Die Bahnhofsmission Gießen ist ein wichtiger Ort für Menschen in prekären Situationen aus der Stadt und dem Landkreis. Sie bietet essentielle Unterstützung und eine sichere Anlaufstelle für verschiedene Personengruppen täglich. 

Sie ist eine unverzichtbare Hilfe für alle, einschließlich Menschen mit Behinderungen, Minderjährige, ältere Menschen und Eltern mit Kinderwagen. Besonders wichtig ist dies an einem Bahnhof, wo der einzige Aufzug zu den Gleisen regelmäßig defekt ist.

Sie dient als erste Anlaufstelle für neu ankommende Personen und Fragende, die von hier an die richtigen Stellen weitergeleitet werden. Dies war besonders während der Anfangsphase des Ukraine-Krieges sehr gut ersichtlich, weshalb wir eine Schließung unmöglich tolerieren können.

Das Projekt ist vergleichsweise kostengünstig. Es umfasst eine halbe Sozialpädagoginnen-Stelle, die Miete der Räume, sowie Strom- und Heizkosten, die von der Bahn übernommen werden. Das Essen stammt von der Tafel. Ermöglicht wird dies durch ein großes ehrenamtliches Engagement von Jung und Alt.

Die Schließung bedeutet das Ende der letzten Bahnhofsmission in Mittelhessen und am wichtigsten Umsteigebahnhof in der Region. Dies hinterlässt eine signifikante Lücke in der sozialen Infrastruktur.

In Zeiten zunehmender Bedürftigkeit, wie durch den deutlichen Anstieg der Besucher*innenanzahl, die Kleidung und Essen benötigen, sendet die Schließung ein bedenkliches Signal. Die Nachfrage nach den angebotenen Dienstleistungen ist leider höher denn je.

Die Finanzierung durch die Diakonie Gießen endet Ende August. Ohne eine alternative Finanzierungslösung stehen die Zukunft und die wertvolle Arbeit der Bahnhofsmission auf dem Spiel.