Neuigkeiten
-
Die bauliche Erweiterung der Dortmunder Messe werden seit Jahren von der Westfalenhallen Unternehmensgruppe (WHUG) geplant, ohne die Bürgerschaft zu informieren. Geplant sind
- der Neubau von Messehalle 9 und 10 mit über 11.000 m² Bruttogeschossfläche
- ein vorgelagertes Kongresszentrum mit
- einem neuen Eingang Süd und
- ein verändertes Logistikkonzept.
Üblich ist, dass die Öffentlichkeit bei stadtbedeutsamen Bauprojekten in einer öffentlichen Veranstaltung informiert wird. Um die Geheimniskrämerei der WHUG zu beenden, haben die Naturfreunde Kreuzviertel und die Fraktion der Grünen in separaten Anträgen von der Stadt gefordert, dass die Planungen öffentlich vorgestellt werden: Hier die Links zu den beiden Anträgen
-> https://sessionnet.krz.de/dortmund/bi/vo0050.asp?__kvonr=508593
-> https://sessionnet.krz.de/dortmund/bi/to0050.asp?__ktonr=345896
Von der Stadtverwaltung liegt jetzt eine mit der WHUG abgestimmte Stellungnahme vor.
-> https://sessionnet.krz.de/dortmund/bi/vo0050.asp?__kvonr=508724
Hier auszugsweise die Antworten:
„Aktuell liegen keine Planungen zur sukzessiven gestalterischen Aufwertung des vorhandenen Verbindungsweges seitens der Westfalenhallen Unternehmensgruppe GmbH vor. … … Die im Antrag angesprochene Ausgestaltung und städtebauliche Anbindung der Stichstraße kann aufgrund von Verkehrssicherheitspflichten nicht entsprechend verfolgt werden. Wie bereits vom Rat der Stadt Dortmund im November 2021 (DS Nr. 19863-21) beschlossen, soll eine gestalterische Aufwertung des vorhandenen Verbindungsweges im Zuge der Überplanung und Modernisierung der Hallen erfolgen, soweit dies baulich/technisch und insbesondere unter Berücksichtigung sicherheitstechnischer und haftungsrechtlicher Fragestellungen möglich ist.“
„Zum jetzigen Zeitpunkt wird ein Baustart in 2025/2026 angestrebt. Zunächst wird das momentan laufende Neubauprojekt mit den Bestandteilen (Halle 9 und Halle 10, Kongresszentrum und Eingang Süd) realisiert. Die weitere bauliche Entwicklung des Geländes erfolgt dann sukzessive in weiteren, nachgelagerten Planungs- sowie Bauabschnitten.“
„Die Verwaltung beabsichtigt die Öffentlichkeit über die weiteren Planungsschritte zur Maßnahme „Strobelallee“ zu informieren und in diesem Format auch die Maßnahmen auf dem Gelände der Westfalenhallen Unternehmensgruppe GmbH vorzustellen. In Abhängigkeit zu den jeweiligen Konkretisierungsständen der genannten Maßnahmen ist zunächst die Entwurfsphase abzuwarten.“
Zusammenfassend muss leider wieder einmal festgestellt werden, dass weder bezüglich der gestalterischen Ausgestaltung des Verbindungswegs noch hinsichtlich der geforderten Informationsveranstaltung verbindliche Zusagen getroffen werden. Inhaltlich und terminlich bleibt alles offen: Die Bürger und selbst die Politiker können da nur hoffen, dass bei den geheimen Planungen der WHUG ein für die Bürger und die Stadt vernünftiges Ergebnis raus kommt. Bürgerinformation und –beteiligung sehen anders aus. -
Die Petition wurde eingereicht
am 19.11.2023Über die bauliche und wirtschaftliche Entwicklung der Messe Dortmund ist schon viel geschrieben worden. Vernachlässigt wurden dabei meist die Interessen der Bürger und insbesondere die von bewegungseingeschränkten Personen, die auf eine direkte und dauerhaft geöffnete Wegeverbindung angewiesenen sind.
Fakt ist, dass
- gem. Ratsbeschluss vom 20.11.21 „die Wegeverbindung zwischen den Hallen 3 und 4 grundsätzlich offen bleibt.“
- gem. Ratsbeschluss eine „sukzessive und gestalterische Aufwertung des vorhandenen Verbindungswegs im Zuge der Überplanung und Modernisierung der Hallen erfolgt, …“.
- der Weg anlässlich größerer Messen an bis zu 30 Tagen temporär geschlossen werden darf.
- der Baustart für die Messehallen IX und X auf einen bisher nicht benannten Zeitpunkt verschoben wurde.
- dass der Baubeginn der geplanten barrierefreien Fußgängerbrücke über die B1 verschoben wurde. Der Neubau soll nun nach der EM 2024 starten und bis Mitte 2026 abgeschlossen sein.
Und nun kommt vom Architekturbüro Gerber die Idee, eine temporäre schwarz-gelbe Brücke bis zur EM 24 zu bauen. Sie soll gem. Ruhrnachrichten vom 1.11.23 nicht nur die B1 sondern auch das gesamte Messegelände überspannen. Dafür soll sie 380 Meter lang und vier Meter breit sein und in 13 Meter Höhe die bestehenden Messebauten überspannen. "Erreichbar wäre sie durch Treppenaufgänge auf beiden Seiten".
Barrierefreiheit geht eindeutig anders!
Und bei 13 Meter -das entspricht etwa einem viergeschossigem Gebäude- helfen auch keine modular ergänzbaren Personenaufzüge oder Treppenläufe mehr. Mal ganz abgesehen vom Fahrstuhl als Angstraum, Vandalismus oder technischen Problemen etc. Wieso nicht den vorhandenen Weg gegen Logistikverkehre (ca. 30 mal/Jahr) absichern und adäquat aufwerten?! Das ließe sich mit überschaubarem Aufwand und wenig Geld in kurzer Zeit umsetzen. Ist das zu einfach für eine EM? Fußgänger und Radler gehören weder auf Brücken noch in Unterführungen, um dem Logistikverkehr freie Fahrt zu ermöglichen.
Aber immerhin sieht nun auch das Büro Gerber die Notwendigkeit, dass das Stadion und die Eventmeile besser an die Stadt angebunden werden müssen. Gut so. Man kann gespannt sein, wie die Stadt und ihre 100%ige Tochter, die Westfalenhallen Unternehmensgruppe, sich äußern werden. Als Bürger schüttelt man nur den Kopf: Denn das Gute liegt so nahe.
Weitere Infos zum Thema gibt es auf der Online-Petition unter dem Reiter "Neuigkeiten":
https://www.openpetition.de/petition/blog/westfalenhallen-weg-dauerhaft-offen-halten-und-sichern/25 -
Zur EM 2024 eine nschwarz-gelbe Behelfs-Brücke?
am 09.11.2023Zu der Frage, wie die EM-Besucher sicher über die B1 und durch das Messe-Areal zum Stadion kommen, berichteten die Ruhrnachrichten am 1.11.23: Nach einem Entwurf vom Architekturbüro Gerber soll ein „Schwarz-gelbes Band“ in Form einer temporären Brücke (siehe obiges Bild aus den RN) errichtet werden. Sie soll mit 380 m Länge die B1 und das Messegelände überspannen, vier Meter breit sein und mit 13 Metern Höhe auch den Verbindungsbau zwischen den Hallen drei und vier überspannen. Die auch als. „Panoramabrücke“ bezeichnete Brücke soll bis zur EM aus Gerüstbauelementen montiert werden, um den EM-Gästen „die bislang geplanten weiten Umwege durch die Unterführung an der Ardeystr. (und Wittekindstr. zu) ersparen“.
Hätten wir April, wäre die Idee –mal abgesehen von allen damit verbundenen Schwierigkeiten- gut geeignet als Aprilscherz. Jetzt lenkt sie jedoch nur ab vom mangelhaften und häufig verriegelten Messeweg sowie der Blockade der Messeleitung dies zu ändern. Erfreulich ist aber, dass jetzt offensichtlich auch das Büro Gerber die Notwendigkeit sieht, dass das Stadion und die Eventmeile besser an die Stadt angebunden werden müssen. Doch dafür ist keine experimentelle Behelfsbrücke mit hohem technischem Aufwand (Fahrstühle, Vandalismus-Sicherungen etc.) und bisher nicht kalkulierten Kosten erforderlich. Es geht ganz einfach ebenerdig und damit benutzerfreundlich, schneller und auch kostengünstiger!
Und genau das ist der Wille der Ortspolitik und Bevölkerung, die mit ihren politischen Beschlüssen, mehreren tausend Unterschriften und einer großen Demonstration das wiederholt sehr deutlich gemacht haben. Nicht verstehbar ist daher, dass die Stadt Dortmund als 100%ige Mutter der Westfalenhallen hier keinen Gestaltungs- und Umsetzungswillen zeigt. Woran liegt das? Wieso gibt die Stadt ihrer Westfalenhallen-Tochter dieses einfach umzusetzende Ziel nicht vor? Wer reitet hier wen? Schließlich kommen neben den alltäglichen Nutzern über diesen Weg mehrere hunderttausend auswärtige Fußballfans als Stadtbesucher zum Stadion. Sollen die das nähere Stadionumfeld auch bei der EM als Hinterhof kennen lernen?
Vermeintliche Sicherheitsprobleme zwischen Fußgängern/Radfahrern und Logistikverkehr lassen sich mit den Planungen zur Messeerweiterung lösen. Statt hier zu blockieren, sollten alle Beteiligten bis zur EM vorrangig den zeitgemäßen ebenerdigen und dauerhaften Ausbau des Messewegs verfolgen. Es geht um die funktionierende Stadt und damit um die konsequente Fortschreibung des in den 1920er Jahren von Stadtbaurat Strobel entwickelten Konzepts für das Stadion und die Messe.
Kein anderes Stadion liegt so nah an der City wie das Dortmunder. Das ist unter den deutschen Städten ein Dortmunder Alleinstellungsmerkmal und hat erhebliches Entwicklungspotential für die Stadt. Die in Ansätzen schon vorhandene Achse City-Stadion/Strobelallee kann bis zur EM als attraktive Stadtverbindung weiter nachhaltig qualifiziert werden.
Von den Politikern darf man erwarten, dass sie die damit verbunden Chancen der Stadt nutzen und damit endlich auch das Stadion und die Eventmeile aus ihrer rückwärtigen Lage hinter der Messe befreien. Was die Bevölkerung braucht ist ein offener und gut gestalteter, barrierefreier Weg zwischen den Messehallen und keine schwarz-gelbe Behelfsbrücke als populistisches Event zur EM 2024.
Abschließend eine Bitte:
Schreiben Sie aus aktuellem Anlass einen Leserbrief an die Ruhrnachrichten,
E-Mail: dortmund@ruhrnachrichten.de