In Weende entsteht demnächst eine Großbaustelle. Auf dem ehemaligen Gelände der Bäckerei Thiele sollen über 100 Wohnungen gebaut werden. Wir begrüßen, dass in Weende neuer Wohnraum geschaffen wird, denn die Wohnungsnot ist ein drängendes Thema. Ebenso begrüßen wir, dass der Weendebach wiederhergestellt wird, und dass es öffentliche Flächen am Wasser und zwischen den Häusern geben soll. Das verbindet mit der dörflichen Tradition von Weende, und stärkt den Charakter als ein lebenswerter, begehbarer Stadtteil von Göttingen.

Wir kritisieren allerdings, dass die historische alte Schmiede und das Nebengebäude nicht erhalten bleiben sollen! Für ein lebendiges Viertel ist es wichtig, soziale Orte zu haben – Plätze neben der Wohnung und der Arbeit – und diese verschwinden zunehmend aus dem öffentlichen Raum. Aus Gesprächen mit unseren Nachbar:innen merken wir, dass der mangelnde gesellschaftliche Zusammenhang, die Vereinzelung, und der Wunsch nach sozialen Treffpunkten wichtige Anliegen sind. Dies ist durch alle Altersklassen und Schichten hinweg der Fall, von Studierenden über Berufstätigen (mit Kindern) bis zu Senior:innen.

Ein Nachbarschaftszentrum kann solch ein Ort sein: Ein Ort der Begegnung von Jung und Alt, von Menschen mit und ohne Migrationshintergrund, mit unterschiedlichsten Erfahrungen. Ein Raum in dem vielfältige Veranstaltungen von Anwohner:innen organisiert stattfinden können. Eine Anlaufstelle für gegenseitige Selbsthilfe im Viertel. Und nicht zuletzt ein sozialer Ort wo man gesellig zusammenkommen kann.

Wir sind davon überzeugt, dass in der alten Schmiede solch ein Nachbarschaftszentrum entstehen kann. Wir wünschen uns ein unabhängiges Zentrum, getragen von Vereinen und Initiativen aus Weende, und unterstützt von der Stadt.