Region: Neuhofen
Kultur

Die Schlicht Gastronomie muss bleiben dürfen!

Petent/in nicht öffentlich
Petition richtet sich an
Bürgermeister Gerhard Frey
3.430 Unterstützende 688 in Neuhofen

Dialog abgeschlossen

3.430 Unterstützende 688 in Neuhofen

Dialog abgeschlossen

  1. Gestartet 2015
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht
  4. Dialog
  5. Beendet

27.11.2015, 13:47

Leserbrief zur jüngsten GR-Enscheidung zur Naherholung an der Schlicht
26.11.2015 von Ralf Marohn (FDP)

NEUHÖFER PARADOXON

Einige Neuhöfer Bürgerinnen und Bürger wundern sich manchmal wie Entscheidungen vom Gemeinderat zustande kommen. Jüngstes Beispiel ist die Diskussion, um die Fortsetzung des Badebetriebes an der Schlicht in der Sitzung vom 24.11.2015, bei der sich aber auch einige Gemeinderäte mit den Bürgern wunderten.

Die Diskussion begann mit den üblichen Erläuterungen des Tagesordnungspunktes durch den Ortsbürgermeister Gerhard Frey, der die Zuhörer wissen lies, dass die Naherholung an der Schlicht den bis Ende 2013 zuständigen „Verein zur Naherholung in den Rheinauen“ jedes Jahr ca. 60-80 TEUR kostete und die Ortsgemeinde diese Kosten nicht mehr tragen könne. Verschwiegen wurde aber, dass ein großer Kostenblock die vom Naherholungsverein zu kalkulierenden „Abschreibungen“ war, die die Ortsgemeinde nicht mehr tragen muss, da alle Anlagen (wie beispielsweise die Pumpstation für das Abwasser, etc.) vom Verein kostenfrei übergeben wurden.

Dennoch verbleiben natürlich jährliche Kosten für die Naherholung und der Gemeinderat machte sich zur Aufgabe, diese Kosten zu reduzieren. Die grundsätzliche Frage, wieviel Wert und welche Bedeutung hat die Naherholung für die Bürgerinnen und Bürger einer Gemeinde wurde strikt vermieden. Das Gebot der Stunde hieß: Kosten senken!

Deshalb hatten die SPD-Fraktion und die CDU-Fraktion gleich eine passende Lösung und erklärte, dass die einzige Einnahmequelle an der Schlicht, nämlich die Pachteinnahmen des Kioskpächter nicht mehr genutzt werden sollen. Der Pachtvertrag mit dem Kioskpächter solle nicht verlängert und der Kiosk soll abgerissen werden.

Eine kritische Stimme der FDP, dass die Müll-, Reinigungs-, Feldwegpflege- und Wartungskosten an der Schlicht durch diese Maßnahme keineswegs reduziert würden und fehlende bisherige Einnahmen vom Kioskpächter nur den Kostenanteil der Ortsgemeinde erhöhen, blieb bei der Mehrheit der Gemeinderäte unbeachtet.

Schnell wurde bei den Befürwortern des Kioskabrisses und der Vernichtung des Badebetriebes an der Schlicht umgeschaltet und weitere wichtige Argumente wurden hervorgebracht:
• Herr Delventhal von der CDU teilte mit, dass im die Weinschorle am Kiosk zu teuer sei und deshalb auf den Kiosk verzichtet werden soll!
• Herr Kraus von der SPD meinte dass wir es der Kreisverwaltung jetzt mal zeigen und die Naherholung an der Schlicht so reduzieren, bis die Kreisverwaltung ein Einsehen hat und dann ggf. die Kosten für die Schlicht übernimmt....! Vermutlich hofft er insgeheim darauf, dass die Kreisverwaltung die Naherholung für Bürgerinnen und Bürger einer höheren Wertschätzung entgegenbringt als er selbst.
• Und der Ortsbürgermeister Gerhard Frey setzte noch einen drauf und lies die Zuhörer wissen, dass er bei Feldreinigung ein Schild an der Schlicht mit der Aufschrift „Reagge-Party“ gefunden habe und diesem Treiben ein Ende gesetzt werden muss.

Bei solchen gewichtigen Argumenten nickte die Mehrheit der Gemeinderäte und freute sich, doch ein klares Votum für den Abriss des Kiosks gefunden zu haben. Wer jetzt meint, es ginge noch um Kosteneinsparung wenn man die einzige Einnahmequelle vernichtet, darf sich gerne wundern.

Kurz vor der Abstimmung wurde es den jüngeren in der SPD- und CDU-Fraktion dann doch etwas mulmig und es wurde noch ein letzter Versuch unternommen, ob der Kiosk und die Schlicht nicht auch eine wichtige, sehr begehrte Anlaufstelle für die jüngere Bevölkerung sei und das Angebot in diesem Bereich nicht weiter reduziert werden solle. Nein, dies ist für die Mehrheit des Gemeinderates unwichtig. Der Ortsbürgermeister Frey wurde hektisch: Bevor noch mehr solche verrückten Vorschläge von den Jung-Gemeinderäten kommen, wird jetzt besser schnell abgestimmt. Dann ist der Beschluss erst mal durch und der Kiosk kommt weg. Die Mehrheit hat für den Abriss des Kiosk und der Einschränkung des Badebetriebes gestimmt.

Denjenigen, denen die Weinschorle an der Schlicht zu teuer ist sei gesagt, dass jeder das Recht hat seine Schorle dort zu trinken, wo er will. Angesichts der Besucherzahlen an der Schlicht gibt es scheinbar sehr viele Bürger, die sich dies gerne in diesem Ambiente leisten.

Denjenigen, die meinen auf dem Rücken der Bürgerinnen und Bürger die Kreisverwaltung zur Kostenübernahmen zu bewegen, sei gesagt, dass Sie hierfür doch besser direkte Gespräche mit dem Landrat und den Ansprechpartnern mit der Kreisverwaltung führen.

Und dem Ortsbürgermeister, der die Interessen der jungen Bevölkerung missachtet, sei gesagt, dass er seine Legitimation Ortsbürgermeister alle Bürgerinnen und Bürger zu sein, schon lange verloren hat.

So bleibt am Schluss nur, dass sich alle wundern, warum das 2014 und 2015 gut praktizierte Konzept, bei dem es keine Beschwerden der Anwohner, eine geordnete Parkplatzbewirtschaftung im Sommer, eine auf ca. 20 TEUR reduzierte Kostenbelastung und eine Anlaufstelle für die jungen Menschen


Helfen Sie mit, Bürgerbeteiligung zu stärken. Wir wollen Ihren Anliegen Gehör verschaffen und dabei weiterhin unabhängig bleiben.

Jetzt fördern