Bildung

Stoppt die Schließungen von Schulen, Kitas, Kindergärten!

Petent/in nicht öffentlich
Petition richtet sich an
Deutscher Bundestag Petitionsausschuss
65 Unterstützende 64 in Deutschland

Petent hat die Petition nicht eingereicht/übergeben.

65 Unterstützende 64 in Deutschland

Petent hat die Petition nicht eingereicht/übergeben.

  1. Gestartet 2021
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht
  4. Dialog
  5. Gescheitert

Liebe Eltern, Liebe Großeltern, Liebe wahlberechtigten Bürger*innen dieses Landes,

Das Recht auf Bildung und Chancengleichheit muss gewährt bleiben - Schließungen von Schulen und Betreuungseinrichtungen – auch im Distanzunterricht – verhindern das. So tragen wir diese Pandemie auf dem Rücken der Kinder aus und gefährden ihre Zukunft.

Deswegen fordern wir, dass Kitas, Kindergärten und Schulen nicht länger geschlossen bleiben dürfen, dass Schließungen NICHT (NUR) an Inzidenzzahlen geknüpft sind. Im Gegenteil: Öffnung von Bildunsgs- und Betreuungseinrichtungen MÜSSEN oberste Priorität haben. D.h. auch: Schutz des Personals und der Lehrkräfte und somit oberste Priorität bei der Impfreihenfolge.

In einem gemeinsamen Appell von Kinder- und Jugendärzt*innen sowie Lehrkräften wird bekräftigt, dass „Das Recht von Kindern und Jugendlichen auf Bildung und Betreuung sowie ausreichender Gesundheitsschutz für Lehrkräfte und Schüler gleichermaßen berücksichtigt und gewährleistet werden müssen.“(https://www.dakj.de/pressemitteilungen/gemeinsamer-appell-von-kinder-und-jugendaerzt-inn-en-und-lehrkraeften/).

Es liegt in unserer Verantwortung die Rechte von Kindern zu achten, ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden zu schützen. Kinder und Jugendliche müssen als schützenswerte Mitglieder der Gesellschaft wertgeschätzt und wahrgenommen werden. Ihnen darf NICHT die Verantwortung übertragen werden, den Rest der Gesellschaft zu schützen!

Die Argumentation, Kinder sind eine Gefahr für ältere Menschen, weil Überträger*innen von Covid-19 und dann SCHULD an der Erkrankung der z.B. Großeltern muss beendet werden. Diese Art der Schuldzuweisung und Angstmache führt zu massiven psychischen Belastungen bei Kindern und Jugendliche sowie innerhalb der Familien.

Wichtig ist: Die Politik der Angstmache, der Schuldzuweisungen und der Panik muss aufhören. In einer Pandemie geht es nicht darum, zu ermitteln wer Schuld an der Erkrankung eines Mitmenschen hat. Ziel muss sein, möglichst viele zu schützen: OHNE ANGST ZU MACHEN UND OHNE SCHULDZUWEISUNGEN.

Deshalb müssen wir Eltern, Großeltern und alle Bürger*innen mit Wahlrecht für unsere Kinder eintreten. Wir müssen für ihre Zukunft eintreten.  

Leider lässt sich – auch nach 14 Monate der Pandemie – keine politische Strategie erkennen, welche die Rechte der Kinder und Jugendlichen bei der Umsetzung von Maßnahmen mit einbezieht. Der Hebel der Schulschließung, den Politiker*innen seit Beginn der Pandemie als erste Maßnahme genutzt haben zeigt, wie gering die Lobby der Kinder und Jugendlichen ist, sie haben kein Wahlrecht und können somit nicht in gleichem Maße an der Demokratie teilnehmen.

Kinder und Jugendliche müssen Zugang zu Betreuung und Bildung haben. Gleichzeitig müssen Familien weiterhin das Recht haben, ihre Kinder vom Unterricht zu befreien, wenn aus nachgewiesenen familiären bzw. gesundheitlichen Gründen eine Gefahr in Bezug auf eine Covid-19-Erkrankung besteht. In diesem Fall muss die Versorgung mit den entsprechenden Unterrichtsmaterialien zw. im Einzelfall besondere zusätzliche Unterstützung gewährt werden.

Anstatt Schulschließungen lediglich an Inzidenzzahlen zu koppeln, sollten alle Aspekte des Kindeswohls und der Kinderrechte, aktuelle Studien und Berichte, sowie Anhörungen verschiedenster und diverser Expert*innen mit einbezogen werden und dann entschieden werden, ob Schulschließungen überhaupt (noch) nötig sind oder ob alternative Lösungsansätze umgesetzt werden können.

Das ZIEL muss sein  Bildungs- und Betreuungseinrichtungen offen zu lassen und gleichzeitig besonders gefährdete Bevölkerungsgruppen zu schützen.

Wir haben heute ein anderes Bild auf das Geschehen als vor einem Jahr. Wir haben die Möglichkeit aus vielen Perspektiven auf das Geschehen zu blicken, viele Gesichtspunkte mit einzubeziehen und wir sind im Namen unserer Kinder und Jugendlichen dazu verpflichtet dies zu tun!

Begründung

Covid-19 macht vielen von uns Angst. Die Pandemie zehrt an uns allen. Politker*innen versuchen, die Situation zu managen. Seit über einem Jahr haben wir dieses Geschehen weltweit. Expert*innen aus den unterschiedlichsten Bereichen versuchen Lösungen zu finden.

Covid-19 kann schwerwiegende Verläufe haben, keine Frage und es ist wichtig, Maßnahmen zu ergreifen, um Menschen Hilfe und Schutz gewähren zu können.

Gleichzeitig gilt es abzuwägen! Zwischen gesundheitlichen Problemen, die Kindern durch eine etwaige Covid-19-Erkrankung entstehen können und den sozialen, psychischen und physischen Problemen, die aufgrund der Schließung von Betreuungs- und Bildungseinrichtungen für sie entstehen. Es gilt auch die Maßnahmen in Relation zu setzen.

Wie kann es etwa sein, dass:

  • jede*r nach negativem Schnelltest vor Ort direkt einen Baumarkt betreten, Personen mit Handwerksausweis sogar ohne Tests dort einkaufen können?
  • Arbeitgebende bis zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht verpflichtend Home-Office gewähren müssen?
  • regelmäßige Selbsttests am Arbeitsplatz noch nicht verpflichtend sind?
  • und, und, und …

Warum sind diese Aktivitäten möglich, aber Schulen werden geschlossen, obwohl:

  • die Gruppen immer gleich sind und die Gruppengröße gering
  • die Hygieneregeln genauestens eingehalten werden,
  • Schutzmasken getragen werden müssen und
  • sogar regelmäßige Selbsttests durchgeführt werden, die im Sinne des Datenschutzes von Gesundheitsdaten sowie psychischer Belastung der Kinder fragwürdig sind.

Verschiedenste Studien aus Kliniken, von Kinder- und Jugendärzt*innen, Immunolog*innen und Epidemolog*innen aus Deutschland und anderen Ländern belegen, dass Kinder nicht zur gefährdeten Personengruppe gehören. Sie zeigen, dass Kinder nicht die Hauptüberträger*innen des Virus sind: „Kinder in Gemeinschaftseinrichtungen nehmen am Infektionsgeschehen teil, sind aber nach aktuellem Wissensstand selbst kein Treiber der Pandemie.[i]

Und sie zeigen, dass Öffnung von Schulen, Kitas und Kindergärten in gleichem Maße wie der Schutz besonders gefährdeter und älterer Menschen zu gewährleisten sind:

  • Im Spiegel-Interview vom 29.4.2021 formuliert es Dr. Michael Kabesch, Chefarzt der Kinderklinik Regensburg ganz deutlich: „Es geht so nicht weiter, dass die Pandemie auf dem Rücken der Kinder ausgetragen wird. Die Schulen werden immer wieder geschlossen, die Kinder müssen sich den Lernstoff zu Hause erarbeiten, haben wenige bis gar keine sozialen Kontakte – dabei ist das für die Entwicklung von Kindern so wichtig. Das führt so weit, dass mittlerweile ganz viele niedergelassene Kinderärzte melden, dass es massive Anzeichen für Depressionen oder sogar Suizidgedanken unter den Kindern gibt, die wir so noch nie gesehen haben. Es sind keine theoretischen Überlegungen mehr, dass die Pandemie dramatische Auswirkungen auf die Kinder haben könnte. Wir sind bereits mittendrin.“[ii]
  • Dr. Sven Armbrust, Chefarzt der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin am Klinikum Neubrandenburg macht in seinem Vortrag  vom 11.3.2021durch konkrete Zahlen deutlich, wie die Verhältnismäßigkeiten sind. „Wir wissen mittlerweile, Kinder sind keine Treiber der Pandemie. (…) eine Studie aus Schweden, (die hat gezeigt, dass das) Auftreten von schweren Erkrankungen bei Schulkindern (einem Verhältnis) von 1:130 000 (entspricht). D.h. 129 999 hatten nix und dafür hat ein Kind was bekommen. Wir reden über Verhältnismäßigkeiten (…) Wenn wir von orphan diseases ausgehen, also von richtig seltenen Erkrankungen, dann reden wir von 1:20 000, 1: 30 000. (…) Parallel zeigen die Studien, es sind die Erwachsenen, die die Kinder anstecken und nicht umgekehrt.“ (https://www.youtube.com/watch?v=ZX9QdZL4G-s)
  • „Auch in anderen Ländern, (…), sind keine vermehrten Infektionen und Antikörperraten in dieser Altersgruppe nachgewiesen worden, obwohl die Schulen nie geschlossen wurden und die Kinder viele ungeschützte Kontakte hatten“ sagt Dr. Folke Brinkmann, Oberärztin für Pädiatrische Pneumologie und Allergologie am Universitätsklinikum der Ruhr-Universität Bochum[iii].
  • Pisa-Studienleiter und OECD-Direktor Schleicher spricht im ARD-Interview über die Folgen der Schulschließungen: „Den Schaden für Gesundheit, Entwicklungs- und Berufschancen für Kinder, die dauerhaft nur eingeschränkten Kontakt zu Bildung und zu Freunden haben, den macht niemand wieder gut. Für Kinder aus bildungsfernen Schichten gibt es im Leben nur eine wirkliche Chance. Und das ist eine gute Schulbildung. [iv]

[i] https://dgpi.de/wp-content/uploads/2021/01/DGKH_DGPI-Empfehlung_18_01_2021_v2.pdf

[ii] https://www.spiegel.de/gesundheit/coronavirus-teststrategie-die-pandemie-wird-auf-dem-ruecken-der-kinder-ausgetragen-a-aecb13f1-e568-4bc5-a5ed-7965e84e2654

[iii] https://www.quarks.de/gesellschaft/bildung/gefaehrdet-die-schuloeffnung-die-eindaemmung-des-virus

[iv] https://www.tagesschau.de/ausland/oecd-schulen-coronavirus-schliessungen-101.html

Vielen Dank für Ihre Unterstützung

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