Region: Karlsruhe
Verkehr

Keine Verlängerung der Turmbergbahn in Durlach

Petition richtet sich an
Oberbürgermeister Frank Mentrup; Landtag Baden-Württemberg
6.236 Unterstützende 4.860 in Karlsruhe

Sammlung beendet

6.236 Unterstützende 4.860 in Karlsruhe

Sammlung beendet

  1. Gestartet 2021
  2. Sammlung beendet
  3. Einreichung vorbereiten
  4. Dialog mit Empfänger
  5. Entscheidung

22.01.2022, 14:14

Zum Protest gegen die neue Turmbergbahn schreibt ein Leser:

„Von der Massivität des Protestes sei er überrascht“, so zitiert die BNN Christian
Höglmeier, den für die Turmbergbahn (TBB) verantwortlichen VBK-Projektleiter. Aber nun müsse Schluss sein mit dem Gemecker: „Wir haben umfangreiche Gutachten erstellen lassen, in denen eigentlich alle Fragen beantwortet werden.“
Glückliches Karlsruhe, möchte man erleichtert rufen, wäre da nicht der leise Verdacht, aus diesen Zitaten spreche eine beträchtliche Blickverengung. Offensichtlich reduziert Höglmeier (und mit ihm wohl die Spitze der VBK) die Neugestaltung der Turmbergbahn auf das rein Technische, als handele es sich um den Ausbau einer beliebigen Straßenbahntrasse, die es gegen die Unvernunft der Fortschrittsfeinde zu verteidigen gilt. Die Bemerkung, man habe erst jetzt die „wirklichen Wünsche der Leute“ erfahren, verrät, dass die Meinung der Öffentlichkeit die Planer nicht sonderlich interessierte. Stattdessen gibt es den Tadel, aus den Einwänden von Kritikern spreche reiner Egoismus und Unverständnis für das Große und Ganze.
Das Große und Ganze? Bekanntlich erschließt die kleine Bahn keinen Brennpunkt des Massentourismus, kein Alpenpanorama, kein spektakuläres Bergtouren- oder Skigebiet. Vielmehr führt sie die Besucher auf eine bei schönem Wetter schon jetzt überfüllte Aussichtsterrasse, zu zwei Restaurants, einem Spielplatz mit Hochseilgarten und zu einem Netz an Spazierwegen. Gemessen an diesen Fakten wäre die „neue“ Bahn überdimensioniert und kontraproduktiv, wie zahlreiche Stellungnahmen im vergangenen Jahr nachgewiesen haben.
Ein Beispiel bieten die geplanten Wagen, Hightech-Produkte, die den Berghang stets waagerecht ausgerichtet erklimmen. Weitere massive Eingriffe und Schäden sind an den drei Problembereichen der neuen Bahn zu erwarten: dem Kreuzungsbereich unterhalb der bestehenden Talstation, der Trassenführung durch den Mittelstreifen der Bergbahnstraße und dem Gebäude der neuen Talstation sowie der Verkehrsführung an der B3. Dazu kommt, dass in all diesen Fällen keine realistischen Darstellungen aus der „Fußgängerperspektive“, die allein Grundlage der Beurteilung sein kann, gezeigt wurden. Stattdessen wurden Skizzen und geschönte digitale Bilder präsentiert. Ein Musterbeispiel bietet etwa die digitale Aufwertung der geplanten Unterführung bei der jetzigen Talstation zu einer „lichtdurchfluteten“ Idylle. Welchem tatsächlichen Sachverhalt und Planungsstand hat denn der Durlacher Ortschaftsrat und der Karlsruher Gemeinderat zugestimmt? Und wie passen dazu die vor einigen Wochen in den BNN erwähnten Pläne der VBK, die Endhaltestelle zu verlegen, da die Straßenbahn durch die Alte Weingartener Straße geführt werden soll zur Anbindung der neuen Wohngebiete im Bereich des jetzigen ASV-Platzes? Dann wäre zum Erreichen der neuen Talstation wieder ein Fußmarsch nötig.
In den zurückliegenden Jahren haben sich die VBK großes Ansehen erworben wegen der strikten Ausrichtung ihrer Verkehrspolitik an den Wünschen ihrer Kunden. Inzwischen scheint die Sensibilität der VBK-Oberen etwas gelitten zu haben, wie etwa der Umgang mit dem Protest über die angekündigte Abschaffung der Entwerter zeigt. Vielleicht liegen in den Führungsetagen die Nerven blank nach dem langen und ermüdenden Kampf mit den bisweilen störrischen Gegnern der Kombilösung, so dass nun die Devise lautet: keine Diskussionen, Augen zu und durch. Als die erneuerte Turmbergbahn 1966 den Betrieb aufnahm, blieb der Charakter der Bahn erhalten, nur die alten Wagen wurden verschrottet. Werden jetzt die Neubaupläne Wirklichkeit, landet das Stadtbild auf dem Müll.

An den Wünschen der Menschen vorbei: BNN-Leser Günter Ketterer kritisiert die Pläne für den Neubau der Turmbergbahn und die Verkehrsbetriebe, die in seinen Augen nicht angemessen mit der Kritik umgehen.


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