Es handelt sich hier um ein weitreichendes Projekt. Die negativen Auswirkungen daraus haben insbesondere die Einwohner von Todtmoos-Weg, genauso wie die Land- und Forstwirte, die die betroffenen und anliegenden Flächen bewirtschaften und beweiden, sowie die Jagdpächter, zu tragen.

Todtmoos-Weg ist einer der am stärksten vom Motorradlärm betroffenen Ortsteile. Nun sollen wir also auch noch zusätzlich den Lärm, den der Betrieb einer Zipline mit sich bringt, ertragen?
Wir reden vom technischen Lärm, den solch eine Anlage immer erzeugt, auch wenn eine Anlage „mit
geringer Lautstärke“ „ins Auge gefasst“ wurde und vom Lärm und Gekreische der Nutzer/innen der Zipline. Wie wollen die Betreiber das Handhaben und minimieren? Unseres Erachtens ist das nicht möglich.
Die von der Gemeinde besuchte ZIpline in der Schweiz war beispielsweise nicht in direkter Nähe zu einem Wohngebiet. Auch sind solche Anlage in anderen Orten nicht so wohnortnah gebaut worden.

Zwei weitere große Probleme:

• mit der Zipline am geplanten Standort wird das Landschaftsbild und unser idyllischer Weidberg nachhaltig zerstört.
• wie steht es um die Privatsphäre und den Datenschutz der Anwohner? Die Nutzer/innen der Zipline können die Grundstücke, Gärten und Balkone der Anwohner von oben einsehen.

Der Startpunkt soll sich im oder unterhalb des Langenwalds befinden, der Landeplatz auf dem Weidberg, irgendwo auf der grünen Wiese. Die Nutzer wären gezwungen, von der Landstraße mehrere hundert Meter zum Startpunkt zu laufen. Ohne Ausbau der Zugangswege zur Zipline und damit verbundenen Eingriffen in die Natur wird das nicht gehen. Beim Landeplatz ist die Ausgangssituation noch schlechter: Außer einer schmalen Straße rauf zur Weidbuche ist kein ausgebauter Wanderweg vorhanden. Welche Eingriffe in die Natur sind geplant, um die Besucher zu lenken? Ohne neue Wege wird das nicht gehen.

Wie werden die Nutzer der Zipline zur so beschriebenen "naheliegenden" Gastronomie sowie Bushaltestellen und Parkplätzen gelenkt? Über den Stricker Berg nach Todtmoos-Strick ist es weit über einen Kilometer, nach Todtmoos-Weg nicht viel kürzer. Die Besucher müssten an der Landstraße entlang, um die Bushaltestelle zu erreichen, ein öffentlicher Wanderparkplatz ist in Todtmoos-Weg nicht vorhanden. Auch und besonders für die Umwelt wäre eine zur Zipline nähere, bereits vorhandene Infrastruktur mit Straßen und Parkplätzen gesünder und nachhaltiger.

Wir nennen als alternativen Standort das Gebiet unterhalb des Weißenbachsattels. Dort wurden bereits zwei Skilifte und ein Hochseilgarten betrieben. Eine ausreichende Infrastruktur ist mit der Nähe

• zur Landstraße
• zwei großen Parkplätzen
• je einer Bushaltestelle oben und unten am möglichen Standort
• vorhandene Stromanschlüsse (von den Skiliften)
• ausreichend Platz für sanitäre Anlagen

gegeben. Ein weiterer Pluspunkt ist, dass sich ein Restaurant in unmittelbarer Nähe befindet. Dort ist bereits ein Wanderweg vorhanden, der Startpunkt und Landeplatz der Zipline verbinden könnte.

Wir bitten daher die Verantwortlichen, Gemeinderat und Verwaltung, bei den anstehenden Entscheidungen die Bedenken und Anliegen der Einwohner von Todtmoos-Weg und den oben genannten Interessengruppen zu berücksichtigen und diese in Ihre Entscheidungsprozesse mit einzubeziehen.

Keine Frage: Todtmoos lebt vom Tourismus und benötigt sicherlich auch Attraktionen. Der Ort muss aber auch für die Einwohnerinnen und Einwohner lebenswert bleiben. Es geht um unser Zuhause!!