Region: Thüringen
Sport

Südkurve Bleibt!

Petent/in nicht öffentlich
Petition richtet sich an
Stadtrat der Stadt Jena
5.870 Unterstützende

Petent hat die Petition nicht eingereicht/übergeben.

5.870 Unterstützende

Petent hat die Petition nicht eingereicht/übergeben.

  1. Gestartet 2018
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht
  4. Dialog
  5. Gescheitert

Wir, die Fans des FC Carl Zeiss Jena (kurz: FCC), stehen seit vielen Jahren, meist sogar mehreren Jahrzehnten, im Ernst-Abbe-Sportfeld, der traditionsreichen Heimspielstätte unseres Vereins, in der Südkurve des Stadions. Dies ist unser Fanblock, in dem wir mit kreativen Choreografien, lauten Gesängen und bunten Fahnen und Doppelhaltern versuchen, unser Team bei jedem Heimspiel zum Sieg zu schreien und bestmöglich zu unterstützen.

Seit vielen Jahren soll das Ernst-Abbe-Sportfeld umgebaut werden, um es für die heutigen Anforderungen des Profifußballs fit zu machen. Wir haben, unter anderem im Rahmen der im Jahre 2008 von uns gegründeten Bürgerinitiative „Unser Stadion“, immer wieder darauf hingewiesen, dass in einem umgebauten Ernst-Abbe-Sportfeld der Fanblock der FCC-Fans einzig und allein im Süden, in der Südkurve, zu finden sein darf. Bereits mit den ersten Gedankenspielen eines Stadionumbaus im Jahr 2008 war ein Fanblock außerhalb der Südkurve für uns keine Option, was wir deutlich dargestellt haben.

Nachdem sich im Jahr 2015 die Pläne für einen Stadionumbau intensivierten, stellten wir erschrocken fest, dass unsere Forderungen nach einer Südkurve für FCC-Fans in den aktuellen Plänen keine Rolle mehr spielten.

Wir steckten unsere Köpfe zusammen und riefen unser mittlerweile bekanntes Projekt „SÜDKURVE BLEIBT!“ ins Leben. Wir wollten durch positive, demokratische und selbstständige Bürgerbeteiligung unser Anliegen vortragen, Ideen zur Umsetzung unserer Vorstellungen entwickeln und aufzeigen, dass Fußballfans eben nicht ausschließlich „Randalierer“, „Störer“ oder „sogenannte Fans“ sind, sondern Menschen, die aus positiver Motivation heraus für etwas einstehen und viele Dinge bewegen können.

Einer unserer Ansätze war, die Mehrkosten, die bei einem Stadionumbau, in dem die Südkurve den Heimfans vorbehalten ist, entstehen würden, selbst zu tragen. Im Juni 2016 starteten wir daher das Projekt CrowdFANding, das sich speziell an Fans von (Sport-)Vereinen richtete und mit dem wir Geld sammelten, um einerseits auf finanzielle Ressourcen zurückgreifen zu können. Andererseits ging es darum, zu zeigen, dass wir in der Lage sind, selbst schwierige Dinge – in diesem Fall: finanzielle Mehrkosten selbst zu tragen – stemmen können. Mit einer gesammelten Summe von über 150.000 Euro und einer deutlich vierstelligen Anzahl an Unterstützerunterschriften ist uns dies eindrucksvoll gelungen.

In den darauffolgenden Monaten gaben wir unter anderem eigene Sicherheitsgutachten in Auftrag, um zu zeigen, dass es – entgegen der Gutachten anderer Institutionen – sehr wohl möglich ist, ein Ernst-Abbe-Sportfeld mit einer blaugelbweißen Südkurve zu bauen. Des Weiteren holten wir Stimmen aus der Wirtschaft, der Politik, der Wissenschaft und dem Sport ein, die uns unterstützend zur Seite standen und führten unzählige Gespräche mit allen am Stadionbau beteiligten Parteien. Uns überraschte es daher sehr, als Anfang November 2018 verkündet wurde, die Südkurve für FCC-Fans sei im Ausschreibungsprozess für ein neues Stadion keine Option mehr.

Wir sehen das definitiv anders und fordern daher den Stadtrat der Stadt Jena auf, sich am 14. November 2018 bei der an diesem Tag stattfindenden Stadtratssitzung unmissverständlich und endgültig zur Südkurve zu bekennen! Aus diesem Grund sammeln wir nun Stimmen, die uns bei diesem Anliegen unterstützen.

Begründung

Warum möchten wir unsere Südkurve auch im neuen Stadion behalten?

Dafür gibt es mannigfaltige Gründe, die sich auf zwei Bereiche aufteilen. Einerseits sind wir emotional mit diesem Block im Ernst-Abbe-Sportfeld seit langer Zeit verbunden, andererseits geht es um nicht weniger als eine politische Entscheidung von großer Tragweite.

Die meisten Menschen, die regelmäßig in die Südkurve gehen, wurden in diesem Fanblock zu glühenden Fans des FC Carl Zeiss Jena. Außerdem ermöglichte der Kontakt mit anderen Fans ihnen eine Sozialisation, die es ermöglichte, sich nicht nur als Unterstützerinnen und Unterstützer des FCC zu begreifen, sondern auch als selbstdenkende, demokratische Persönlichkeiten. Oft wird von den Medien oder den regierenden Parteien der Bundesrepublik Deutschland beklagt, (junge) Menschen würden sich nicht mehr für Politik interessieren und sich nicht für Belange, die sie direkt betreffen, einsetzen. Wir möchten ein Zeichen setzen, dass dies nicht so ist! Daher zeigen wir bereits seit vielen Jahren deutlich, dass es im Ernst-Abbe-Sportfeld – Fußball und Lokalpolitik gehen hier Hand in Hand – nur einen Fanblock geben kann: die Südkurve!

In dieser Kurve haben wir viele Siege erlebt, mussten bei Niederlagen Spott und Häme über uns ergehen lassen und haben bei Wind und Wetter unseren FCC angefeuert. Wir verbinden unzählige Erinnerungen, unsere Kindheit, Jugend und die Zeit als Erwachsene mit diesem Teil des Stadions und wir wollen diese Geschichte in einem umgebauten Stadion weiterschreiben. Wir möchten unseren Kindern und Kindeskindern ermöglichen, in eine Kurve zu kommen, in der alle Menschen mit einer offenen, positiven Lebenseinstellung herzlich willkommen sind – völlig unabhängig davon, welche Hautfarbe, welches Geschlecht, welche Sexualität oder welches Alter sie haben.

Viele positive, demokratische Grundgedanken haben sich in den vergangenen Jahrzehnten in der Südkurve entwickelt. Wir haben uns an diesem Ort gegen jegliche Form der Diskriminierung gestellt, unseren FCC ein Stück weit bunter gemacht und viele Menschen an aktive Vereinsarbeit oder Aktivitäten in unterschiedlichen Fangruppen herangeführt. Außerdem konnte in der Südkurve der Verein Hintertorperspektive e.V. gegründet werden, der jedes Jahr im Sommer auf der Rasenmühlinsel das größte Musikfestival der Stadt Jena ausrichtet. Wir möchten diese positiven Ansätze gerne in Zukunft weiter an unserem angestammten Platz im Stadion verfolgen. Einem Platz, den wir uns bereits schon einmal zurückerkämpfen mussten, nachdem er „aus Sicherheitsgründen“ von Anfang der 2000er Jahre bis zum Januar 2007 für Heimfans gesperrt war. Und wir werden weiter für diesen Platz kämpfen, weil wir mit ihm eine emotionale Komponente, gepaart mit vielen Erinnerungen, verbinden, die sich kaum in Worte fassen lässt. Darüber hinaus spielt die ganz einfache, rationale Erwägung eine Rolle, dass der Stadt Jena nicht daran gelegen sein kann, dass sie ein Stadion baut, das „am Bedarf vorbeigeplant“ ist. Der Bedarf ist ganz einfach zu definieren, nämlich, dass sich der Fanblock der FCC-Fans in der Südkurve befindet! Die Fans, die immer im Stadion sind, sollten entsprechend gehört werden, denn diesen Fans ist es nicht egal, wo im Stadion sie stehen und ihren Verein unterstützen! Die Stadt Jena würde ihr Ziel, den Wünschen ihrer Bürgerinnen und Bürger nachzukommen, aber deutlich verfehlen, wenn sie ein Ernst-Abbe-Sportfeld planen würde, in dem die FCC-Fans nicht in der Südkurve stehen würden. Es gibt bereits unzählige Beispiele von kommunalen Fehlplanungen, und wir wollen nicht, dass unser Ernst-Abbe-Sportfeld ein ebensolches wird.

Es kann daher nur eine Lösung für den 14. November 2018 geben: SÜDKURVE BLEIBT!

Vielen Dank für Ihre Unterstützung

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Neuigkeiten

Noch kein PRO Argument.

Fakt ist bei allem PRO und CONTRA: Wegen dieser Initiative kam es in letzter Zeit zu den vielen Schmierereien in Gestalt von unschönen Kritzeleien und großflächigen Schriftzügen sowie professionell hergestellten und unprofessionell angebrachten Aufklebern mit und ohne Klebefilm und Plakaten. Dieses gehört ohne Genehmigung nicht in das Stadtbild. Stellt Euch vor, die Verursacher der Schäden und deren Verbündete kommen fast von selbst auf die Idee, diese Schäden in Eigenregie zu beseitigen und beenden damit den mangelnden Respekt vor Privat- und Gemeinschaftseigentum! Das wäre FANKULTUR!

Helfen Sie mit, Bürgerbeteiligung zu stärken. Wir wollen Ihren Anliegen Gehör verschaffen und dabei weiterhin unabhängig bleiben.

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