Region: Laudenbach
Kultur

HILFERUF der ALTEN DORFKIRCHE Laudenbach/Bergstraße - RENOVIERUNG statt UMBAU

Petent/in nicht öffentlich
Petition richtet sich an
Kirchengemeinderat Laudenbach (Bergstraße)
129 Unterstützende

Der Petition wurde nicht entsprochen

129 Unterstützende

Der Petition wurde nicht entsprochen

  1. Gestartet 2020
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht
  4. Dialog
  5. Beendet

21.12.2020, 00:48

Lieber Freund, liebe Freundin der ALTEN DORFKIRCHE,

in den Weinheimer Nachrichten (WN) ist am 19.12.20 ein Bericht über die Kostensteigerung bei den Baumaßnahmen vor der Kirche erschienen, die auch von Bedeutung ist für das Vorhaben im Kircheninneren.
Zum Verständnis des gesamten Komplexes sei eine Mitteilung des Bauausschusses (Stand April 2012) vorausgeschickt, in der der Kirchengemeinderatsvorsitzende Folgendes zu den Baumaßnahmen schreibt:
„Allerdings werden von der ursprünglichen Vision eines kleinen Gemeindezentrums an der Kirche mit Sicherheit einige Abstriche erfolgen müssen, denn die Maßnahme Kinderkrippe sowie die energetische Sanierung und zeitgemäße Ausstattung der bestehenden Gruppenräume werden die Kirchengemeinde nach ersten Schätzungen ca. 180.000 Euro kosten. Dieses Geld wird bei der Sanierung der Kirche sowie den dort geplanten Baulichkeiten fehlen!“

Was ist von diesen Aussagen im Jahr 2020 geblieben?
Offenbar wird hier auf die Vergesslichkeit der Menschen gesetzt.
Wen wundert’s denn noch, dass Baukosten, insbesondere im öffentlichen Bereich, nicht eingehalten werden?!
Was im Fall der schon umgesetzten Baumaßnahmen vor der Kirche und dem geplanten Umbau der ALTEN DORFKIRCHE geschieht, ist allerdings in mehrfacher Weise unfassbar – völlig konträr zu den früheren Ansagen (siehe oben) und auch zu den Vorgaben im Auslobungstext.
In besagtem Zeitungsbericht der WN stellte der Kirchengemeinderatsvorsitzende fest, dass "der Neubau aktuell bei 1,76 Millionen Euro liegt". De facto ist das keine Verteuerung um 300 000 €, sondern von mehr als einer halben Million Euro, denn im Auslobungstext zum Architektenwettbewerb sind die Kosten für den Neubau auf 1,2 Millionen Euro gedeckelt.
Weiter sind dort für die sog. "Kirchenrenovierung" 500 000 € veranschlagt. Dieser Betrag wird aber bei den geplanten teuren Umbaumaßnahmen – anstelle einer Renovierung – mit Sicherheit auch nicht ausreichen. Im Auslobungstext steht ganz explizit zum Kostenrahmen: „Die Gesamtkosten dürfen das Budget von insgesamt 1.700.000,- Euro brutto nicht übersteigen“.
Es ist ganz augenfällig, dass der Gesamtkostenbetrag mit den aktuell bezifferten 1,76 Millionen Euro bereits überschritten ist, sodass für die geplanten Umbaumaßnahmen in der ALTEN DORFKIRCHE das Budget schon jetzt erschöpft ist.
Während das Gemeindehaus in Hirschberg „keinen Cent mehr als 1,5 Millionen Euro kosten darf, wie die Landeskirche betonte“ (WN vom 25.11.2020.), gibt es für Laudenbach offenbar keine Limitierung. Wie kann ein Oberkirchenrat mit derart unterschiedlichem Maß messen - und das noch im selben Kirchenbezirk?
Oder gibt es Kirchengemeinden 1. und 2. Klasse?

Am Ende des Artikels in den WN über die Kostensteigerung geht es noch um eine Umfrage.
Nachdem alle Messen gesungen sind, starten die Kirchenverantwortlichen nun eine Umfrage, um die Gemüter zu beruhigen und damit zu demonstrieren, wie doch so transparent beim Umbau der Kirche vorgegangen wird.
Die meisten wollen aber keinen Umbau, sondern den Erhalt, die Instandsetzung und Renovierung der ALTEN DORFKIRCHE, wie es in der Satzung des Fördervereins steht.
Mit dem geplanten Umbau-Konzept wird über die Köpfe der Gemeindeglieder hinweg entschieden. Was für ein Feigenblatt - jetzt zum Bemänteln der gesamten Umbau-Maßnahme - eine Befragung wegen des Spruches auf dem Chorbogen durchzuführen.
Vor drei Jahren wurde viel Aufwand zum 500. Reformationsjubiläum betrieben, das dem Reformator Martin Luther gewidmet war.
Jetzt werden die ersten Worte – „Ein feste Burg ist unser Gott“ – aus Luthers wohl bekanntestem Kirchenlied, weil angeblich von den Nationalsozialisten missbraucht, verworfen – mit der Folge, dass dieser Schriftzug über dem Altarraum laut Kirchengemeinderatsvorsitzendem verschwinden und umgestaltet werden muss, wohlwissend, dass das Lied für den Protestantismus von großer Symbolkraft ist.
Kirche – quo vadis?

Ob unsere ALTE DORFKIRCHE nach der Fusion der drei Bachgemeinden in naher Zukunft wie die Trinitatiskirche Mannheim endet, die wegen der hohen Unterhaltungskosten und mangels Gemeindeglieder von der Kirche veräußert wurde und jetzt als EinTanzHaus genutzt wird?

Bis dahin wäre aber bei der Umsetzung der bisherigen Planung nicht nur ein „Kulturdenkmal von besonderer Bedeutung“ zerstört, sondern auch mehr als eine halbe Million Euro Umbaukosten in den Sand gesetzt.
In der Hoffnung, dass es nicht soweit kommt, wünsche ich Ihnen/Dir ein frohes Weihnachtsfest und schicke Ihnen/Dir adventliche Grüße

Im Namen der Initiative
Rosemarie Schwarz


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