichen Entwurf informiert, ohne dass der Waldverlust thematisiert wurde. Alternativplanungen, die diesen oder auch die anderen gravierenden Mängel dieses Entwurfs vermeiden könnten, wurden ebenfalls nicht erörtert. Obwohl sich der Bebauungsplan erst in der Phase der frühzeitigen Beteiligung der Öffentlichkeit befindet, steht bereits jetzt fest, dass er nicht mehr geändert werden soll. So jedenfalls äußerte sich die planungspolitische Sprecherin der SPD im Rat, Frau Gottschlich. Die Bochumer Zivilgesellschaft ist somit erneut aufgerufen, gegen eine Wald vernichtende Planung zu protestieren.
Jun 2025: In der Wattenscheider Graf-Adolf-Straße sollen die 26 über 100-jährigen Platanen im Herbst d.J. abgeholzt werden, weil sie der Sanierung der Straße, in der bisher geplanten Form, im Wege stehen. Entgegen aller Einwände aus der Bezirksvertretung, der Anwohnerschaft und der weiteren Zivilgesellschaft wurde die Planung nicht an den Baumbestand angepasst, sondern soll nun unter Totalverlust aller Platanen umgesetzt werden. Damit bleibt es auch bei den weiteren Mängeln dieser Planung: keine Einbahnstraße, kein Tempo 30, keinerlei Berücksichtigung des Fahrradverkehrs, keine Regenwasserversickerung und keine Regenwasserrückhaltung. Und das im Jahr 2025, sechs Jahre nach Ausrufung des Klimanotstandes in unserer Stadt!
Hinweis: neben dieser Petition fordert eine weitere lokale Petition den Erhalt der 26 Platanen.
Mrz 2020: Nach mehreren Änderungen wird der auf das Jahr 2009 zurückgehende Bebauungsplan 0901 (Havkenscheider Höhe) in seiner neuesten Fassung bekanntgemacht. Das hier angedachte Wohnquartier „soll von dichten, urbanen Baustrukturen mit unterschiedlichen Wohnangeboten geprägt sein und als ein klimaangepasstes Wohngebiet mit hohem ökologischen Standard und einer besonderen Gestaltungsqualität“ umgesetzt werden. Problem ist nur: Klimaanpassung genügt nicht, die Bebauung müsste insgesamt auch klimaneutral werden. Aber wie kann das gelingen, wenn dies noch nicht einmal angestrebt wird und man das neue Quartier exakt auf der Fläche eines 35.000 m² großen Waldes projektiert, dessen komplette Abholzung dafür in Kauf genommen wird?
Grunn
Bochums Stadtbäume und -wälder sind unter Druck! Bei der Sanierung von Straßen und Plätzen sind sie häufig im Weg. Bei der Entwicklung von Bauvorhaben stören sie. Planer:innen beginnen gerne mit einem leeren Blatt. Investor:innen schätzen komplett freigemachte Baufelder. Das Planen und Bauen ist einfacher, wenn man auf Baumbestände einfach keine Rücksicht nimmt, sowohl im Hochbau, als auch im Tiefbau. Das wird den Bäumen nicht selten zum Verhängnis. Und am Ende uns allen.
Denn unsere waldarme Stadt wird sich weiter aufheizen. Schon wird über mobile Kühlräume in Innenstädten nachgedacht, in denen wir Zuflucht bei zu großer Hitze finden sollen. Große Sonnensegel sollen aufgespannt, Wasser soll permanent versprüht werden. Aber lässt sich das in unserer großen Stadt überhaupt flächendeckend bewerkstelligen? Und was, wenn zusätzlich auch noch die Wirkung verloren gegangener Bäume kompensiert werden muss? Ist es überhaupt das, was wir uns wünschen? Wollen wir von Schutzraum zu Schutzraum eilend die Stadt durchqueren? Wollen wir so leben?
Nein, denn wir lieben unsere Bäume: sie sorgen für Ventilation, verströmen ihren Duft und rauschen im WInd. Sie sind erlebbare Boten der Jahreszeiten, spenden uns Schatten und geben Tieren ein Zuhause. Sie schaffen Erholungs- und Erlebnisräume für Menschen jeden Alters.
Kompensationsmaßnahmen, wie sie der Gesetzgeber vorsieht, können die gleiche Wirkung nicht entfalten. Denn sie finden meist an einem anderen Ort statt, verdrängen dort womöglich die Landwirtschaft und ihr bilanzieller Nutzen kommt erst Jahrzehnte später zum Tragen. Sie sollten nur das letzte Mittel sein, wenn gar nichts anderes geht. Deshalb:
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Klimawandel, das ist jetzt !!
Unsere alten Bäume sind unverzichtbar, genau dort, wo sie stehen, mittendrin in der Stadt !!
Unterstützt unsere Petition für eine bewohnbare Stadt !!
Denn diese Bäume haben wir bereits verloren:
Dez 2024: Trotz aller guten Gegenargumente beschließt der Rat unserer Stadt den Bebauungsplan 0862 (Markstr./Stiepeler Str.) und lässt postwendend über 6.000 m² Wald sowie weitere Bäume, insgesamt 750 Stück, fällen, um dort ein Gewerbeobjekt und einen Parkplatz errichten zu können. Denn für den dort vor allem geplanten Wohnungsbau hätten die Bäume nicht fallen müssen, weil der Wohnungsbau selbst gar nicht mit dem Baumbestand kollidiert wäre.
Ich bin in Bochum geboren, liebe die alten Bäume und kann mich den genannten Punkten nur anschliessen. Jeder einzelne Baum und dessen Erhaltung ist wichtig!!!