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Oberbürgermeister Frank Mentrup
Unabhängiges urbanes Projekt Strohbau - uuPS - ist ein Wohn-und Kulturprojekt in Planung für ca. 300 Menschen. Es wäre die erste aus Stroh-Holz-Lehm erstellte Siedlung in einer Stadt in Europa. Das Projekt bietet verschiedene Wohnformen an: Singlewohnungen, Familienwohnungen, Wohngemeinschaften und Clusterwohneinheiten mit gemeinsamer Kantine. Zusätzlich zu den privaten Wohnraumflächen sind Gemeinschaftsflächen im Verhältnis 2/3 zu 1/3 geplant. Diese sollen genutzt werden für alles, für das nicht zwangsläufig eigene Wände gebraucht werden. So können hier von Werkstätten über Büros bis zu Kinder-Spielzimmern, Hauswirtschaftsräume und Gemeinschaftsküchen entstehen. Das Projekt soll genossenschaftlich erworben werden. Zudem werden Kommunalbauten vorhanden sein, wie KITA, Pflegehaus, Bildungshaus, Gästehaus und eine große Kantine, die auch vom Stadtteil mit genutzt werden sollen. Der Ort in Karlsruhe, der sich dafür hervorragend eignet, ist der ehemalige Exerzierplatz der Franzosen entlang der Kussmaulstraße in der Nordweststadt. Allerdings plant die Stadt Karlsruhe - besser gesagt das Stadtplanungsamt - dieses Areal sehr verdichtet mit Sozialwohnungen zu bebauen. Wir wollen ebenso sozialen Wohnraum bauen. Der Quadratmeter soll nicht mehr als 7.50 /m² kosten. Jedoch möchten wir nicht, dass sich dadurch nur sozial Schwächere an einem Ort sammeln, weil das niemandem gut tut und soziale Deeskalation nur durch Dezentralisierung stattfinden kann. Vielmehr strebt uuPS eine breite Durchmischung von Menschen und Lebensstilen an. Auch meinen wir, dass eine wesentlich höhere Bebauung - ökologisch gesehen - dem Stadtteil nicht gut tut. Wir meinen, dass uuPS ein Modell dafür ist, wie preiswert, ökologisch und mit innovativen sozialen Formen in der Stadt gebaut werden kann. Dieses Modell würde weit über die Grenzen der Stadt hinaus wirken und der Ökologie im Bauen einen klar belegten Weg bereiten. DESHALB FORDERN WIR: uuPS FÜR DEN EXERZIERPLATZ IN DER NORDWESTSTADT KARLSRUHE
이유
Bauen und Wohnen verursacht eine enorme Menge an CO 2. Um dieses Ursachenfeld zu reduzieren ist es dringend notwendig, andere Baustoffe zu verwenden und auch darauf zu achten, dass Heizen und Kühlen nicht mehr zu enormen Emissionen führt. Stroh bindet bereits im Wachstum CO 2 und der Einsatz der Primärenergie, um es als Baustrohballen auf die Baustelle zu bekommen ist marginal. Gebäude aus Stroh haben Passivhaus-Qualität, ohne, dass teure Haustechnik verwendet werden muss. Zudem sind wir der Meinung, dass im städtischen Raum dringend mehr preiswerter Wohnraum für alle her muss. Die Entwicklung der Demografie aber auch der mehr und mehr zerfallende soziale Zusammenhalt sind Koordinaten, die uns heute schon sagen, dass wir für morgen anders vorsorgen müssen, als bisher. Es ist wichtig, dass wieder Formen des Wohnens angeboten werden, in denen ein sozialer Zusammenhalt entstehen kann und wirksam wird. Dies geht nur, in dem bei Neubauten der Haus- und Quartiersgemeinschaft räumlich Rechnung getragen wird. uuPS ist insofern nicht nur ökologisch, sondern auch soziokulturell ein nachhaltiges Projekt mit großem gesellschaftlichem Mehrwert, dass immerhin 250 Menschen oder sogar mehr Wohnraum verschafft, allerdings ohne dabei die Bedürfnisse von Menschen, ihrer Umgebung und der unserer Umwelt zu vernachlässigen, nur um schnellstmöglich nachzuholen, was jahrelang versäumt wurde - nämlich sozialen Wohnungsbau zu erstellen.