Herr de Maizière: Neuer Ausweis für transsexuelle Menschen ohne teure Gutachten!

Petent/in nicht öffentlich
Petition richtet sich an
Bundesinnenminister Thomas de Maizière
1.588 Unterstützende 1.479 in Deutschland

Bearbeitungsfrist abgelaufen

1.588 Unterstützende 1.479 in Deutschland

Bearbeitungsfrist abgelaufen

  1. Gestartet 2014
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht
  4. Dialog
  5. Gescheitert

15.01.2015, 17:04

Es gab ungültige Unterschriften, weil Vor- und Nachname abgekürzt sind und damit die gesamte Unterschrift nicht für die Petition gültig ist. Ich muss die nun alle aussortieren, bevor ich die Petition nach Zeichnungsende einreiche. Deshalb habe ich ein "Vorweg" eingefügt und hoffe, dass nun weniger ungültige Unterschriften kommen.
Neuer Petitionstext: Vorweg: Bitte nur mit korrektem Namen unterschreiben, sonst habe ich nachträglich Mehrarbeit! Worum geht es in der Petition?
Derzeit kostet ein neuer Personalausweis für transsexuelle (transidente) Menschen, die ihren Vornamen und Personenstand ändern wollen, oft 1200-3000 Euro. Das liegt daran, dass laut Transsexuellengesetz (TSG) 2 Sachverständigengutachten beizubringen sind. Diese kosten je nach Gutachter oft 600-1500 Euro pro Gutachten. Wir fordern deshalb eine Abschaffung der Gutachtenpflicht im TSG!
Diese Forderung ist in vielen Forderungskatalogen transsexueller Menschen seit langer Zeit enthalten (mehr dazu ggf. in meinem Blog: www.aufwind2012.wordpress.com). Zum Alltag transsexueller Menschen findet man derzeit einen Film, den das BR Fernsehen am 20.11.2014 ausstrahlte in der Mediathek des BR ("Brückenschlag"). Darin werden Angelique Nagel, meine Frau und ich vorgestellt. Ein Plakat, mit dem man für diese Petition werben kann und das einen Kurzlink + QR Code enthält findet man hier: www.familie-zwoelfer.de/sites/default/files/plakat_petition_a4.pdf - auf der dort verlinkten Website gibt es auch den Link zum Film und weitere Informationen zu meiner Person etc...
In meinem Blog (www.aufwind2012.wordpress.com) würde ich mich auch über Kommentare der Zeichnenden freuen, denn diese sind dann längerfristig sichtbar (auch dann, wenn die Petition abgelaufen ist) und so kann man andere auf die Probleme hinweisen, die das derzeitige Verfahren mit sich bringt.
*** Update 7.12.2014 ***
Damit der Text und der Unterschriftenbogen auf eine beidseitig bedruckbare A4 Seite passen, habe ich Fragen u. Antworten zur Petition und Aussagen der Psychiaterin Anette Güldenring im FAQ Beitrag gebloggt: aufwind2012.wordpress.com/2014/12/07/faq-zur-petition/ Neue Begründung: Die Geschlechtsangleichung bringt für transsexuelle (transidente) Menschen schon so eine Fülle von Herausforderungen und Problemen mit sich (z.B. im Blick auf Familie und Beruf). Neben den medizinischen Vorgaben des medizinischen Dienstes der Krankenkasse sind die rechtlichen Hürden zusätzliche Steine auf dem Weg der Angleichung, die überflüssig sind. Die Gutachten verursachen oft hohe Kosten und einen größeren Zeitaufwand, der nicht zu rechtfertigen ist.
Es ist nicht einzusehen, dass der Staat transsexuelle Menschen im Blick auf eine Ausweisänderung anders behandelt als Menschen, die heiraten wollen (zumal eine Ausweisänderung keinerlei medizinische Folgen hat). Das Recht auf freie Entfaltung der Persönlichkeit (Grundgesetz Artikel 2) wird durch die Gutachtenpflicht im Transsexuellengesetz unnötig eingeschränkt.
Es gibt inzwischen etliche Länder, in denen Gutachten für eine Vornamens- und Personenstandsänderung nicht mehr erforderlich ist (z.B. Dänemark, Argentinien).
Prof. Dr. Udo Rauchfleisch – ein klinischer Psychologe und Experte, der seit rund 40 Jahren mit transsexuellen Menschen zu tun hat - macht in der 4. Auflage seines Fachbuchs „Transsexualität – Transidentität“ darauf aufmerksam, „dass [...] Transidentität selbst nichts mit irgendwie gearteten psychischen Störungen zu tun hat.“ (S. 52). Er fordert ein weitgehendes Selbstbestimmungsrecht über das Verfahren der Geschlechtsangleichung und kommt dann zu folgendem Ergebnis:
"Die Konsequenz daraus ist, dass es keine Begutachtungen [...] und keine sonstigen Forderungen (z.B. >>Alltagstest oder Verpflichtung zur begleitenden Psychotherapie) mehr gibt.“ (S. 206)
Die Parlamentarische Versammlung des Europarates hat am 29. April 2010 alle Mitgliedstaaten dazu aufgerufen, dass man "offizielle Dokumente" bekommen kann, die der eigenen Angabe über das Geschlecht entsprechen ("that reflect an individual’s preferred gender identity") ohne Zwang zu einer Hormontherapie oder genitalangleichenden Operation. (Zitat vgl.: assembly.coe.int/Mainf.asp?link=/Documents/AdoptedText/ta10/ERES1728.htmZeile: 16.11.2.).
Noch eine Bitte: Wer die Petition zeichnet / gezeichnet hat, möge überlegen, ob er mir für eine weitere Zusammenarbeit nach Petitionsende seine Daten anvertraut. Auf www.familie-zwoelfer.de/ts-weiterarbeit habe ich ein entsprechendes Eingabeformular erstellt.


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