Umwelt

Das Naturschutzgebiet Grambower Moor vor dem Torfabbau retten!

Petent/in nicht öffentlich
Petition richtet sich an
Bundesfinanzminister Olaf Scholz
2.198 Unterstützende

Der Petition wurde teilweise entsprochen

2.198 Unterstützende

Der Petition wurde teilweise entsprochen

  1. Gestartet 2020
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht am 14.09.2020
  4. Dialog
  5. Teilerfolg

06.04.2022, 05:03

Liebe Moorfreundinnen und -freunde,

wir haben lange nicht neues über die Rettung des Grambower Moores vor dem Torfabbau berichtet. Tatsächlich bekamen wir in den regelmäßigen Beratungen mit dem Umweltministerium des Landes Mecklenburg-Vorpommern während des vergangenen Jahres trotz mehrmaliger Nachfragen keinen neuen Sachstand übermittelt. Man verhandle noch mit der der Bodenverwertungs- und -verwaltungs GmbH (BVVG), hieß es. Am 22.10.2021 berichteten dann die "Lübecker Nachrichten" in einem Zeitungsartikel mit der Überschrift "Abbau von Torf für Blumenerde in MV geht weiter" über den angeblichen Sachstand. Da aus Sicht der BVVG dabei von der Zeitung einige unrichtige Aussagen getätigt wurden, stellte das Unternehmen die Sachlage aus seiner Sicht wie folgt dar:
Zwischen der BVVG und dem Land besteht Einvernehmen, dass das Bergwerkseigentum kostenlos auf das Land übertragen werden soll. Für den Vollzug bedarf es jedoch verwaltungstechnischer Voraussetzungen, an denen die BVVG und das Land gemeinsam mit dem Landesbergamt zielgerichtet arbeiten.
Im Endeffekt soll es zu einer Teilung des Bergwerkseigentums kommen, wobei ein für die Entnahme von medizinischem Torf zugelassener Anteil des Torfvorkommens vermessungstechnisch von dem insgesamt deutlich größeren übrigen Vorkommen abgegrenzt wird. Dieser Teilungsprozess sollte nach Aussage der BVVG bis heute bereits abgeschlossen sein. Somit sollten die Voraussetzungen für die Übertragung und berggrundbuchliche Umschreibung von fast 100 % des Torfvorkommens auf eine vom Land Mecklenburg-Vorpommern benannte Naturschutzstiftung vorliegen. Eine entsprechende Verwaltungsvereinbarung ist angeblich mit dem Land bereits abgestimmt.

Das heißt, das Grambower Moor ist fast vollständig vor dem Torfabbau gerettet! Das ist eine gute Nachricht.

Bleibt die Frage, was mit jenem vergleichsweise kleinen Teil geschehen soll, in dem momentan noch Torf abgebaut wird. Dazu muss man wissen, dass im Grambower Moor aufgrund eines langjährigen Pachtvertrages und einer Ausnahmegenehmigung durch das Umweltministerium M-V auf weniger als 1 % der Torffläche eine geringfügige Entnahme von Torf für medizinische Zwecke stattfindet. Dafür finden angeblich an anderer Stelle Renaturierungsmaßnahmen statt. Die Entnahme des Torfes für medizinische Zwecke findet in einem Umfang von jährlich weniger als 700 Kubikmetern statt und ist bis Ende 2022 befristet.
Wir hörten in diesem Zusammenhang, dass der Torfabbau dort auch über 2022 aufrecht erhalten werden soll. Das würde bedeuten, dass dieser Teil des Moores mit aufwendigen wasserbaulichen Maßnahmen vom Rest, also dem naturnahen Teil des Moores abgetrennt werden müsste. Ein solches Vorgehen hielten wir als Umweltverband für falsch. Wir sind der Auffassung, dass jeglicher Abbau von Torf im Moor eingestellt und der Grundwasserspiegel im gesamten Moor angehoben werden sollte. Denn nur auf diese Weise kann im Grambower Moor wieder großflächig Moorwachstum einsetzen und kann das Moor einen Beitrag zum Schutz des Klimas leisten.

Wir werden dahingehend weiter mit dem Umweltministerium M-V im Gespräch bleiben und dafür werben, dass der Torfabbau komplett eingestellt wird.

Mit freundlichen Grüßen

Ihr BUND Mecklenburg-Vorpommern


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