Region: Laudenbach

HILFERUF der ALTEN DORFKIRCHE Laudenbach/Bergstraße - RENOVIERUNG statt UMBAU

Petent/in nicht öffentlich
Petition richtet sich an
Kirchengemeinderat Laudenbach (Bergstraße)

130 Unterschriften

Der Petition wurde nicht entsprochen

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Der Petition wurde nicht entsprochen

  1. Gestartet 2020
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht
  4. Dialog
  5. Beendet

Petition richtet sich an: Kirchengemeinderat Laudenbach (Bergstraße)

Hilferuf unserer ALTEN DORFKIRCHE in Laudenbach/Bergstraße

Unsere ALTE DORFKIRCHE steht schon fast 800 Jahre in Laudenbach an der Bergstraße – nach Aussage des Denkmalamtes ist diese Kirche ein Kulturdenkmal von besonderer Bedeutung. Die Feldsteinkirche diente jahrhundertelang als Simultaneum, das heißt, dass evangelische und katholische Christen diese Kirche gemeinsam genutzt haben.

Aus diesem Grund fühlen sich auch viele Laudenbacher*innen in besonderer Weise mit dieser Kirche verbunden. Sie ist den Menschen hier zur Heimat geworden.

Erst 1936 als die katholische Gemeinde eine eigene Kirche in der Bahnhofstraße baute, wurde die Dorfkirche im Stil der damaligen Zeit umgebaut.

Es ist eine der ganz wenigen Kirchen , die in dieser Art erhalten geblieben ist – ein historisches Dokument der Zeitgeschichte.

Seit der Gründung des Vereins ALTE DORFKIRCHE Laudenbach im Mai 2004 haben die Fördervereinsmitglieder für die Renovierung ihrer Kirche gespendet – inzwischen insgesamt 109 000 €.

Nun soll das Kircheninnere nach den Plänen eines Architekten und mit Zustimmung des KGR und im Einverständnis mit dem EOK nicht renoviert, sondern komplett umgestaltet werden – im Stil der Auferstehungskirche in Überlingen am Bodensee.

Die Kirche soll „entrümpelt“ werden – so steht es in der Kostenberechnung des Architekten. Was für eine Enttäuschung – nicht nur für die Fördervereinsmitglieder, sondern für viele Menschen in und um Laudenbach. Es ist wie ein Stich mitten ins Herz!

Zu allem Überfluss entsteht vor dem Portal dieser denkmalgeschützten Kirche zurzeit – ohne Rücksicht auf Umgebungs- und Ensembleschutz – ein monumentales Gemeindezentrum aus Beton, das die Sicht auf diese Feldsteinkirche stark beeinträchtigt

Unsere ALTE DORFKIRCHE in Laudenbach/Bergstraße Quellennachweis: Ansichtskarte von Cramers Kunstanstalt Dortmund aus dem Jahr 1978
mit folgender Registrierung auf der Rückseite: Laud 010 78/3 Diese Ansicht gibt es seit Februar 2020 nicht mehr. Seit Anfang des Jahres wird auf den schönsten Dorfplatz ein sichtversperrendes zweigiebliges Gemeindezentrum mit einer Höhe von 10,50 m vor die Kirche gebaut - direkt an die Bundesstraße mit einem Abstand von 1,40 m (Gehwegbreite). Nicht nur der äußere Anblick ist mit dem Bau des Gemeindezentrums zerstört – entgegen dem Ensemble- und Umgebungsschutz dieses „Kulturdenkmals von besonderer Bedeutung“ – sondern jetzt soll auch das Innere der Kirche entrümpelt und damit zerstört werden. 2010 hat der Förderverein gemeinsam mit dem Kirchengemeinderat einen Flyer mit den Besonderheiten dieser ALTEN DORFKIRCHE herausgegeben – als „Touristenführer“, in dem es heißt: „Schauen Sie sich um und entdecken Sie eine einzigartige spätgotische Kirche.“

Das Foto von der Baustelle vor der Kirche hat Fritz Kopetzky aufgenommen; es wurde am 5. Juli 2020 in den Weinheimer Nachrichten veröffentlicht. Die Fotos mit den selbstgestalteten Plakaten hat Rosemarie Schwarz aufgenommen. Gesamt-Zusammenstellung der Fotos: Dr. Bruno Schwarz, Sprecher der Initiative Gemeindehaus-Laudenbach e-mail: gemeindehaus-laudenbach@gmx.de

Nachdem inzwischen der Rohbau mit Dach direkt an der Bundesstraße steht, ist allenthalben das Entsetzen groß über den Standort und über das Aussehen des neuen Gemeindezentrums. Viele hoffen jetzt auf Einsehen, dass wenigstens das Kircheninnere (aus dem Jahr 1936) als Denk- und Mahnmal erhalten bleibt und die Kirche tatsächlich renoviert und nicht komplett umgestaltet wird. Schließlich heißt es in der Stellungnahme des Denkmalamtes zum Architektenwettbewerb: „Das in sich schlüssige Konzept des Innenraums wird von der Behandlung der Außenarchitektur gestützt.“ Wer käme denn auf die Idee, den Kölner Dom zu entrümpeln und den Altar oder gar den Hochaltar zu entsorgen. In Köln wurde er vor fast 700 Jahren, genau am 27. Sept. 1322 geweiht. Auch in diesem Jahr wurde am Weihetag ein Pontifikalamt gefeiert. Und es stellt sich die Frage: Wie steht es hier mit den liturgischen Belangen? Nicht allein der Hochaltar, auch der Altar, steht weit entfernt von den Mitfeiernden und weit oben. - Auch in der kath. Kirche in Laudenbach, die erst 1936 gebaut wurde - in einer Zeit, die zu den schrecklichsten in der deutschen Geschichte gehört - folgte die Gestaltung dem damaligen Geist entsprechend. Trotzdem wurde diese Kirche vor drei Jahren „nur“ renoviert. Das Gotteshaus wurde weder entleert noch komplett umgestaltet, um damit „Überbleibsel“ aus der damaligen Zeit hinter sich zu lassen. Viele Gemeinden wären froh, eine solche besondere alte Dorfkirche zu haben, in der die Menschen Heimat gefunden haben. In unserem Kirchenflyer, der als kleiner Kirchenführer erstellt wurde, heißt es dazu: „Schauen Sie sich um und entdecken Sie eine einzigartige spätgotische Kirche!“ Erhalten wir also dieses einzigartige Kulturdenkmal!

Begründung

Wer kann verhindern, dass dieses „Dokument der Zeitgeschichte“ – wegen liturgischer Belange, die als Begründung für die Umgestaltung vorgeschoben werden – unwiederbringlich völlig zerstört wird. Es ist ein Mahn- und Denkmal, das der Nachwelt erhalten bleiben sollte.

In Anbetracht der Tatsache, dass die Fusion der drei Bachgemeinden Hemsbach – Sulzbach - Laudenbach in absehbarer Zeit erfolgen wird, ist die Umgestaltung der ALTEN DORFKIRCHE völlig abwegig. Damit geht nicht nur der Gemeinde Laudenbach, sondern der badischen Landeskirche, ja ganz Deutschland, ein zeitgeschichtliches Dokument für immer verloren. Wer kann dieser Umgestaltung des Kirchenraums, diesem unsäglichen Ansinnen, noch Einhalt gebieten?

Wenn Sie uns - außer mit Ihrer Unterschrift - in irgendeiner Weise helfen können, melden Sie sich bitte unter: gemeindehaus-laudenbach@gmx.de

DANKE!

Ober-Laudenbach, im August 2020

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Angaben zur Petition

Petition gestartet: 12.08.2020
Sammlung endet: 31.01.2021
Region: Laudenbach
Kategorie: Kultur

Neuigkeiten

  • Liebe Freundin, lieber Freund der ALTEN DORFKIRCHE,

    nachdem heute, am Palmsonntag 2023, die Einweihung des neuen Gemeindehauses und der umgestalteten ALTEN DORFKIRCHE in Laudenbach stattgefunden hat, melde ich mich wieder einmal nach längerer Zeit bei Ihnen.
    Wir haben jetzt eine völlig umgestaltete Dorfkirche mit modernem Innenraum, wobei das Äußere nicht zum Inneren passt. Das Denkmalamt hatte zum Architektenwettbewerb im Jahr 2017 eine Stellungnahme abgegeben, in der es wörtlich heißt:
    „Das in sich schlüssige Konzept des Innenraums wird von der Behandlung der Außenarchitektur gestützt.
    Die Innenraumkonzeption von 1936 ist aus künstlerischen, wissenschaftlichen und heimatgeschichtlichen Gründen schützenswert.“

    Leider wurden all‘ diese Gedanken und Vorgaben ignoriert und die Chance, diese Kirche als Denk- und Mahnmal zu erhalten, vertan.
    Alle Bedenken und Warnungen, die ich sogar dem Landesbischof schriftlich zukommen ließ, wurden in den Wind geschlagen, und es wurde auf Teufel komm raus gebaut.
    Jetzt haben wir zwar einen neuen Kirchenraum, aber keine Gemeinde mehr.
    Aus toten Steinen wird keine lebendige Gemeinde entstehen.
    Diese Kirche war für viele Gemeindemitglieder Heimat – sei es durch Erinnerungen an Taufe, Konfirmation, Hochzeit und andere Gottesdienste.
    Auch die hehren Worte des Architekten im November 2018 im Zusammenhang mit der Überlinger Auferstehungskirche hatten offenbar für die Laudenbacher Kirche keine Bedeutung: „Die Gemeinde muss das Haus mögen. Sie muss darin Heimat finden. Sie muss sagen „Das ist unsere Kirche!“
    Wie die Kirche vor ihrer Umgestaltung ausgesehen hat, können Sie sich mit Hilfe des „Virtuellen Rundgangs“ über folgenden Link anschauen: https://www.zitronenwolf.de/rundgaenge/200819_Laudenbach/index.php
    Zum Abschluss der Baumaßnahmen, die mit der Einweihungsfeier jetzt ihren Schlusspunkt fanden, habe ich eine Trauer- und Abschiedsanzeige verfasst, die ich Ihnen im Anhang zukommen lasse.

    Zum neuen Gemeindehaus gibt es eine schockierende Mitteilung, denn es steht auf der sog. Gebäudeampel schon auf GELB, was aber schon seit mind. 5 Jahren abzusehen war. Und bei der 2. Regionalkonferenz in Hemsbach im Februar 2023 wurde schon von der Veräußerung des Gebäudes gesprochen – und das bereits vor der Einweihung.
    Zur Erklärung sei Folgendes erwähnt: Seit letztem Jahr gibt es in der Badischen Landeskirche den sog. Strategieprozess – mit der Maßgabe, dass in den nächsten Jahren (bis 2032) 30 % der Gebäude und 30% der Personalkosten eingespart werden müssen.
    Bis Ende 2023 beschließt der Bezirkskirchenrat, wie in unserem Kirchenbezirk verfahren wird.
    Nachdem die endgültige Fusion der Bachgemeinden in naher Zukunft ihren Abschluss finden wird, einen gemeinsamen Gemeindebrief gibt es schon seit Juni 2020 – wird Hemsbach in der Mitte liegend, mit dem Bonhoeffer-Zentrum geeigneter Mittelpunkt werden.

    Wenn es neue Informationen gibt, melde ich mich wieder bei Ihnen.
    Ich wünsche Ihnen schon heute ein FROHES OSTERFEST und grüße Sie von der blühenden Bergstraße

    Rosemarie Schwarz
  • Das Dokument im Anhang wurde leider im Schreiben nicht übertragen.
    Deshalb schicke ich den Zeitungsbericht gesondert nach.
  • Lieber Freund, liebe Freundin der ALTEN DORFKIRCHE,

    eine Mitgliederversammlung des Fördervereins hat inzwischen – wie bereits in der letzten Nachricht von mir angekündigt – am 7. Okt. 21 stattgefunden, allerdings nicht die von einem Drittel der Mitglieder beantragte außerordentliche Mitgliederversammlung, in der – laut Antrag - ein neuer Vorstand zu wählen war.
    Stattdessen gab es eine eigens vom Vorstand erstellte Tagesordnung, die gleich nach der Begrüßung und der Feststellung der Formalien in TOP 2 mit der Auflösung des Vereins und der Wahl der beiden vorher bestimmten Liquidatoren begonnen hat.
    Und dann fast am Schluss unter TOP 6 erst die Wahl eines neuen Vorstandes, die nach der anfänglichen Auflösungsaktion hinfällig war, was ganz offensichtlich vorsätzlich in dieser Abfolge in die Tagesordnung kam.
    Weder dem Antrag zur Geschäftsordnung auf Änderung der Abfolge der Tagesordnung wurde stattgegeben noch wurde die Bewerbung eines weiteren Liquidators zur Wahl zugelassen. Abgestimmt haben dabei übrigens 30 Mitglieder, die vorher schon per Stimmrechtsformular votiert haben.
    Zu Ihrem Verständnis des leicht durchschaubaren Vorgehens des Vereinsvorstandes lasse ich Ihnen im Folgenden einige Details zukommen, die im Vorfeld der Mitgliederversammlung geschehen sind.
    Innerhalb von wenigen Wochen sind ganz kurzfristig mehr als 80 Personen in den Förderverein eingetreten, nur mit dem Ziel, den Verein sofort aufzulösen.
    Selbst der anwesende Zeitungsredakteur hat sein Erschrecken darüber in der Überschrift „Todgeweihter Verein erlebt eine Eintrittswelle“ in seinem Bericht in den Weinheimer Nachrichten am 9. Okt. 21 zum Ausdruck gebracht (siehe Dokument im Anhang).
    Was für eine Eintrittswelle! Erschreckend! Deshalb: Sei wachsam! - bevor uns alle wieder „Die Welle“ (1981) überrollt.
    „Angeheuert“ wurden die meisten Neumitglieder von der Pfarrerin, dem Kirchengemeinderatsvorsitzenden und der Vereinsvorsitzenden bzw. dem Vereinsvorstand.
    Es ging einzig und allein um Mehrheitsbeschaffung!
    Etwa 40 Personen kommen aus evangelikalen Gruppen und Kreisen; die restlichen Mitglieder sind ehren- oder hauptamtlich in der Kirche Tätige – wie („dienstverpflichtete“) Kirchengemeinderatsmitglieder samt Familienangehörigen sowie die Diakonin, die Schuldekanin, der stellvertretende Dekan, der Mann der Dekanin, beide Pfarramtssekretärinnen (die frühere und jetzige) jeweils mit Mann sowie die Freundin der Pfarrerin, die in Heidelberg wohnt und im früheren Kirchengemeinderat der Pfarrerin in Heidelberg war.
    Allein aus der Familie der Vereinsvorsitzenden sind es mind. zehn Personen, vom KGR-Vorsitzenden fünf Familienmitglieder, die in den Verein eingetreten sind, um ihn mit Stimmenmehrheit aufzulösen und das zum Großteil über unrechtmäßige, personifizierte Stimmrechtsformulare.
    Das macht die Abstimmung ungültig, so der hessische Datenschutzbeauftragte.
    Letztlich wurden die meisten Neumitglieder wohl „geködert“ mit besagtem Stimmrechtsformular, das nur ausgefüllt und abgegeben werden musste. Ein persönliches Erscheinen in der Versammlung war somit nicht erforderlich.
    Ein für die Auflösung stimmendes Vereinsmitglied schreibt dazu am 19. Oktober in seinem Leserbrief über die Mitgliederversammlung: „Mehrheiten entscheiden“.
    Was für eine Vorstellung von Demokratie! Was sich hier abgespielt hat, ist demokratieverachtend und eher als Demokratur zu bezeichnen.
    Und die Vereinsvorsitzende spricht dann in der Versammlung noch von „Recht und Gerechtigkeit“! Was für ein Hohn!
    Hier werden die Vereinsinteressen und -regeln mit Füßen getreten; es geht nur um den ungehinderten Zugriff und die Verwendung der Spendengelder für „die Neugestaltung“, wie die Pfarrerin sie in ihrem Impuls am 8. Oktober nun auch selbst benennt, im offenen Widerspruch dazu: „Freuen Sie sich auf unsere neu renovierte Kirche“ – wie in der Überschrift auf dem Flyer zur Vorstellung des geplanten Umbaus im Mai 2018 zu lesen war. Inzwischen ist die völlige Zerstörung des Kircheninneren Realität - wie auf dem Foto in der letzten Nachricht zu sehen ist. Von wegen Erhalt und Instandsetzung, wie es in der Satzung des Fördervereins heißt.
    Alles, was nun aus der Kirche aus immer wieder propagierten Gründen „entrümpelt“ ist, taucht über die praktizierten Methoden, die wir aus unserer unsäglichen Geschichte kennen, wieder auf.
    „Fürchte Gott und halte seine Gebote“, so die Pfarrerin in ihrem Impuls am 15. Okt. - was wohl nur für die Schäfchen, nicht aber für die Hirten der Gemeinde gilt, sie haben Narrenfreiheit.
    „Sie biegen die Wahrheit und verdrehen das Recht“, wie es Reinhard Mey in seinem Chanson „Sei wachsam“ besingt.
    Bei dem gesamten Vorgehen der Kirchenverantwortlichen in den letzten vier Jahren bewahrheitet sich der lateinische Spruch: Quod licet Jovi, non licet bovi!

    In der Hoffnung, dass der Förderverein nach diesem demokratieverachtenden Vorgehen erhalten bleibt, grüße ich Sie auch im Namen unserer Initiative freundlich von der herbstlich bunten Bergstraße

    Rosemarie Schwarz

Weil Kulturgut erhalten bleiben muß!

Die Spendengelder des Fördervereins werden ausschließlich für die Renovierung der verbleibenden Kirchenbänke sowie der Wände und Decken eingesetzt.

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