Region: Der Senat von Berlin, Kulturverwaltung
Kultur

Für die Benennung des Platzes vor der Akademie des Jüdischen Museums Berlin nach Moses Mendelssohn

Petent/in nicht öffentlich
Petition richtet sich an
Der Semat von Berlin, der Regierende Bürgermeister
3.291 Unterstützende

Die Petition wurde vom Petenten zurückgezogen

3.291 Unterstützende

Die Petition wurde vom Petenten zurückgezogen

  1. Gestartet 2013
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht
  4. Dialog
  5. Gescheitert

04.05.2013, 13:34

Германия
Наблюдение
Квоты на женские имена

Вопрос о введении так называемых «женских квот» для крупных немецких компаний в минувшем месяце стал яблоком раздора в правительстве Ангелы Меркель.


Несмотря на активное давление из Брюсселя, немецкому кабинету так и не удалось выработать единую позицию по данному вопросу: регулирующий это положение законопроект так и не был принят. Федеральные политики, похоже, решили не спешить с изменением сегодняшней ситуации, когда бизнес-элиту Германии формируют исключительно мужчины.

Возможно, федеральным политикам стоило бы присмотреться к опыту их коллег, работающих на коммунальном уровне, конкретно – к работе сотрудников администрации берлинского района Friedrichshain-Kreuzberg. Местный парламент, где доминируют сторонники партии «зелёных», уже давно и успешно решает «женский вопрос», хотя последни&


03.05.2013, 16:09

Als Mann in Berlin
Der deutsche Philosoph Moses Mendelssohn war der Begründer der jüdischen Aufklärung. Er modernisierte das Judentum und gilt als Urbild jüdisch-deutscher Integration sowie als Vordenker der Toleranz. Er übersetzte die Bibel und soll schon als Zehnjähriger den Talmud von vorne bis hinten gekannt haben.

Nach wem Straßen und Plätze in Berlin benannt werden, hängt teilweise auch vom Geschlecht ab
Nach wem Straßen und Plätze in Berlin benannt werden, hängt teilweise auch vom Geschlecht ab

Er befasste sich immer wieder auch mit christlicher Theologie. Einmal wurde er von einem Schweizer Pfarrer aufgefordert, entweder das Christentum zu widerlegen oder selber Christ zu werden, woraus eine fruchtbare öffentliche Diskussion zum Glauben entstand. Als Jude hatte es Mendselssohn (1729–1786) nicht leicht, Juden waren zu seiner Zeit gerade einmal knapp geduldet.

Mendelssohn trennte strikt zwischen Staat und Religion, denn beide erfüllen unterschiedliche Aufgaben. Gotthold Ephraim Lessing setzte dem großen jüdischen Philosophen mit seinem berühmten „Nathan der Weise“ ein Denkmal. Die „Moses-Mendelssohn-Medaille“ wird seit Jahrzehnten an Persönlichkeiten verliehen, die sich für Toleranz und Völkerverständigung sowie für eine Verbesserung der deutsch-jüdischen Beziehungen engagieren.

Der Platz gegenüber vom Jüdischen Museum in Berlin sollte ursprünglich nach dem großen deutschen Denker benannt werden. Doch da hat niemand mit den Bezirksverordneten in Friedrichshain-Kreuzberg gerechnet. Die Grünen, die die Mehrheit der Bezirksverordneten stellen, haben ein Manko an dem deutschen Aufklärer entdeckt: Er war ein Mann. Sie wollten den Platz, an dem die Jüdische Akademie entsteht, lieber nach einer Frauenrechtlerin benennen, Rahel Levin-Varnhagen, die zum Christentum konvertierte. Tatsächlich gibt es im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg seit 2005 ein Gesetz, nach dem bei Benennungen von Straßen und Plätzen Frauen bevorzugt werden sollen. Und zwar so lange, bis eine Parität zu den Männern erreicht ist. Von 375 Straßen sind bislang leider erst zwölf nach Frauen benannt.

Die Bezirksverordneten haben vergangene Woche eine Lösung für einen Streit gefunden, der mittlerweile über ein Jahr dauerte. Der Name für den Platz soll nun auch Mendelssohns Ehefrau Fromet enthalten. Über die weiß Wikipedia zwar nichts, aber sie hat zumindest eine historisch bemerkenswerte Eigenschaft: Sie war eine Frau. Der Fromet-und-Moses-Mendelssohn-Platz wird von nun an zwar nicht unbedingt an den jüdischen Aufklärer erinnern, wohl aber daran, dass das Geschlecht - anders als in der Gender-Debatte immer wieder behauptet - eben doch nicht nebensächlich ist, sondern noch wichtiger als irgendwelche historischen Leistungen. (pro)

VON: Jörn Schumacher | 03.05.2013


03.05.2013, 12:50

Berlins grünes Quotenproblem mit Moses Mendelssohn: Jeder blamiert sich, so gut er kann

Veröffentlicht: 3. Mai 2013 | Autor: Felizitas Küble

In der Bundeshauptstadt wachsen bekanntlich die Probleme, Gewalt auf den Straßen ist alltäglich, Wohnungseinbrüche nehmen weiter zu, die Kriminalstatistik steigt an, die Aufklärungsrate der Polizei sinkt hingegen - alles reichlich besorgniserregend, müßte man meinen.

Derweil wird die Berliner Kommunalpolitik von anderen Sorgen geplagt; sie zerbricht sich ihren feministischen Kopf darüber, ob die Akademie des Jüdisches Museums den Vorplatz nach Moses Mendelssohn benennen darf, wie der jüdische Stiftungsrat dies vorschlug. Mendelssohn war ein berühmter jüdischer Philosoph und Schriftsteller des 18. Jahrhunderts.

Gibts ein Problem? – Ja, eines der Quote nämlich, genau: der Frauenquote.

Also kommt ein Mendelssohn-Platz nicht in die Tüte, denn die in der dortigen Bezirksversammlung regierenden Grünen verstehen hier keinen Spaß, hatten sie doch grundsätzlich beschlossen, daß neue Namen für Straßen und Plätze so lange “weiblich” sein müssen, bis eine Frauenquote von 50% erreicht ist.

Die Grünen wollten den Platz daher nach der Berliner Salondame Rahel Varnhagen benennen. Nun war sie zwar jüdischer Herkunft, ließ sich aber taufen, was die Grünen offenbar nicht wußten. Klar ist jedenfalls, daß sich Frau Varnhagen als Christin für den Platz vor dem Jüdischen Museum als Namensgeberin nicht eignet.

Die SPD (er)fand den vermeintlichen “Stein der Weisen”: Nun soll der Platz nach Moses Mendelssohn und dessen Frau Fromet benannt werden – natürlich in dieser “politisch korrekten” Reihenfolge: Fromet- und Moses-Mendelssohn-Platz.


03.05.2013, 08:06

Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 28.04.2013, Nr. 17, S. 10

Grausige Grüntümelei

VON VOLKER ZASTROW

Der Platz vor dem Jüdischen Museum in Berlin wird nun also "Fromet-und-Moses-Mendelssohn-Platz" heißen. Grüne Bezirksverordnete, die das hinbekommen haben, rühmen deswegen bereits ihre eigene Weisheit. Das Museum hatte Moses Mendelssohn als Namenspatron vorgeschlagen - eine sehr gute Idee, und die Verwirklichung war in Berlin längst überfällig. Allein: Dagegen stand ein Genderbeschluss, nämlich im Grünenland Kreuzberg Straßen und Plätze so lange nur noch nach Frauen zu nennen, bis die Quote kracht.

Dagegen gleich wieder zu verstoßen war kein Problem, als es um den erschlagenen Linksaktivisten Silvio Meier ging - aber wer ist schon Moses Mendelssohn? Außer eben ein bedeutender Philosoph, Kopf der jüdischen Aufklärung, Freund Lessings, Vorbild seines Nathan. Eine Frau war er nicht. So kam es dann nach endlosem Hin und Her zu der Lösung mit dem Doppelnamen-Platz. Fromet Mendelssohn mag das verdient haben - es ist schwer zu beurteilen, denn man weiß leider nur wenig über sie. Zweifellos ist sie aller Ehren wert (ihr Grab in Hamburg-Altona wurde vor einigen Jahren restauriert); aber ist es eine Ehre, was die Grünen ihr in Berlin angetan haben?

Und dürfen wir uns jetzt schon auf den "Edeltraud-Fischer-und-Inge-Vogel-und-Claudia-Bohn-und-Nicola-Leske-und-Minu-Barati-und-Joschka-Fischer-Boulevard" freuen? Moses Mendelssohn jedenfalls ist nicht das geeignete Objekt für Prinzipienreiterei oder das Ausleben ideologischer Zwangsstörungen. In dieser ganzen Geschichte, vielleicht auch in den ganzen Grünen, nicht nur dem Kreuzberger Exotarium, wiegt wieder dieser fürchterlich deutsche Spießer Haupt und Halsspeck. Wie gehabt: "Mit seinen Nachtmützen- und Schlafrockfetzen stopft er die Lücken des Weltenbaus" (Mathilde-und-Heinrich-Heine).


03.05.2013, 06:09

Quoten
Über Quoten kann man sich trefflich streiten.

Die EU sorgt sich um die Milchquote, der Fernsehrat um die Einschaltquote, und die öffentliche Meinung debattiert heftig die Frauenquote. So auch in Berlin. Der Platz vor der Akademie des Jüdischen Museums in Kreuzberg sollte nach Willen des Museums und des Stiftungsrates nach Moses Mendelssohn benannt werden, eines bedeutenden jüdischen Aufklärungsphilosophen, der Lessing als Vorbild für Nathan den Weisen diente. Aber in der von den Grünen dominierten Bezirksversammlung Friedrichshain-Kreuzberg gibt es seit 2005 einen Beschluss, wonach 50 Prozent der Straßennamen im Bezirk nach Frauen zu benennen sind. Bis diese Quote erreicht ist, sollen nur Frauennamen vergeben werden. Eine der Ausnahmen war die Umbenennung eines Teiles der Kochstraße in Rudi-Dutschke-Straße im Jahr 2008.

Nun mag man sich über Quoten trefflich streiten. Und das tun wir in Deutschland ja auch, vor allem über die Frauenquote. In anderen Ländern gibt es Quoten für Migranten, für ethnische Minoritäten, für Menschen mit bestimmten sexuellen Orientierungen. In den USA gibt es das Instrument der „affirmative action“, mit der die Hochschulzulassung für ethnische Gruppen geregelt wird. Einige erhalten einen Bonus, andere einen Abschlag auf ihre Prüfungsergebnisse. „Umgekehrte Diskriminierung“ wird dies bisweilen auch genannt, und da ist mehr als nur ein Körnchen Wahrheit dran.

Quoten können dazu führen, historisch gewachsene Ungleichheiten aufzubrechen, sie können aber auch neue Ungerechtigkeiten hervorrufen. Und sie können dazu führen, das am Ende eine Gesellschaft sich nur noch über ihre unterschiedlichen Opfergruppen definiert. Kanada ist dafür ein gutes Beispiel: Frauen wurden diskriminiert und sind Opfer, Ureinwohner ebenfalls, Schwule und Lesben, Muslime und Schwarze. Jeder, der einen Opferstatus reklamieren kann, wird bevorzugt behandelt. Schuld an allem ist der weiße, angelsächsische (heterosexuelle) Protestant, der nun selbst zu einer Minderheit wird, aber keinen Opferstatus reklamieren darf. Er darf allenfalls hängenden Hauptes sich zu seiner historischen Schuld bekennen und muss ansonsten geduldig die Albernheiten einer politisch korrekten Rekrutierungsmaschinerie, in der Kompetenz klein und Opferrolle groß geschrieben wird, über sich ergehen lassen.

Der renommierte Historiker Götz Aly, Mitglied im Stiftungsrat des Jüdischen Museums, wollte eine solche Albernheit nicht widerspruchslos hinnehmen. In seiner wöchentlichen Kolumne in der Berliner Zeitung bezeichnete er die grüne Mehrheit im Bezirksparlament als „Basokraten und politische Blockwartinnen“. Es hat nur wenig genützt. Fortan soll der Platz vor dem Jüdischen Museum „Fromet-und-Moses-Mendelssohn-Platz“ heißen. Fromet Mendelssohn war zwar historisch und geistesgeschichtlich unbedeutend, aber eine Frau. So hatte man, listig wie man glaubte, den Beschluss aus 2005 dem Wortlaut nach erfüllt – und sich in Berlin ein weiteres Mal ziemlich blamiert. Aber wer hätte schon gedacht, dass Quote, grünes Gutmenschentum und „provinzielle Engherzigkeit“ (Götz Aly) so nahe beieinander liegen?

(Dr. Matthias Zimmer)
Artikel vom 02.05.2013, 11:40 Uhr (letzte Änderung 02.05.2013, 12:19 Uhr)


02.05.2013, 12:32

Equality From the Ground Up: Streets in Berlin Must Be Named After Men and Women Equally
By Nina Porzucki ⋅ May 1, 2013 ⋅


All things being equal, well, sort of, that’s the theme of the Geo Quiz on Wednesday.

In the Kruezberg district of Berlin, women’s rights advocates are taking back the streets, or at least they are trying to.

An edict passed in 2005 says that no more streets can be named after men until there are an equal number of streets named for women.

However, there’s no immediate danger of that. The district has 375 streets and only 12 are named for women.

The city’s Jewish Museum happens to be in the district. The museum has been lobbying to name the square in front of its new academy after a famous 18th century German-Jewish philosopher.

But, you guessed it, he’s a man.

The city and the museum eventually agreed on a solution. After all, behind every great man, as the saying goes, is a great woman. So, in an effort to comply with the parity edict, they’re going to name the square after the philosopher and his wife.

For the Geo Quiz: Name that 18th century German-Jewish philosopher and his wife.
ANSWER:

The 18th century German-Jewish philosopher is Moses Mendelssohn and his wife Fromet Guggenheim.

Mendelssohn is a figure of the Enlightenment, a contemporary of the German philosopher Immanuel Kant. Born an orthodox Jew, Mendelssohn straddled Jewish and secular circles. Mendelssohn is widely regarded for his work promoting tolerance between Germans and Jews. He translated many Jewish texts into German.

His marriage to Fromet Guggenheim was a marriage of love — unusual for the time and situation. Guggenheim played piano, also unusual for the time.

1 comment:

Lorenzo Espadas • 8 hours ago

this is pathetic, a sign that the feminist movement has been long out of the hands of people seeking actual gender equity and taken over by "womyn" who seek to blame everything on some invisible patriarchy


Radiosendung auf BBC Radio 4:

In our time: Moses Mendelssohn

Melvyn Bragg and his guests discuss the work and influence of the eighteenth-century philosopher Moses Mendelssohn. A prominent figure at the court of Frederick the Great, Mendelssohn was one of the most significant thinkers of his age. He came from a humble, but culturally rich background and his obvious intelligence was recognised from a young age and nurtured by the local rabbi where he lived in the town of Dessau in Prussia. Moses's learning earned him the sobriquet of the 'German Socrates' and he is considered to be one of the principal architects of the Haskala, the Jewish Enlightenment, and widely regarded as having helped bring Judaism into the mainstream of European culture.

Mendelssohn is perhaps best remembered today for his efforts to bring Jewish and German culture closer together and for his plea for religious toleration.

With:

Christopher Clark
Professor of Modern European History at the University of Cambridge

Abigail Green
Tutor and Fellow in History at the University of Oxford

Adam Sutcliffe
Senior Lecturer in European History at King's College, London

Producer: Natalia Fernandez

www.bbc.co.uk/programmes/b01djnxx


02.05.2013, 07:14

Grüne Ideologen
Eine Partei als Mahnmal
Von Alexander Marguier, 1. Mai 2013

Grüner Rigorismus wie in Preußen

Steuerpolitik und Straßennamen: Wo grüne Ideologen wüten, wächst kein Gras mehr
Was mir an den Grünen dann doch gefällt: Sie machen aus ihrer Bevormundungs-Ideologie kein Geheimnis. Wer jetzt immer noch glaubt, diese Partei sei im Kern ein liberales Bündnis mit ökologischem Beiwerk, dem ist wirklich nicht mehr zu helfen. Es ist ja kein Wunder, dass die Grünen in den vergangenen Jahren die Finanzpolitik als ihr neues Leib-und-Magen-Thema entdeckt haben. Denn auf keinem anderen Gebiet lässt sich der Staatspaternalismus wirksamer durchsetzen als bei den Steuern. Der beherzte Griff in die Taschen der Bürger ist halt immer noch die sicherste Methode, um deren Entscheidungsfreiheit so weit wie möglich einzuschränken. Komisch nur, dass diese lange Jahre fälschlicherweise als „Ökopaxe“ titulierten Gängel-Profis so lange gebraucht haben, um diesen einfachen Sachverhalt zu bemerken.

Aber wie gesagt: Dass sie bereits vor der Bundestagswahl klar und deutlich herausstellen, wer die große Umverteilungs-Party bezahlen soll, das rechne ich ihnen hoch an. Bei der CDU wird die Rechnung ja traditionell erst nach dem Urnengang verschickt – inklusive diverser Extras, von denen vorher nie die Rede war. Und mein persönliches Selbstwertgefühl haben die Grünen nebenbei auch noch gehoben. Denn von allein wäre ich kaum auf die Idee gekommen, mich zu den „Reichen“ in diesem Land zu zählen. Dank der grünen Nachhilfe von der Bundesdelegiertenkonferenz ist das jetzt anders, der Porsche ist schon bestellt. Komplett uneinsichtigen Mittelschichtsfamilien könnte in einer schwachen Minute allerdings der Gedanke kommen, dass sie sich das Kreuzchen bei den Grünen am 22. September schlicht nicht leisten können. Es sei denn, sie haben sich durch eine Verbeamtung rechtzeitig gegen die Wechselfälle des Lebens abgesichert. Soll bei der grünen Stammklientel ja gar nicht so selten vorkommen.


Und noch etwas schätze ich an den Grünen mehr als an jeder anderen Partei, die „Linke“ eingeschlossen: Es ist der Rigorismus, mit dem das monolithische Weltbild auch im Kleinen durchexerziert wird. Dagegen waren die Preußen ja geradezu mediterrane Gemütsmenschen. Wenn der grüne Säulenheilige Hans-Christian Ströbele die Steinewerfer von Berlins „revolutionärer 1. Mai-Demo“ heute wieder durch seine Teilnahme adelt, dürften deshalb nur kleingeistige Spießer darin eine Kumpanei mit den Gegnern unseres Rechtsstaats sehen. In Wahrheit will sich der brave Bundestagsabgeordnete aus Kreuzberg doch nur ein bisschen mit jenen solidarisieren, die die reichen Tankstellenpächter und Ladenbesitzer am Wegesrand des Demonstrationszugs an ihre gesamtgesellschaftliche Verantwortung erinnern. Dass dabei die eine oder andere Schaufensterscheibe zu Bruch geht, liegt in der Natur der Dinge. Wo erzogen wird, da fallen manchmal eben Scherben.

Seite 2: Warum ein Streit um einen jüdischen Straßennamen entbrannte
Ansonsten halten sich die Grünen aber buchstabengetreu an den Inhalt der Gesetze – am allerliebsten dann, wenn diese von ihnen selbst stammen. So, wie es jetzt bei dem an Absurdität nicht zu überbietenden Streit über die Benennung eines Platzes vor der Akademie des Jüdischen Museums in Berlin der Fall war. Unter Federführung der Grünen hatte die zuständige Bezirksverordnetenversammlung von Friedrichshain-Kreuzberg nämlich beschlossen, dass Straßen und Plätze nur noch nach Frauen benannt werden dürfen, bis eine Parität zwischen den Geschlechtern erreicht ist. Dem Wunsch des Jüdischen Museums, seinen Vorplatz dem Philosophen und Aufklärer Moses Mendelssohn zu widmen, konnte deshalb selbstverständlich nicht stattgegeben werden. Wo kämen wir denn auch hin, wenn wegen des Andenkens an einen jüdischen Gelehrten die heilige Quote außer Kraft gesetzt wird!

Na gut, bei Rudi Dutschke haben vor ein paar Jahren sogar die Kreuzberger Grünen eine Ausnahme gemacht, als es darum ging, für die Straße vor dem Gebäude ihres Branchenblattes taz einen neuen Namen zu finden. Aber das würde ihnen heute sicherlich nicht mehr passieren. Denn mit dem „Fromet und Moses Mendelssohn-Platz“, wie die Freifläche vor dem Jüdischen Museum künftig heißen wird, haben die Ideologen aus Kreuzberg schweren Herzens einen historisch zu nennenden Kompromiss gefunden. Dieser sei „das überfällige Mahnmal dafür, dass Frauen immer noch eher als Gattin von XY geehrt werden denn als eigenständig handelnde Person“, wie ein taz-Kommentator am vergangenen Freitag schrieb. Nur um sicherzustellen, dass die Leute vom Jüdischen Museum nicht auf die Idee kommen, mit dem Platz werde jetzt an Moses Mendelssohn und dessen Gattin Fromet erinnert. Denn nein: Es handelt sich in Wahrheit um ein Mahnmal der grünen Ideologie. Ich wäre dann allerdings schon sehr dafür, die Straße am taz-Haus in „Gretchen und Rudi Dutschke-Straße“ umzubenennen. Es kann schließlich gar nicht genug gemahnt werden.

Vor ein paar



30.04.2013, 20:10

Nowy front walki o równość płci

Melissa Eddy

Kiedy władze Berlina zwróciły się do tamtejszego Muzeum Żydowskiego z prośbą o zaproponowanie nazwy dla brukowanego placu przed nowo otwartym centrum edukacyjnym należącym do tej placówki, jej dyrekcja natychmiast zasugerowała jako patrona Mosesa Mendelssohna.
Mendelssohn, żyjący w XVIII w. filozof, którego teorie zapoczątkowały ruch oświecenia żydowskiego w Europie, uosabia realizowaną przez Muzeum misję tolerancji i zrozumienia, a on sam jest znany na całym świecie - brzmiało oficjalne uzasadnienie tego wyboru. Podkreślono też, że nazwiskiem tego myśliciela nie była wcześniej nazwana żadna ulica, plac, ani inny obiekt użyteczności publicznej w Berlinie.
W obliczu tych argumentów nikt z członków rady dzielnicy Kreuzberg (na terenie której znajduje się Muzeum) nie kwestionował, iż taki zaszczyt od dawna należał się człowiekowi, którego niegdyś nie wpuszczono do miasta przez główną bramę z uwagi na jego żydowskie pochodzenie. Propozycja muzealników została jednak odrzucona. Dlaczego? Otóż... Moses Mendelssohn nie był kobietą. Tymczasem specjalne prawo uchwalone przez radnych Kreuzbergu stanowi, że ulice i place w tej części Berlina muszą być nazywane na cześć kobiet, dopóki nie zostanie osiągnięty parytet w nazewnictwie.
Publiczna debata, jaka rozpętała się w związku z poszukiwaniem nazwy dla wspomnianego placu, obrazuje, jak głęboko zakorzenione są w niemieckim społeczeństwie stereotypy genderowe ("gender" to płeć społeczno-kulturowa - red.). Nie tak dawno Bundestag odrzucił projekt ustawy o obowiązkowych parytetach dla kobiet, przewidujący stopniowe zwiększanie udziału kobiet w radach nadzorczych największych krajowych spółek. Projekt zakładał, że do 2018 r. pula miejsc w zarządach zarezerwowanych dla przedstawicielek płci żeńskiej wzrośnie do 20 procent. Głosowanie poprzedziła wielomiesięczna dyskusja nad tym, jak najskuteczniej zwiększyć obecność kobiet na najwyższych szczeblach korporacyjnej władzy.
Inicjatywa dotycząca nazewnictwa to wynalazek ostatnich lat, a zarazem efekt starań berlińskich polityków oraz działaczy praw człowieka, którzy postanowili zacząć wprowadzanie zmian od swoistej "pracy u podstaw". To właśnie oni przeforsowali uchwały, w myśl których wszystkie nowo powstałe ulice i place w stolicy Niemiec mają być nazywane na cześć zasłużonych kobiet. I tak aż do osiągnięcia parytetu.
W Kreuzbergu na 375 ulic tylko dwunastu patronują kobiety, z czego aż jedna czwarta to rezultat wejścia w życie uchwały o parytetach w nazewnictwie dla tej dzielnicy (stało się to w 2005 r.).
Równość na ulicach
- Patrząc na naszą patriarchalną historię, nie trzeba chyba nikomu przypominać, że kobiety były w tej kwestii spychane na margines - nawet jeśli były poczytnymi pisarkami, artystkami, czy też osobami zasłużonymi w jakiejkolwiek dziedzinie w sposób dorównujący mężczyznom, którzy dziś patronują ulicom naszego miasta - mówi Kristine Jaath, przewodnicząca rady okręgowej Kreuzbergu i działaczka niemieckiej partii Zielonych, która jako pierwsza zaproponowała otwarcie nowego frontu w walce o równość płci. Na podobny pomysł wpadły także władze Monachium, Moguncji i Hamburga, gdzie znakomita większość ulic nosi imiona mężczyzn, którzy zapisali się na kartach historii narodu niemieckiego. Są wśród nich władcy, jak Maksymilian II Bawarski czy cesarz Fryderyk III; jest ojciec słowa drukowanego, czyli Johannes Gutenberg; wreszcie, wielcy religijni przywódcy i reformatorzy, jak chociażby Marcin Luter.
Jak Niemcy długie i szerokie, od Nadrenii aż po Alpy, w wioskach, miasteczkach i miastach znajdziemy ulice Beethovena i Mozarta. Inny słynny kompozytor, zmarły w 1847 r. Felix Mendelssohn-Bartholdy (wnuk Mosesa), "dostał" swoją ulicę w Berlinie już w XIX w. Jego siostrę Fanny - również kompozytorkę i pianistkę - zaszczyt ten spotkał dopiero w 1991 r.
Eksperci zauważają, że - jakkolwiek banalnie by to nie brzmiało - przewaga męskich patronów w nazewnictwie ulic i placów stanowi swoisty hamulec zmian w postrzeganiu roli i znaczenia kobiet na wszystkich płaszczyznach ży


30.04.2013, 20:03

Meinung

Grüner Ungeist gegen Mendelssohn
Kolumne von Götz Aly

Die Grünen aus Friedrichshain-Kreuzberg wollen den Platz am Jüdischen Museum nicht Moses-Mendelssohn-Platz nennen. Sie zeigen damit auf traurige Weise, wie sehr Berlin Menschen vom Geiste Moses Mendelssohns fehlen.

Künftig soll der Platz am Jüdischen Museum Fromet-und-Moses-Mendelssohn-Platz heißen. Für dieses Wortungetüm stimmten die von den Grünen dominierten Bezirksverordneten von Friedrichshain-Kreuzberg. Damit ignorierten sie den Wunsch der Museumsleitung, Moses Mendelssohn nicht als Ehegatten von Fromet zu familiarisieren, sondern ihn als Vorkämpfer jüdisch-deutscher und deutsch-jüdischer Aufklärung zu ehren. In dieser Eigenschaft steht er für einen glücklichen Moment in der Geschichte Berlins.

Seine Ideen für ein gedeihliches Zusammenleben unterschiedlicher Menschen entfalteten universelle Kraft und setzen Maßstäbe bis in die Gegenwart. Zudem ignorierten die Grünen eine Petition zugunsten von Moses Mendelssohn, der binnen weniger Tage mehr als 2000 Bürgerinnen und Bürger beitraten. Sind 5000 Unterschriften beisammen, muss sich der Senat mit der Sache befassen. Für die fehlenden knapp 2500 besteht noch eine gesetzliche Frist von 75 Tagen. Falls Sie, liebe Leserinnen und Leser, für Mendelssohn votieren möchten, sollten Sie (elektronisch) unterzeichnen. Mit den Begriffen „openpetition“ und „Mendelssohn“ finden Sie das Formular im Internet.

Bürgerwünsch wird mit Füßen getreten

Am vergangenen Mittwoch hatten die Grünen folgende Varianten zur Abstimmung gestellt: 1. Moses Mendelssohn; 2. die 19 Jahre vor ihrem Tod getaufte Rahel Varnhagen; 3. das Ehepaar Fromet und Moses Mendelssohn. Der Skandal liegt darin, dass Moses Mendelssohn als erster niedergestimmt wurde – einziger Grund: falsches Geschlecht. Zu Lebzeiten gehörte er der falschen Religion an, später, 1933, der falschen Rasse. Die Grünen setzen die Logik der Exklusion fort. Von weltanschaulicher Rechthaberei getrieben, treten sie wohlbegründete Bürgerwünsche mit Füßen. Das können weltoffene, geschichtsbewusste Berlinerinnen und Berliner nicht hinnehmen. „Werk ohne Geist“, so hätte Mendelssohn das grüne Machtgehabe genannt. Doch von ihm und seinen Texten haben die Bezirksfunktionäre keinen Schimmer.

Dogmatische Verstocktheit

Wenn diese Namensdiktator-en/-innen wenigstens gelesen hätten, wie die Historikerin Selma Stern (1890-1981) Mendelssohn würdigte. Hier nur ein Satz aus ihrem bedeutenden Siebenbänder „Der preußische Staat und die Juden“: „Scheinbar mühelos, scheinbar ohne geistige Anstrengung, fast traumwandlerisch sicher, als folge er einem an ihn ergangenen geheimnisvollen Auftrag, getrieben von einem unersättlichen Durst nach Wissen und Erkenntnis, nach Aufhellung aller Rätsel, die Natur und Menschen ihm stellten, geleitet von der sanften Hand seines Freundes Lessing, aus dessen Unterhaltung er unaufhörlich neue Ideen des Guten und Schönen schöpfte, vollzog Moses Mendelssohn den Übergang vom Ghetto in die europäische Kultur ohne einen sichtbaren seelischen Konflikt oder einen bemerkbaren inneren Bruch.“

Der so Gelobte beurteilte jeden Menschen für sich, und zwar „nach den Sitten, Gewohnheiten und Kenntnissen seiner Zeit und in Vergleichung mit seinen Mitmenschen“ – „ohne Phantome im Kopf zu haben, die einen schwindlig machen“. Damit meinte er dogmatische Verstocktheit und Ressentiments. Die Grünen von Friedrichshain-Kreuzberg zeigen auf traurige Weise, wie sehr Berlin Menschen vom Geiste Moses Mendelssohns fehlen.

Götz Aly ist Historiker.


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