Region: Eberhard-Karls-Universität Tübingen
Bauen

Erhalt des "Berghaus Iseler" als Gästehaus der Universität Tübingen

Petent/in nicht öffentlich
Petition richtet sich an
Prof. Dr. Bernd Engler
2.133 Unterstützende

Petent hat die Petition nicht eingereicht/übergeben.

2.133 Unterstützende

Petent hat die Petition nicht eingereicht/übergeben.

  1. Gestartet 2013
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht
  4. Dialog
  5. Gescheitert

10.06.2013, 20:55

Die Absicht bzw. die Entscheidung der Universität Tübingen, das Studienhaus in den Bayrischen Alpen zu verkaufen, lässt jeden verantwortungsvollen Weitblick der Administration vermissen.

Im Rahmen meiner jahrzehntelangen Tätigkeit an der ETH Zürich (Biosystematik und Oekologie der Pilze) hat sich signifikant gezeigt, dass Unterricht und Praktika im Feld unverzichtbar sind und von den StudentInnen der Biologie (im weitesten Sinn) aller Jahrgänge hoch geschätzt waren. Mit meiner aktiven Unterstützung haben wir (oft ein Kollektiv mit bis zu 5 Fachkollegen, auch unterstützt durch eingeladene Dozenten aus dem Ausland) je eine integrierte Studienwoche für Biosystmatik (obligatorisch allgemein) UND Mykologie (obligatorisch für Studenten mit Schwerpunkt in diesem Fach) auf improvisierten Feldstationen in Graubünden durchgeführt. In diesem Zusammenhang haben wir immer wieder bedauert, vor allem aus logistischen Gründen (Inventar für mikroskopische Ausrüstung, stationäre Bibliothek, Werkzeuge, Arbeitsräume), dass die ETH nicht bereit war, eine permanente Unterkunft zu kaufen und zu betreiben, die letztendlich von StudentInnen auch als permanenter Standort für Diplomarbeiten und Dissertationen zur Biologie der Alpen adäquat ausgelastet gewesen wäre.

In dieser Hinsicht habe ich meine Kollegen in Tübingen bez. der optimalen Lage und Nutzung des Berghauses Iseler immer beneidet. Umso unverständlicher ist es für mich, dass im Jahr 2013 eine Universität wie Tübingen diese für Umweltwissenschaften in weitesten Sinn bedeutsame und einmalige Institution veräussern will. Noch dazu (und darin ist sich die Fachwelt einig !), dass an dieser Universität hochqualifizierte Forschung in Mykologie und Bio-Wissenschaften mit Erfolg betrieben und an die jüngere Generation weitervermittelt wurde. Diesbezüglich hat das Berghaus Iseler sicher eine umweltwissenschaftlich und sozialverantwortungsvoll bedeutende Rolle bei der kompetenten Ausbildung der StudentInnen gespielt.

In diesem Zusammenhang weise ich auch darauf hin, dass an den beiden amerikanischen Universitäten (Knoxville, Blacksburgh) an denen ich als Gast-Professor mehrmals tätig war, jeweils Kurse und Vorlesungen in fest eingerichteten Feldstationen abgehalten wurden. Auch die Universität Innsbruck hat seit Jahren eine Forschungsbasis in Obergurgl (Tirol), die mit Erfolg für die Erforschung der Oekologie, Biologie und Geologie in den Alpen ganzjährig offen steht, und zwar nicht nur für StudentInnen, sondern auch für Spezialkurse oder Symposia zur Verfügung steht.

Zusammenfassend: ich untetstütze vollumfänglich den Protest gegen den Verkauf des Berghauses Iseler. Es ist zu wünschen, dass sich die Leitung der Universität Tübingen durch ein Gremium von Fachleuten objektiv zwecks wissenschaftlicher Evaluation zum Nutzen der StudentInnen der Universität Tübingen beraten lässt, bevor ein unüberlegter und fatal kurzsichtiger Entscheid mit gravierenden Nachteilen bez. Unterricht und Forschung gefällt wird.


Mehr zum Thema Bauen

4.970 Unterschriften
241 Tage verbleibend
1.848 Unterschriften
1 Tag verbleibend

Helfen Sie mit, Bürgerbeteiligung zu stärken. Wir wollen Ihren Anliegen Gehör verschaffen und dabei weiterhin unabhängig bleiben.

Jetzt fördern