28.08.2025, 14:47
Die nahende Kommunalwahl ist die beste Zeit, an die Kandidierenden Forderungen zu stellen, denn sie wollen ja gewählt werden.
Wir haben mit Fakten gut begründete Forderungen!
Neuer Regionalplan: Nicht in Stein gemeißelt
Der neue Regionalplan ist beschlossen und soll bis 2043 gelten. In Stieldorf sind 16 Hektar Äcker als Siedlungsbereiche ausgewiesen, die gesamte Fläche oberhalb der Siedlung am EDEKA, bis hin zum Feldweg, zwischen Dissenbachtalstraße und Sportplatz. Außerdem gegenüber der Dissenbachtalstraße den Hügel hinauf. Und die altbekannte Fläche an der Pfarrer-Palm-Straße Richtung Vinxel. Es könnten insgesamt genauso viele Wohneinheiten entstehen, wie es in Stieldorf bereits gibt, und entsprechend ebenso viele PKWs.
Die Kommunalpolitiker wollten das so, obwohl die Fachleute der Regionalplanbehörde feststellten, dass die nötige Infrastruktur nicht zu erwarten ist, also weder genug Straßen noch genug ÖPNV, eben typisch für Ein- und Zweifamilienhausgebiete. Katastrophe für Stieldorf, Vinxel und Beuel, wo die PKWs auf engen Ortsstraßen schon längst zu viel sind. Siehe Königswinterer Verkehrsgutachten ennertaufstieg.de/faktencheck/faktencheck-riesen-siedlungen-pkw-verkehr
Außerdem sind die Ackerflächen wichtig als Wasserspeicher, für die Kühlung und für die Natur. Auch wenn sie nicht biologisch bewirtschaftet werden, sind sie ein Biotop namens Offenland, in dem typische Flora und Fauna lebt. Nicht zuletzt, sagen die Regionalplan-Fachleute, sind sie wichtig für die Landschaft und für die Naherholung. Das sind Funktionen, die im Regionalplan genauso wichtig sind wie Siedlungsbereiche. Wer es nachlesen will: ennertaufstieg.de/riesen-baugebiete/regionalplan
Unsere Forderung: Die Streichung der Riesen-Siedlungen in Stieldorf und Vinxel aus dem neuen Regionalplan beantragen!
Riesen-Siedlungen: Weder sinnvoll noch nötig!
Das ist empörend, zumal Königswinter noch genug Bauflächen für den neuen Flächennutzungsplan hat! Das wurde bekannt, als die Stadt den Fachbeitrag „Demografie und Wohnen“ vorgelegt hat. Wir haben die über 100 Seiten genau gelesen. Üblich ist, bei der Berechnung ein Polster von 20 Prozent pauschal hinzuzufügen, weil viele Bauflächen dann doch nicht bebaut werden können. Königswinter hat sich aber 40 bis 50 Prozent Zuschlag genehmigt! Nur dadurch entsteht der Bedarf von 26 Hektar Bauflächen. Davon liegen zwei Drittel – 16 Hektar – in Stieldorf. In unserem Kommentar zu dem Fachbeitrag ist alles dokumentiert: ennertaufstieg.de/riesen-baugebiete/flaechennutzungsplan-koenigswinter
Unsere Forderung: Keine neuen Bauflächen in den Flächennutzungsplan, denn es sind noch bis 2043 genug Bauflächen da, inklusive 20 Prozent Polster!
Was tun?
Die Kandidierenden könnten zusagen, dass sie Flächen aus dem Regionalplan weg beantragen – so wie in Vinxel, wo 10 Hektar sogar schon im Bebauungsplanverfahren waren. Der Protest war riesig. Vinxel hat mit dem Alten Hobshof/Kapellenweg bereits jetzt einen großen Bebauungsplan von 2,5 Hektar. Wegen des Protestes beschloss der Stadtrat, die 10 Hektar wieder aus dem Regionalplan raus zu empfehlen. Man sieht: Möglich ist das! Man darf Änderungen am Regionalplan beantragen, auch wenn er grad erst fertig ist. Auch in Stieldorf!
Beschlossen hat den Regionalplan die Regionalratsmehrheit aus CDU und SPD. Der Regionalrat wird aus dem Kommunalwahlergebnis anteilig zusammengesetzt. Also: Mit Bedacht wählen!
In den kommenden fünf Jahren könnten sich Investoren dafür interessieren. Wie wird der Stadtrat reagieren? Was steht in den Wahlprogrammen?
Wir haben alles gelesen und, was Siedlungs- und Wohnungspolitik betrifft, in einer Übersicht zusammengestellt: Übersicht über die Siedlungs- und Wohnungspolitik der Kandidierenden in Königswinter ennertaufstieg.de/images/docs/Kommunalwahl_2025/Königswinter_Kommunalwahlen_2025_Übersicht_Siedlungspolitik_LRBS_26.8.2025.pdf
Wie haben die Kandidierenden bisher bei den in Vinxel laufenden Bebauungsplanverfahren abgestimmt? Auch das steht in der Übersicht über die Siedlungs- und Wohnungspolitik der Kandidierenden in Königswinter
Weil die Wahlprogramme zur Siedlungspolitik dünn sind, haben wir Fragen an die Kandidierenden geschickt. Die Antworten werden auf unserer Webseite nachzulesen sein. ennertaufstieg.de/images/docs/Kommunalwahl_2025/Fragen_an_die_Kandidierenden_zu_den_Kommunalwahlen_2025_in_K%C3%B6nigswinter.pdf
Die Bonner Umweltzeitung hat die Übersicht zusammengefasst und bewertet: Positionen zur Wohnungs- und Siedlungspolitik II ennertaufstieg.de/images/docs/BUZ/_BUZ_Seite_7_18.06.2025.pdf
NOCH GANZ SCHNELL : die Petition verbreiten, per Email, Socialmedia und sprechen Sie bitte mit Ihren Bekannten!
Denn: Riesen-Siedlungen in Stieldorf sind – auch wenn bezahlbare Wohnungen fehlen - weder sinnvoll noch nötig!