Soziales

Versorgung gehbehinderter Menschen mit Rollstühlen mit 15km/h

Petent/in nicht öffentlich
Petition richtet sich an
Deutscher Bundestag Petitionsausschuss
39 Unterstützende 37 in Deutschland

Die Petition wurde vom Petenten zurückgezogen

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Die Petition wurde vom Petenten zurückgezogen

  1. Gestartet August 2022
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht
  4. Dialog
  5. Gescheitert

Ich befürworte eine Gesetzesänderung dahingehend das Krankenkassen auch Rollstühle mit 15km/h bewilligen dürfen, um dem Gehbehinderten mehr Lebensqualität zu geben. Die soziale Anbindung zu fördern, um der Vereinsamung entgegenzuwirken. Selbstbestimmtes Handeln zu ermöglichen und selbständiges Leben zu erleichtern. Die Freiheit zu geben sich überwiegend ohne Fremde Hilfe fortzubewegen, und unter anderem an kulturellen Veranstaltungen ohne Fahrdienst teilzunehmen.

Laut Gesetz darf die Krankenkasse nur Rollstühle mit 6km/h übernehmen. Mit diesen darf man nur über den Gehweg fahren, dort sind aber zu viele teilweise unüberwindbare Hindernisse. Ein Rollstuhl mit 15km/h dürfte aber den Radweg benutzen. Von der Regierung werden die Radwege gegenüber den Gehwegen eh im Ausbau priorisiert.

Die ca 1500€ Mehrkosten eines Leistungsstärkeren 15km/h Rollstuhls armortisieren sich für die Krankenkassen schnell , da der Behinderte viel mehr Termine selbständig besuchen kann, und im Ortsbereich nicht mehr auf den Krankenfahrdienst und Taxi angewiesen ist. Krankenkassen haben den Mehrbedarf in einem Jahr wieder eingespart, und der Behinderte spart so jährlich ca 5500€ Taxikosten, ist flexibler, kann selbstbestimmend Termine wahrnehmen und einkaufen. Zudem kann der Behinderte zusätzlich seine sozialen Kontakte pflegen, erweitern und eigenständig wahrnehmen.

Bürgersteige weisen große Baumängel auf, die Stadt wäre gar nicht in der Lage zeitnah alle Mängel an Bürgersteigen zu beseitigen. Es gibt viele Bürgersteige die an einer Straßenüberquerung gar nicht abgesenkt sind. Auf den Bürgersteigen ist ohne fremde Hilfe teilweise gar kein Durchkommen mehr für den Behinderten. Hürden auf Gehwegen:

Laternen/Schilder an denen Fahrräder angebunden sind.

Autos die halb darauf parken,

E-Scooter die wild umherliegen,

Mülltonnen die im Weg stehen,

Kundenschilder und Fahrradständer von Geschäften,

Stromkästen, Baustellen, Engpässe... etc.

Zudem kommen noch die allgemeinen Bauschäden (Lose Platten, hohe Kanten, Lose oder hochstehende Kellerschächte und Abdeckungen). Teilweise wird man so durchgeschüttelt das Magen- Kopf- und Gliederschmerzen die Folge sind. Nur durch Hilfe eines 4-Punkt-Gurtes wird man nicht aus dem Rollstuhl rausgeschüttelt.

Auch abgesenkte Boardsteine haben teilweise noch eine Höhe von ca 5-7cm, die nicht einfach zu überwinden sind. An Überwegen wie Zebrastreifen etc. sind die Straßen zu den Bürgersteigen hin abgeneigt (Regenwasser Abfluss), ebenso sind aber auch die Bürgersteige oftmals so geneigt das man aufsetzt und nur noch mit hilfe aussteigender Autofahrer weiterkommt...

Die Benutzung von Fahrradwegen ist für den Rollstuhl erst ab 10km/h zugelassen, da dort aber die meisten Räder, E-Scooter, Elektromobile mit 20-25km/h fahren würde ein Rollstuhl mit 10km/h eher ein Hindernis darstellen. Dieser müsste schon 15km/h fahren können um nicht die anderen Teilnehmer zu behindern. Für den Rollstuhlfahrer aber ist die Benutzung der Fahrradwege mehr Lebensqualität, weniger Unfallrisiko, mehr Selbstständigkeit, finanzielle Erleichterung.

Letztendlich ist eine Gesetzesänderung dahin das Behinderte einen 15km/h Rollstuhl von den gesetzlichen Krankenkassen bewilligt bekommen einfacher umzusetzen als die Aufhebung aller Hindernisse, Ausbesserung aller Bürgersteige in Deutschland, und Änderung der Richtlinien für Neubauten...

Eigene Erfahrung, teilweise auch durch Selbsttests:

Ich habe einen Rollstuhl für ca 12000€ bekommen, kann mich aber nur, durch die ganzen Einwirkungen beim Fahren, im Bereich von ca 1-3 km Aufhalten. (Laut Aussage der Krankenkasse ist der Rollstuhl nur dafür gedacht um die Wege zu überbrücken die man normal zu Fuß machen würde). Bedenklich ist aber das bei 3 km ein enormer Zeitverbrauch (ca 40 Minuten je Strecke) einzukalkulieren ist, und es über diesen Zeitraum eine enorme körperliche Belastung für mich darstellt.

Test:

Ich habe eine Strecke (Stadt) von 3 Kilometer (nächster Einzelhandel) mit einem Elektromobil 15km/h (Fahrradweg) und einem Rollstuhl 6km/h (Bürgersteig) getestet.

Bei 15km/h Fahrradweg war ich, ohne Probleme auf der Fahrt, nach ca 12 Minuten vor Ort. Moderate Schmerzen der Gelenke.

Bei 6km/h Bürgersteig war ich nach 40 Minuten Zuhause. Musste 2x wegen parkender Autos auf die Fahrbahn ausweichen. Benötigte 1x Hilfe wegen versperrtem Bürgersteig durch Bushaltestelle in Kombination mit Mülltonne und mobilen Verkehrsschild auf dem Weg. Musste 1x in Seitenstraße zur nächsten Garagenausfahrt fahren weil Bordstein nicht abgesenkt war. Wäre unangeschnallt beim überqueren der Mittelinsel bei der Straßenüberquerung aus dem Rollstuhl gerutscht weil diese hohe Abgrenzungen hat... Und Zuhause musste ich mich nach der Fahrt ca 1h ausruhen weil mir alle Gelenke von der Schüttelei enorm schmerzten.

Ich habe schon Stellen ohne abgesenkten Boardstein gemeldet - ohne Erfolg.

Ich habe Autos gemeldet die regelmäßig an denselben Stellen auf dem Bürgersteig stehen - ohne Erfolg

Lösung: mit 15 km/h auf den Fahrradweg!

Begründung

Es ist wichtig den behinderten Rollstuhlfahrern mehr Lebensqualität zu geben. Die soziale Anbindung zu fördern, um der Vereinsamung entgegenzuwirken. Selbstbestimmtes Handeln zu ermöglichen und ein selbständiges Leben zu erleichtern. Die Freiheit zu geben sich überwiegend ohne Fremde Hilfe fortzubewegen, und an kulturellen/sportlichen Veranstaltungen ohne Fahrdienst teilzunehmen.

Das schlimmste für Behinderte ist die Abhängigkeit von Helfern. Helfer kosten ca35€/h, Geld das Behinderte für andere Sachen dringender brauchen.

Es gibt "Alltagshilfe" die sehr teuer ist, und in gesamt Deutschland zu wenig Personal hat.

Von 35/ca50 Pflegediensten und Alltaghelfern in meiner Region wurde mir gesagt daß eine Betreuung nicht möglich ist, weil die Kapazitäten erschöpft sind. Die restlichen haben sich erst gar nicht gemeldet. Bei Nachfragen über SocialMedia konnte ich den selben Zustand in gesamt Deutschland feststellen. Jede angesprochene Firma bestätigt den Personalmangel!

Ohne Elektrorollstuhl:

Einkaufen ist für den Gehbehinderten kostengünstig nur mit Elektrorollstuhl möglich. Bei Lieferdiensten gibt es nur teure Lebensmittel von Markenherstellern; geht die Alltagshilfe einkaufen kostet diese ca 35€/h; mit dem Taxi sind es bei 2 Fahrten in der Woche ca 160€/M

Soziale Kontakte sind unerlässlich. Ich fahre ca 5x im Monat zu Terminen die vom Fahrdienst nicht abgedeckt sind. Dazu kommen ca10 Besuche bei Freunden (Frühstück/Geburtstag/Gesellschaftsabende). Öffentliche Veranstaltungen sind ca 2 Stück im Monat . Ergo habe ich jeden Monat ca 34 Fahrten mit dem Taxi, das sind ca 350€/M Kosten. (52€/M können für private Behindertenfahrten als "Teilhabe am Leben" beantragt werden).

Somit komme ich mit Fahrten um die Lebenshaltung sicher zu stellen, soziale Kontakte zu pflegen und private Termine bei Ämtern etc wahrzunehmen auf monatliche Kosten von etwa 460€!!!

Mit Elektrorollstuhl könnte ich also ca 5500€ im Jahr einsparen. Für mich wäre das ein schöner Urlaub, denn auch diese sind als Rollstuhlfahrer wesentlich teurer...

Jetzt gibt es die Möglichkeit mit dem Bus zu fahren. Versuchen Sie es Mal, dann verstehen Sie warum das nicht wirklich möglich ist. Zudem stehen sie mit dem manuellen Rollstuhl (elektrische werden meist vom Fahrer nicht mitgenommen) dann an einer Bushaltestelle und kommen nicht weiter. Die Bürgersteige haben ein Gefälle zur Straße hin. Das bedeutet das sie manuell nicht geradeaus fahren können. Der Stuhl driftet permanent Richtung Straße, sie können nur noch mit dem zur Straße befindlichen Arm Gas geben und mit dem anderen dauerbremsen um die Spur zu halten. Nach ca 50m verlassen sie die Kräfte.

Eine Fortbewegung mit einem manuellen Rollstuhl und Bus ist nur für Armstarke Menschen möglich, das heißt natürlich wenn sie es schaffen in den Bus zu kommen und wenn im Bus überhaupt Platz ist (in der Regel sind die Plätze von Schülern/Kinderwagen/Buggys/Rollatoren/Fahrrädern belegt).

Ergo bleibt als einzige kostengünstige Lösung (Strom) für den Gehbehinderten nur der Elektrorollstuhl mit 15km/h um seinen Alltag würdig eigenständig zu gestalten und bewältigen zu können.

Bitte gebt Eure Stimme den 1,4 Millionen Gehbehinderten in Deutschland, die auf einen Rollstuhl angewiesen sind. Ermöglicht ihnen ein selbständigeres Leben mit einem 15km/h Elektrorollstuhl.

Danke

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