05/30/2025, 03:45

Zwei weitere Argumente:

1. Notwendigkeit des ÖPNV in Ortsteilen ohne Schulen: In vielen ländlichen Ortsteilen gibt es keine Grundschule vor Ort. Schüler sind deshalb zwingend auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen – zusätzliche Kosten treffen diese Familien besonders hart.

2. Umweltschutz und Verkehr: Die Entscheidung fördert das sogenannte "Eltern-Taxi", was zu mehr Verkehr, Umweltbelastung und weniger Verkehrssicherheit führt. Ein kostenloser ÖPNV für Schüler wäre ein zeitgemäßes und nachhaltiges Signal für den Klimaschutz.


Neue Begründung:

In der Sitzung vom 19.05.2025 hat der Kreistag beschlossen, dass ab dem Schuljahr 2025/2026 alle Grundschülerinnen und Grundchüler den vollen Preis für das Deutschland-Ticket JugendBW (aktuell 39,42 € pro Monat) zahlen MÜSSEN, unabhängig von Alter, Schulform oder Geschwisteranzahl.

Diese Entscheidung trifft Familien mit Kindern unverhältnismäßig hart! Besonders solche mit mehreren Kindern.Wir, die unterzeichnenden Bürgerinnen und Bürger, Eltern, Familienangehörigen und Unterstützerinnen und Unterstützer, fordern:

1. Die Wiedereinführung der Drittkindregelung: Familien mit mehreren Kindern wären sonst finanziell sehr stark betroffen.
2. Die Beibehaltung der Zuschüsse für Grundschüler: Der Zugang zur Schule darf nicht von der finanziellen Leistungsfähigkeit der Eltern abhängen.
3. Ein klares familienfreundliches Signal des Landkreises: Investitionen in Bildung, Mobilität und Chancengleichheit müssen Priorität haben.

Familien mit Kindern tragen in vielfacher Hinsicht zur Stabilität und Entwicklung unseres Landes bei. Sie sorgen dafür, dass künftige Generationen ausgebildet, sozial eingebunden und verantwortungsbewusst groß werden. Sie entlasten langfristig die Sozialsysteme durch ihre Erziehungsleistung und den späteren Beitrag ihrer Kinder zur Arbeitswelt. Sie sind zentrale Träger von Werten wie Solidarität, Verantwortung und Zusammenhalt. Alles Pfeiler einer funktionierenden Gesellschaft für unsere Region.

Zudem ist der ÖPNV für viele Schülerinnen und Schüler im Landkreis keine freiwillige Option, sondern eine Notwendigkeit. In zahlreichen Ortsteilen gibt es keine wohnortnahe Grundschule. Der Schulweg ist oft nur mit Bus oder Bahn zu bewältigen. Gerade in ländlichen Gebieten führt die Entscheidung des Kreistags daher zu einer zusätzlichen Belastung für Familien, die ohnehin keine Alternative zur Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel haben.

Hinzu kommt das Thema Umweltschutz. Wenn der ÖPNV für Schüler kostenpflichtig wird, werden zwangsläufig wieder mehr sogenannte Eltern-Taxis unterwegs sein – mit negativen Folgen für Verkehr, Sicherheit und Umwelt. Eine richtige und zeitgemäße Entscheidung wäre gewesen, den ÖPNV für Schüler komplett kostenlos zur Verfügung zu stellen. So hätte man nachhaltige Mobilität gefördert, den Autoverkehr vor Schulen reduziert und ein klares Zeichen für Klimaschutz gesetzt.

Familien leisten täglich einen Beitrag zum sozialen Zusammenhalt, zur Bildung und zur wirtschaftlichen Entwicklung unserer Region. Es ist ein fatales Signal, sie gerade dort zusätzlich zu belasten, wo es um grundlegende Teilhabe am Bildungsalltag geht.

Wir appellieren an die Mitglieder des Kreistags: Überdenken Sie Ihre Entscheidung, zeigen Sie Rückgrat und setzen Sie sich für faire Bedingungen für alle Familien im Landkreis Emmendingen ein!

Jetzt ist die Zeit, familienpolitisch Verantwortung zu übernehmen.