Seit 13 Jahren arbeitet und lebt rund ein Dutzend Künstler- und Musiker*innen im Hof der Sillemstraße 48a+b in einem flachen Gewerbebau aus der Gründerzeit.
Mit viel Engagement und Ideen, Arbeitskraft und Liebe wurde aus den ehemals zugigen Hallen ein kreativer und offener Ort geschaffen. Neben Kunst und Kultur existieren hier kleines Gewerbe, eine Oldtimer-Werkstatt und Parkplätze für das ganze Viertel.
Der Künstler*innenhof SIllemsalabim! veranstaltet Konzerte, Nachbarschaftsfeste, Kunst-Events und Ausstellungen. Es ist ein für alle interessierten Menschen offener sozialer und kultureller Ort.
Nun hat der Besitzer die Mietverträge gekündigt und das Kleinod soll einem vierstöckigen Gebäude mit 30-40 Eigentumswohnungen weichen. Damit würde nicht nur dieser Arbeit- und Lebensplatz, sondern auch ein wichtiges Stück Eimsbütteler Hinterhofkultur vernichtet.
Wir setzen uns für den Erhalt des Hofes ein und brauchen möglichst viele Unterstützer/innen an unserer Seite!
Liebe Unterstützende,
der Petent oder die Petentin hat innerhalb der letzten 12 Monate nach Ende der Unterschriftensammlung keine Neuigkeiten erstellt und den Status nicht geändert. openPetition geht davon aus, dass die Petition nicht eingereicht oder übergeben wurde.
Wir bedanken uns herzlich für Ihr Engagement und die Unterstützung,
Ihr openPetition-Team
Die drastischen Lebensveränderungen durch Corona haben nicht nur in unseren jeweiligen privaten und beruflichen sondern auch in unserer gesamten Hofsituation einiges bewegt.
Nicht mangelnde Kraft oder Hoffnung, Engagement oder Kampfgeist, sondern ein kleiner Virus namens SARS-CoV-2 hat unser akutes Ziel, die Ateliermietverträge zu verlängern, nun scheinbar zu Fall gebracht: Heimlich, still und leise waren plötzlich jegliche Begegnungspläne aufgelöst. Unsere Auszugsparty am Tag des Housing Action Days mit all den tollen Zusagen von verschiedenen Künstler*Innen ist innerhalb eines Moments in Rauch aufgegangen.
Nun heißt es also für den Großteil von uns: Kisten packen. Die Stimmung ist irgendwo zwischen aufgewühlt, ungläubig und tieftraurig. Die derzeitige gesellschaftliche und wirtschaftliche Lage macht einen gewollten Leerstand nur noch absurder, erst recht wenn es nur ein Drittel der Gebäudefläche betrifft!
Aber die Hoffnung bleibt, unseren Hof als Kulturort zu erhalten.
Noch sind wir da, viele Flächen sind weiterhin vermietet und somit machen wir weiter!
Sillemsalabim! wird weiter existieren, für ein kleines Eimsbüttler Kulturprogramm und große Entscheidungen der Hamburger Kulturpolitik einstehen.
Sobald Zusammenkünfte wieder möglich sind werden wir das feiern.
Und dafür benötigen wir Eure Unterstützung!
80% unseres Sammelziels für die Petition haben wir schon erreicht, doch durch die letzten Wochen ist die Verbreitung eingebrochen und wir haben nur noch 4 Tage!
Mit nur einer geworbenen Stimme pro Unterzeichner*in haben wir unser Ziel weitaus erfüllt. Es sind noch vier Tage bis zum Petitionsende, leitet unseren Aufruf also gerne direkt weiter!
https://www.openpetition.de/petition/online/sillemsalabim-fuer-ein-buntes-eimsbuettel
Besonders in den vorherrschenden Zeiten in denen Kultur- und Kunstschaffende einer strengen und ungewissen Zeit entgegensehen ist ein Zeichen von Solidarität wichtig.
Bezahlbarer Raum für Kunst und Kultur. Möglichkeitsräume für funktionierende Gemeinschaften. Wie wichtig Nachbarschaft und soziales Miteinander sind, ist in diesen Zeiten ganz besonders sichtbar.
Kümmert Euch um Euch und Eure Lieben, um Eure Gesundheit und bleibt solidarisch!
Eure Hofgemeinschaft Sillemsalabim!
PS: Bitte unterstützt mit uns auch weiterhin den Housing Action Day am kommenden Samstag, den 28.03.2020 - WOHNEN FÜR MENSCHEN STATT FÜR PROFITE!
Statt der geplanten Demonstrationen und Veranstaltungen sind alle Unterstützer*innen in Hamburg und den international teilnehmenden Städten aufgerufen von Balkonen und Fenstern aus zu demonstrieren!
Hier findet Ihr alle Infos: https://www.housing-action-day.net/
PS2: Das angehängte Foto entstand vor wenigen Wochen, als die Welt noch eine andere war und wir nach erfolgreicher Veranstaltung des Flexiblen Flimmerns in geselliger Runde in Nadines Atelier saßen!
Günstiger Lebens- und Arbeitsraum für Kulturschaffende und Kleingewerbe ist ein wichtiges Gut im Stadtbild, er stärkt die Vielfalt und trägt damit zur Lebensqualität aller bei. Es braucht Räume wo Kunst und Musik stattfinden und gelehrt werden kann, wenn alle Kreativen an den Stadtrand vertrieben werden, verschwindet ein prägendes Element unwiderbringlich. Gewachsene Strukturen zu zerstören, um den Profit einzelner zu mehren kann somit nicht im Sinne der Gesellschaft sein. Es braucht politischen Handlungsspielraum, um solche Prozesse zu verhindern!
In Hamburg muss dringend Wohnraum für Familien entstehen. Wenn zusätzlich preisgedämpfte Mietwohnungen gebaut werden, wäre das ein wichtiger Beitrag zum sozialen Frieden in Eimsbüttel. Der Künstlerhof dient hingegen meiner Meinung nach nur den Partikularinteressen einzelner. Ich wohne seit 8 Jahren in unmittelbarer Nähe und habe bis vor kurzem nicht gewusst, dass es dieses Gelände überhaupt gibt. Von einer Einbindung in die Nachbarschaft kann keine Rede sein, es gibt nicht mal ein Hinweisschild. Ich vermute, dass von Nachbarschaftsfesten etc. auch nur Insider wissen.