Ein Großteil des nördlichen Naturpark Siebengebirge könnte durch neue Siedlungen bebaut und die ökologischen Funktionen praktisch zerstört werden. Lageplan
Derzeit liegt für die Bonner Region als Teil des Regierungsbezirks Köln der erste Entwurf des Regionalplans vor. Dieser Entwurf wird nun überarbeitet. Wir fordern die politischen Akteure auf, keine neuen Siedlungsbereiche zuzulassen! Regionalplan-Webseite
Wer ist für den Regionalplan verantwortlich?
Es gibt drei Adressaten für die Unterschriftensammlung. Alle drei tragen Verantwortung für den Regionalplan: 1. Die Bezirksregierung Köln mit dem CDU-geführten Regionalrat; 2. Der Rat der Stadt Königswinter; 3. Der Bonner Stadtrat.
Zuständig für die Erstellung des Regionalplans sind in NRW Bezirksregierung und Regionalrat, eine Verwaltungsebene zwischen Kommunen und Landesregierung. Der Regionalrat ist nicht direkt gewählt und kaum bekannt. Er ist aus Kommunalpolitiker*innen analog den NRW-Kommunalwahlergebnissen im Regierungsbezirk Köln zusammengesetzt: So ergibt sich 2020-2025 als stärkste Fraktion die CDU.
Die Bezirksregierung handelt nicht ohne Zustimmung der Kommunen. In Königswinter, wozu der größte Teil des Naturparks Siebengebirge gehört, und in Bonn sind seit der Kommunalwahl die alten CDU/FDP Koalitionen abgelöst worden. Die neuen Koalitionen und ihre jeweilige Siedlungspolitik sind sehr unterschiedlich:
- Bonn hat kaum noch Freiraum, und die Ratsmehrheit ist einigermaßen entschlossen, die Reste zu bewahren.
- In Königswinter macht die neue Ratsmehrheit siedlungspolitisch im Wesentlichen dasselbe wie die alte: Den Naturpark Siebengebirge als Wohnort im Grünen zur Verfügung zu stellen für Menschen, die in Bonn arbeiten.
Das mag bisher Vorteile gehabt haben, aber inzwischen hat sich Vieles weiterentwickelt.
Die neuen Siedlungsbereiche würden die ökologische Krise verschärfen
Das Klima erwärmt sich schneller und die Natur ist sehr geschädigt. Wir brauchen die ökologischen Funktionen der Natur dringender denn je, wie zum Beispiel die Wasseraufnahme des Bodens und die Abkühlung im Sommer. Wir sollten keinesfalls auf noch mehr Teile des Naturparks verzichten, auch nicht wegen mehr Wohnraum.
Wo sollen die Menschen denn wohnen?
Zum Thema Nachfrage nach Wohnraum in der Bonner Region hat der Verein Lebenswerte Siebengebirgsregion e.V. ein Positionspapier "Mehr bezahlbare Wohnungen für die Bonner Region" erarbeitet. Dabei spielt die Entwicklung der Altersstruktur der Bevölkerung und der dadurch der geänderte Wohnbedarf eine wichtige Rolle. Zum Positionspapier
Wo steht das Regionalplan-Verfahren?
Ende August 2022 haben einige die Bürgerbeteiligung der zuständigen Bezirksregierung Köln zum ersten Entwurf beantwortet und die Stellungnahme des Lebenswerte Region Bonn-Siebengebirge e.V. unterstützt.
Der Entwurf des Regionalplans wird jetzt voraussichtlich bis Herbst 2023 überarbeitet und nochmal in einer Bürgerbeteiligung offengelegt. Wir möchten schon in der Überarbeitungszeit unseren Forderungen mit einer Unterschriftensammlung mehr Nachdruck verleihen.
Reason
Wer ist von den Siedlungsgebieten betroffen?
Betroffen sind Bonner sowie Königswinterer Bürger*innen. Sie wenden sich hiermit nicht nur an die Regionalplanungsbehörde, sondern auch an ihre gewählten Stadträte. Außerdem würde durch die Bebauung nachweislich ein Verkehrsproblem verschärft werden, das allein schon die neuen Siedlungspläne verbieten müsste.
Betroffen sind auch viele andere Bürger*innen, die die ökologische Wende in der Regionalplanung überall realisiert sehen wollen.
Denn keine Region darf sich mit ihren konkreten Flächenfestlegungen vor dem Schutz von Klima und Natur wegducken.
Regionalplanentwurf im Naturpark extrem unökologisch
Die ökologischen Ziele und Grundsätze des Regionalplanentwurfs sind gut, aber sie spielen bei den konkreten Flächenfestlegungen wegen vieler Ausnahmeregelungen kaum eine Rolle. Dies ist besonders im nördlichen Naturpark Siebengebirge der Fall.
Hier verstoßen alle vorgeschlagenen Siedlungsbereiche gleich gegen mehrere Grundsätze des Regionalplans:
- Sie haben keine Schienenanbindung.
- Der Ausbau wichtiger Infrastruktur lohnt sich kaum.
- Sie haben Böden mit großer Wasserrückhaltung und schutzwürdige Boden.
- Sie sind als Freiraum- und Agrarbereiche festgelegt.
- Sie gehören zum regionalen Biotopverbund.
- Sie gehören zum regionalen Grünzug, der für Klimaschutz, Naherholung und Biotopverbund sorgt.
Details in der Stellungnahme des Lebenswerte Region Bonn-Siebengebirge e.V.
Verkehrsexperten raten ab
Es gäbe noch wesentlich mehr Autostaus. Arbeitsplätze, Gesundheitsversorgung und Kulturstätten liegen in Bonn und werden überwiegend per Auto nach mindestens halbstündiger Fahrt erreicht. Nur eine Minderheit nutzen Bus und Fahrrad, auch wegen der langen Fahrtzeiten. Das von der Stadt Königswinter bestellte ISEK-Verkehrsgutachten rät von den Neusiedlungen im nördlichen Naturpark Siebengebirge ab, denn der Pendelverkehr würde Bonn und Siegburg wegen erwartbarer Staus nicht erreichen können. Wer dort künftig wohnen würde, könnte es zur Arbeit wohl kaum schaffen.
Wer die seit Jahrzehnten in der Region umstrittene Südtangente als Lösung vorschlägt, dem widerspricht das Gutachten: Die Südtangente ist ausdrücklich KEIN Rezept gegen die Staus!
Der Regionalplan könnte -richtig gemacht- den Naturpark sehr gut schützen
Lange bevor es zu konkreten Bebauungsplänen kommt, werden etwa alle 20 Jahre in der Regionalplanung neue Siedlungsbereiche festgelegt. Eine Festlegung im Regionalplan ist Voraussetzung für Bebauungspläne. Deswegen könnte der Naturpark Siebengebirge sehr gut und langfristig geschützt werden, wenn der Regionalplan hier auf neue Siedlungsbereiche verzichtet.
Und schlimmstenfalls?
Falls die Siedlungsbereiche wie bisher eingeplant werden, wäre der Naturpark stark gefährdet. Denn er besteht nur zu etwa einem Drittel aus naturschutzrechtlich streng geschütztem Wald. Zwei Drittel sind Landschaftsschutzgebiete, die immer noch rechtlich zu wenig geschützt sind und relativ leicht für Siedlungen oder Gewerbegebiete verbraucht werden können.
Die Stadt Königswinter hat bereits einen Zeitplan entworfen, demzufolge bis 2040 die Siedlungsbereiche im nördlichen Naturpark schlüsselfertig bebaut sein könnten! Mehr dazu
Weitere Infos: , www.ennertaufstieg.de, www.siebengebirgsregion.de
Kontakt: sg@siebengebirgsregion.de
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Foto: Etwa 1,5 km lang und mindestens 250 m breit könnten die Neusiedlungen in Stieldorf und Vinxel werden, und deren Einwohnerzahl würde dann fast verdoppelt.
Königswinter und Bonn, 1. September 2023
Pressemitteilung
Siedlungspolitik in Königswinter gefährdet Verkehrswende in Bonn
Voll besetzt war der Saal der Gaststätte Dreizehnlinden mit etwa 75 Interessierten aus Vinxel, Stieldorf, Holtorf, Hoholz und Roleber am 30. August bei der Podiumsdiskussion des Vereins Lebenswerte Region Bonn/Siebengebirge.
„Bonner Pendlerziele nicht erreichbar!“ Dies prognostiziert in Gutachtersprache ein Verkehrsgutachten, das die Stadt Königswinter für ihre Siedlungsflächenentwicklungen anfertigen ließ. Weil in Stieldorf und Vinxel wenig Infrastruktur vor... further -
Petition in Zeichnung
on 26 Aug 2023Liebe Freund*innen der Lebenswerten Region Bonn/Siebengebirge,
Die umstrittenen Siedlungsbereiche sollten schon allein wegen Natur und Naherholung, Böden und Landwirtschaft nicht im Regionalplan festgesetzt werden, denn sie erfüllen nicht dessen diesbezügliche Grundsätze.
Hinzu kommt der PKW-Verkehr. Es gibt sogar ein Gutachten, das Stillstand um die Bonner Pendlerziele und erhebliche Belastungen der Ortsdurchfahrten prognostiziert. Das Gutachten drängt auf eine ungewöhnliche Maßnahme: Pendler solle man dort möglichst nicht ansiedeln.
Darüber wollen wir reden!
Einladung zur
Podiumsdiskussion mit Vertretern der Stadträte von Bonn und Königswinter
sowie des Regionalrats und der Wissenschaft
Mittwoch 30. August, 19 bis 21 Uhr
in der Gaststätte... further -
Petition in Zeichnung
on 19 Jul 2023Liebe Unterstützer*Innen,
die Neuaufstellung des Regionalplans dauert noch bis 2024. Frühestens Ende 2023 soll es eine zweite Bürgerbeteiligung geben. Wir haben die Petition bis Dezember 2023 verlängert. Lassen Sie uns die Zeit gemeinsam nutzen, mehr Infos über die umstrittenen Königswinterer Siedlungspläne zu verbreiten.
Unterschreiben dürfen Menschen jeden Alters und an jedem Wohnort.
Bitte hier unterschreiben: www.openpetition.de/petition/online/im-naturpark-siebengebirge-keine-neuen-siedlungen-planen
Besonders BonnerInnen sollten gegen die Versiegelung des Naturparks eintreten, denn sie wären nicht nur vom Verlust an Klima, Natur und Naherholung betroffen, sondern auch von Verkehrschaos.
Vor “Nachteilen“ warnt in Gutachtersprache... further
Debate
Im Bebauungsplan geht es um Ackerland, nicht um Wald; ebenso wenig um "Riesensiedlungen", wie diese Petition suggeriert. Vielmehr ist die Schaffung neuen Wohnraums in effizienter Weise beabsichtigt. Die Losung "Neubau gegen die Wohnungsnot - nicht bei uns!" strotzt vor Egoismus. Das Gebiet Vinxel, Stiel-/ Rauschendorf, Oelinghoven ist bereits jetzt zugebaut - durch Einfamilienhäuser, der am meisten Flächen verzehrenden und am wenigsten nachhaltigen Form der Bebauung überhaupt.
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Wachtberg
Weil ich oft im 7gebirge spazieren gehe. Ich liebe den Wald, und weil das südliche Rheinland ein Ballungsgebiet ist, müssen wir die Natur, die uns noch bleibt ( und die dem Siedlungsbau/der Versiegelung noch nicht zum Opfer gefallen ist), unbedingt für alle Bürger um jeden Preis erhalten.
Berlin
Ich wünsche eine nachhaltige Regional- und Verkehrsplanung auf Basis der Verkehrsmittel des Umweltverbunds (Fuß, Rad, ÖPNV).
Bonn
Schutz der Landschaft im und um den Naturpark Siebengebirge;
Die ländliche Struktur der Region soll bewahrt werden;
keine weitere Ausdehnung von Wohngebieten und Zersiedlung des Umlands
Die Überlastung der jetzt schon stark belasteten Infrastruktur ist zu verhindern
Sankt Augustin
schützenswerte Landschaft
bereits jetzt schon zu viel Verkehr
Sankt Augustin
Der Naturpark verkraftet keine weiteren Anlieger und Verkehrsströme mehr.