Die Bittschriftenlinde war eine der sogenannten Kaiserlinden an der Humboldtstraße in Potsdam. Der Baum wurde zum zentralen Ort für Bittsteller, die eine Petition an den König von Preußen richteten. Hier wurden sie traditionell übergeben, oder an den Stamm der Linde geheftet. Die originale Bittschriftenlinde wurde 1949 gefällt.
Friedrich der Große war ein besonderer Freund der Bittschriftenlinde. Aus dem Fenster seines Arbeitszimmers konnte er die Linde jederzeit gut überblicken. Sobald er einen Bittsteller an der Linde stand, schickte der „Alte Fritz“ einen seiner Lakaien zur Linde, der die Petition entgegennahm. Friedrich der Große erfüllte viele Bitten seiner Untertanen tatsächlich.
Die Linde überdauerte zwei Weltkriege und wurde schließlich 1949 gefällt.
Neue Bittschriftenlinde für Potsdam
1993 wurde der Stadt Potsdam zum 1000. Stadtjubiläum eine neue Bittschriftenlinde geschenkt. 2008 musste der fast 50-jährige Baum, durch Bauarbeiten bedingt, vorübergehend umgepflanzt werden. Seit 2015 steht er nun wieder an alter Stelle am Stadtschloss in Potsdam. Auch heute können dort Bitten angeheftet werden.
Seit 2016 steht eine Informationstafel an der Bittschriftenlinde. Auf der Tafel ist ein QR-Code mit dem Hinweis „Kontakt Petitionsausschuss des Landes Brandenburg“ zu finden, über den man direkt online eine Petition an den Brandenburger Landtag einreichen kann. Daneben stehen eine Telefonnummer und die Adresse des Ausschusses.
openPetition Geschäftsführer Jörg Mitzlaff war bei der Einweihung der Tafel zum Anlass des Treffens der Vorsitzenden und stv. Vorsitzenden der Petitionsausschüsse des Bundes und der Länder in Potsdam.
Mehr Informationen über die Potsdamer Bittschriftenlinde:
- Auszug aus Walther Rohl’s Buch „Unsere Mark Brandenburg“
- „Bittschriftenlinde kehrt an ihren historischen Standort zurück“, Beitrag der Stadt Potsdam
- „Ein Baum mit QR-Code“, Beitrag der Märkischen Allgemeinen Zeitung vom 19.09.2016