Region: Thüringen
Wirtschaft

Erhalt der Standorte und Arbeitsplätze im Kalirevier bei K+S

Petent/in nicht öffentlich
Petition richtet sich an
Ministerpräsident
4.148 Unterstützende 1.483 in Thüringen

Dialog abgeschlossen

4.148 Unterstützende 1.483 in Thüringen

Dialog abgeschlossen

  1. Gestartet 2015
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht
  4. Dialog
  5. Beendet

02.12.2015, 18:13

Guten Abend,

vielen Dank für die Unterstützung unserer Online-Sammlung. Viele von Ihnen kennen mich wahrscheinlich gar nicht. Ich heiße Christian Hirte, bin Mitglied des Bundestages und vertrete unter anderem den Wartburgkreis in Berlin. Warum schalte ich mich als Politiker mit einer solchen Unterschriftensammlung in die aktuelle Debatte um die Zukunft des Kalistandortes am Werk Werra ein?

Wir sind in den letzten Jahren verwöhnt worden mit guten Wirtschaftsnachrichten. Die Arbeitslosigkeit ist immer weiter gesunken, wir sind Musterland in Europa geworden. Doch ich fürchte, wir haben dabei vergessen, dass diese Situation nicht naturgegeben ist. In der Kaliregion an der Werra erleben wir im Moment, dass wir um die Zukunft von Arbeitsplätzen auch kämpfen müssen. Allen Beteiligten ist klar, dass die Verpressung von Produktionsresten kein Modell für die Ewigkeit sein kann. Ein sorgsamer Umgang mit der Natur ist für uns heute nicht mehr diskutabel. Zum Wartburgkreis gehört auch die Region der nördlichen Werra. Die Diskussion um die Folgen von Einleitung und Verpressung sind mir nicht egal. Aber wir dürfen nicht das eine gegen das andere ausspielen. Die Kali-Kumpel haben ein Recht darauf, dass sich die Gesellschaft für sie einsetzt.
Und wir dürfen in solchen Debatten nicht so tun, als könnten wir leichtfertig den Ast absägen, auf dem wir alle sitzen. Eine starke Industrie ist für unser ganzes Land unverzichtbar. Und für mich gehört die Kali-Industrie in unserer Region unbedingt dazu. Mich erschreckt, dass einige Politiker nun so tun, als sei die drohende Arbeitslosigkeit von hunderten Kumpeln nur so etwas wie die gerechte Strafe für einen Weltkonzern. Wer so mit den Sorgen von tausenden Familien spielt, wer so über Unternehmen redet, das für eine ganze Region auch so etwas wie ein Zukunftsversprechen ist, der handelt verantwortungslos. Das ist mir unbegreiflich.

In nur zwei Tagen haben bereits über 2.000 Menschen diese Petition unterzeichnet. Vielen Dank dafür. Über 50.000 Menschen haben in sozialen Netzwerken von dem Aufruf gelesen. Das zeigt mir, die Menschen in Hessen und Thüringen, aber auch darüber hinaus, nehmen Anteil. Mir haben Auszubildende geschrieben, ehemalige Kalikumpel oder einfach besorgte Nachbarn, die Angst vor dem haben, was möglicherweise droht. Wenn 17-18-jährige Jungen nicht wissen, ob ihr gerade eingeschlagener Weg tatsächlich der richtige sein wird, wenn Rentner schreiben, dass sie an ihre frühere Arbeit dort denken und daran, dass heute Kinder und Enkel dort arbeiten, wenn eine Spediteurin schreibt, dass ihr kleines Unternehmen zu mehr als der Hälfte von Aufträgen aus und um das Werk lebt, wenn Hotelbesitzer berichten, dass das Werk für den Gästebetrieb unverzichtbar ist – dann wird die Krise für mich greifbar. Das kann niemanden kalt lassen, das darf niemandem egal sein.

Deshalb bitte ich Sie: Helfen Sie weiter dabei mit, auch Freunden, Nachbarn oder Kollegen von der Sammlung zu berichten. Sie können auch selber Listen ausdrucken und beim Einzelhändler um die Ecke fragen, ob Sie diese auslegen können. Unterschriebene Listen können Sie in dem Portal hochladen, die Unterschriften werden dann mitgezählt. Verbreiten Sie die Informationen über Facebook, Twitter, E-Mail, WhatsApp usw. Wir wollen erreichen, dass die Bundesländer Hessen und Thüringen, das Regierungspräsidium Kassel und nicht zuletzt das Unternehmen K+S an einer Lösung arbeiten, die der Kaliregion eine gute Zukunft sichert.

Mit freundlichen Grüßen und Glück auf

Ihr Christian Hirte


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