Lūgums ir adresēts:
SÜDKURIER Medienhaus, Lokalredaktion Konstanz
Berichterstattung über das Liedgut von Willi Herrmann sollte diferenzierter sein.
Pamatojums
Lieber Benjamin Brumm,
das Thema Willi Herrmann beschäftigt die Konstanzer Fasnachter, auch wenn wir uns alle viel lieber mit närrischem Unsinn beschäftigen würden. Aus meiner Sicht gilt es jedoch bei dieser Thematik sehr deutlich zu differenzieren zwischen der Person Willi Herrmann und den von ihm hinterlassenen Liedgut:
Über die Person Willi Herrmann muss nach den jüngsten Erkenntnissen sicherlich nicht näher diskutiert werden. Er scheint ein aktives Rädchen in der Nazi-Maschinerie gewesen zu sein, was selbstverständlich auf größte Ablehnung und Verurteilung stößt.
Das Liedgut, welches seit Jahrzehnten auf der Konstanzer Fasnacht gesungen und von Generation zu Generation weitergegeben wird, enthält keinerlei diesbezüglich verwerfliche Texte oder Passagen. Hierbei geht es stets um die Verbundenheit zur Region, die Liebe zur Fasnacht, dem Wein, dem weiblichen Geschlecht etc.
Einem Großteil der hierbei fröhlich mitsingenden Narren war bislang weder der Komponist bekannt, noch von irgendeinem Interesse. Es ging und geht hierbei ausschließlich darum, in fröhlicher Runde ausgelassen zu Feiern und zu Singen. – Ist nicht dies doch auch ein wesentlicher Bestandteil der Fasnacht!?
Die Vermischung der Person und Lieder, welche von Ihnen und dem Südkurier vorgenommen wird halte ich für falsch und der Pflege eines guten närrischen Brauchtums für nicht dienlich.
In der heutigen schnelllebigen Zeit dürfte es fast schon ein Ding der Unmöglichkeit werden, ein derartiges Liedgut für kommende Generationen neu in der Konstanzer Fasnacht zu etablieren. Dies wäre ein großer Verlust. Ich wäre daher sehr dankbar, wenn der Südkurier auch diese Sichtweise berücksichtigen würde und eine differenziertere Berichterstattung übernähme.
Trotz des sehr ernsten Themas sende ich ein kräftiges
Ho Narro
Marc Ellegast