Region: Karlsruhe
Traffic & transportation

Keine Verlängerung der Turmbergbahn in Durlach

Petition is addressed to
Oberbürgermeister Frank Mentrup; Landtag Baden-Württemberg

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Petition is addressed to: Oberbürgermeister Frank Mentrup; Landtag Baden-Württemberg

Die Unterzeichnenden wenden sich gegen die geplante Trassen-Verlängerung der Durlacher Turmbergbahn bis zur Bundesstraße 3 und wollen mit ihrer Unterschrift auf ein unrentables und kostspieliges Projekt aufmerksam machen. Die Unterzeichnenden befürworten stattdessen eine ungleich kostengünstigere Variante, wonach die Turmbergbahn und ihre Anlage nach Erlöschen der Betriebserlaubnis in ihrer jetzigen Form und Länge saniert werden.

Reason

1) Für eine Sanierung einschließlich Verlängerung bis zur B3 rechnen die Karlsruher Verkehrsbetriebe mit unrealistischen Kosten in Höhe von 21 Millionen Euro , Stand 10/2020 [1]. Aus Erfahrungen mit umfangreicheren Bauvorhaben der letzten Jahre und mit Blick auf die Preisentwicklung in der Baubranche in der jüngsten Zeit müssen wir damit rechnen, dass dieser Betrag deutlich überschritten wird.
Die reine Sanierung kostet 11,9 Millionen Euro, Stand 10/2020 [1]. Zudem kann sie, da hierfür kein Planfeststellungsverfahren notwendig ist, zeitnah realisiert werden.
 
2) Im Falle einer Verlängerung wird die Turmbergbahn in beispielloser Weise durch das homogen über ein Jahrhundert gewachsene Wohngebiet verlaufen und es städtebaulich höchst fragwürdig in zwei Teile teilen.
Die ursprüngliche Talstation wurde am damaligen Bergfuß errichtet (belegt durch Bilder von1890 und 1926). Durch die zunehmende Bebauung (Villa Turmbergstr.17, Bild 1916 [2] und Villa Bergbahnstr.16 [3] war eine nachträgliche, geradlinig verlaufende Verlängerung der TBB nicht mehr möglich. Die später entstandene Bergbahnstraße orientierte sich an der bestehenden Bebauung (belegt durch Bilder nach 1930 [3]).
Die geplante Bahn mit moderner Hubwagentechnik widerspricht dem historischen Anspruch der TBB als ältester Standseilbahn Deutschlands. Die vorgesehene Talstation, sowie die Unterführung, passen aus städtebaulicher und architektonischer Sicht nicht in das gewachsene Wohngebiet „Turmberg“.
 
 3) Jede Änderung an der Turmbergbahn muss die Bedürfnisse mobilitätseingeschränkter Menschen berücksichtigen. Eine Verlängerung der TBB ist dafür nicht nötig.
Wir sind überzeugt, dass andere, flexiblere, einfachere, kostengünstigere und barrierefreie Lösungen ohne nachteilige Eingriffe in das gewachsene Wohngebiet möglich sind (z.B. die Erweiterung des bestehenden Buslinienverkehrs und der barrierefreie Umbau der Tal- und der Bergstation).
 
4) Laut Wirtschaftlichkeitsgutachten werden nach Verlängerung der Turmbergbahn und Einbindung in den KVV-Tarif 263.000 Fahrgästen erwartet [4]. Damit würde die Bahn im Durchschnitt täglich von rund 720 Fahrgästen genutzt werden. Für das Landschaftsschutzgebiet des Turmbergs fehlt angesichts eines solchen Ansturms die entsprechende Infrastruktur, ebenso wie behindertengerechte Einrichtungen. Wir erwarten ein ökologisches Fiasko.
 
5) Für die vielen prognostizierten Besucher ist in und um die neue Talstation kein ausreichender Platz
(z. B. nicht genügend Stellplätze für Fahrräder und Autos). Ebenso ist die Lenkung der erwarteten Besucherströme von der Endstation über die B3 zur neuen Talstation ungeklärt.
 
6) Die Situation im Kreuzungsbereich um die neu geplante Talstation und die Querung im Bereich der Posseltstraße ist verkehrstechnisch ungelöst.
 
7) Die geplante neue Trassenführung oberhalb des Wolfsweges bedarf einer Aufständerung auf Stahlstützen. Die hierzu notwendigen Baumaßnahmen bedeuten einen massiven Eingriff in das Landschaftsschutzgebiet „Turmberg-Augustenberg“.
 
8) Bei der Turmbergbahn handelt es sich um eine fast ausschließlich touristisch genutzte Bahn zur Erschließung eines Naherholungsgebietes. Diese ist gemäß dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz nicht förderungswürdig (§VwV-LGVFG Teil B II. 1.2.5). Das gesamte Konzept der Trassenverlängerung beruht auf der Annahme der Förderungswürdigkeit, die nachweislich nicht gegeben ist.
 
Quellen:
[1] Protokoll mit Beschluss des Gemeinderates Karlsruhe vom 20.10.2020 
[2] Durlach org, https://www.durlach.org 
[3] Datenbank der Kulturdenkmale
[4] Informationsunterlagen der VBK zum Scoping-Verfahren, Seite 22
(Microsoft Word - 2021-10-26_Informationsunterlage_Scopingverfahren.docx (zukunft- turmbergbahn.de)
Weitere Informationen auch unter Zukunft Turmbergbahn (zukunft-turmbergbahn.de)

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Petition details

Petition started: 01/13/2021
Petition ends: 05/31/2022
Region: Karlsruhe
Topic: Traffic & transportation

News

  • Kritik der Kosten- und Zeitplanung für den Umbau der Turmbergbahn

    Nach eingehender Prüfung der öffentlich zugänglichen Unterlagen zur Kosten- und Zeitplanung des Projekts Turmbergbahn in Durlach fallen mehrere erhebliche Schwächen auf. Diese betreffen sowohl die methodische Genauigkeit der Kostenschätzung als auch die Transparenz gegenüber der Öffentlichkeit. Die Konsequenzen dieser Defizite sind...
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    Kritik der Kosten- und Zeitplanung für den Umbau der Turmbergbahn

    Nach eingehender Prüfung der öffentlich zugänglichen Unterlagen zur Kosten- und Zeitplanung des Projekts Turmbergbahn in Durlach fallen mehrere erhebliche Schwächen auf. Diese betreffen sowohl die methodische Genauigkeit der Kostenschätzung als auch die Transparenz gegenüber der Öffentlichkeit. Die Konsequenzen dieser Defizite sind gravierend und bergen ein hohes Risiko für die Stadt Karlsruhe, die ohnehin über begrenzte finanzielle Mittel verfügt.

    Lesen Sie die Kritikpunkte, die Markus Ruff ausführt, in dem angehängten pdf-Dokument.

    Markus Ruff ist Director of Engineering und leitet ein interdisziplinäres Team aus über 20 Ingenieuren bei der Planung und Umsetzung kapitalintensiver industrieller Großprojekte. Seine Erfahrung umfasst die Steuerung komplexer Vorhaben mit einem Fokus auf technische Präzision und wirtschaftliche Nachhaltigkeit.

  • Artikel in der BNN vom 18.10.2024, Kirsten Etzold (auszugsweise)

    Fraktion warnt: Kostenkrise der Verkehrsbetriebe könnte sogar Linien gefährden

    Drohen wegen der angespannten Haushaltslage der Stadt noch stärkere Sparmaßnahmen im öffentlichen Nahverkehr als bisher bekannt? Die Karlsruher Liste im Gemeinderat befürchtet Einschnitte, die weit über einen ausgedünnten Straßenbahntakt hinausgehen.
    Seit...
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    Artikel in der BNN vom 18.10.2024, Kirsten Etzold (auszugsweise)

    Fraktion warnt: Kostenkrise der Verkehrsbetriebe könnte sogar Linien gefährden

    Drohen wegen der angespannten Haushaltslage der Stadt noch stärkere Sparmaßnahmen im öffentlichen Nahverkehr als bisher bekannt? Die Karlsruher Liste im Gemeinderat befürchtet Einschnitte, die weit über einen ausgedünnten Straßenbahntakt hinausgehen.
    Seit dem Umbau der Kriegsstraße passieren Bahnen der Linie 5 den Bundesgerichtshof (BGH). Die Karlsruher Liste warnt, das Defizit der Verkehrsbetriebe bedrohe nicht nur den Fahrplantakt, sondern auch das Liniennetz.
    Straßenbahnen, die nicht alle zehn Minuten fahren, sondern alle 20 Minuten oder sogar nur jede halbe Stunde? Eingedampfte Fahrpläne und sogar Einschnitte im Liniennetz? Das befürchtet die Karlsruher Liste (KAL) im Gemeinderat und befeuert damit die Debatte um die Zukunft des öffentlichen Nahverkehrs in Karlsruhe.
    Die Warnung der Karlsruher Liste birgt eine neue Dimension. Bisher wurde vorrangig die Perspektive diskutiert, dass die systematische Unterfinanzierung des Karlsruher Nahverkehrsmodells die Taktdichte wackeln lässt. Nun geht die KAL-Fraktion davon aus, dass die Finanznot beim innerstädtischen Bus- und Bahnverkehr auch das bestehende, bisher immer weiter ausgebaute Tramliniennetz gefährden könnte.

    Die KAL bezieht sich auf Ankündigungen von Karlsruhes Oberbürgermeister Frank Mentrup (SPD) im Durlacher Ortschaftsrat. Mentrup wolle, so die KAL-Gemeinderatsfraktion, „starke Einschnitte in Takt und Linien der VBK“.

    Tauziehen um Turmbergbahn befeuert Sorge um ÖPNV in Karlsruhe
    In Durlach hatte Mentrup im Zusammenhang mit dem geplanten Ersatzbau für die Turmbergbahn drastischer als bisher die Konsequenzen des wachsenden Defizits bei den Verkehrsbetrieben Karlsruhe (VBK) und die möglichen Folgen für das ÖPNV-Angebot in Karlsruhe ab 2026 skizziert.
    Dabei schlug der Oberbürgermeister auch einen Bogen zur schwierigen Finanzsituation der Stadt insgesamt. Lüppo Cramer, Vorsitzender der KAL-Fraktion im Gemeinderat und Mitglied des VBK-Aufsichtsrats, zieht eine direkte Verbindung zwischen der Haushaltslage der Verkehrsbetriebe und der Stadt auf der einen Seite und den Bergbahnplänen andererseits. Die KAL ist gegen den geplanten Neubau der Bergbahn, auch aus Kostengründen.
    Cramer kritisiert: „Der Oberbürgermeister denkt laut darüber nach, die Taktung im ÖPNV zu reduzieren, um das Defizit der VBK einzudämmen, und gleichzeitig stellt er nicht infrage, für den Ausbau einer Freizeitattraktion viele Millionen bereitzustellen.“....

    Die KAL-Fraktion im Gemeinderat plädiert für eine „Denkpause“. Sie werde ein Moratorium beantragen, kündigt Cramer an: „Wir müssen ernsthaft überlegen, was wir uns angesichts der enormen finanziellen Belastungen und der geplanten Einschnitte bei den VBK leisten können.“ Er habe, so Cramer, in der Sitzung des VBK-Aufsichtsrats deutlich gemacht, dass ein „Weiter so“ hinsichtlich der Bergbahnpläne unverantwortlich sei...

    Dass die Diskussion um Karlsruhes hochwertiges, nach Corona wieder gut zurück aufs Gleis gekommenes und auch international viel beachtetes ÖPNV-Angebot ausgerechnet jetzt so massiv Fahrt aufnimmt, liegt nicht allein am Tauziehen um die Turmbergbahn. Zum aktuellen Wellenschlag trägt auch bei, dass sich gerade der Aufsichtsrat der VBK mit der chronischen finanziellen Schieflage der Verkehrsbetriebe und möglicherweise daraus resultierenden Konsequenzen befasst hat.
    Dabei geht es innerhalb der Verkehrsbetriebe, anders als in einer Analyse von 2021, nicht allein um eine Auflistung grundsätzlich denkbarer Sparmaßnahmen. Unter dem zunehmenden Kostendruck sind jetzt auch Einsparszenarien unterschiedlicher Abstufung skizziert. Das steht unter anderem im Zusammenhang mit den bald beginnenden Vorberatungen im Karlsruher Gemeinderat zum Doppelhaushalt für die Jahre 2026/27.

    In Karlsruhes Finanzplanung ist das VBK-Defizit ein schwerer Brocken. Im laufenden Jahr wird es mit mehr als 100 Millionen Euro veranschlagt, Tendenz steigend. 2029 könnte es, so eine Prognose, über 140 Millionen Euro liegen.

    "Letztlich müssen die Gemeinderäte entscheiden, was sie wollen."
    (Silke Gleitz, VBK-Betriebsratsvorsitzende)

    .

  • Sehr geehrte Unterstützende,

    seit längerer Zeit gibt es neue Information zu dem Thema Verlängerung der Turmbergbahn.
    Wir möchten Sie darauf aufmerksam machen dass am 16.10 eine Sitzung des Ortschaftsrats Durlach ab 17 Uhr im Bürgersaal stattfindet.
    In dem öffentlichen Teil der Veranstaltung wird auf die Anfragen einer Fraktion zur Notwendigkeit eines neuen Verkehrszahlen- und Wirtschaftlichtkeitsgutachten...
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    Sehr geehrte Unterstützende,

    seit längerer Zeit gibt es neue Information zu dem Thema Verlängerung der Turmbergbahn.
    Wir möchten Sie darauf aufmerksam machen dass am 16.10 eine Sitzung des Ortschaftsrats Durlach ab 17 Uhr im Bürgersaal stattfindet.
    In dem öffentlichen Teil der Veranstaltung wird auf die Anfragen einer Fraktion zur Notwendigkeit eines neuen Verkehrszahlen- und Wirtschaftlichtkeitsgutachten für die Verlängerung
    der Turmbergbahn sowie die Antwort der Verkehrsbetriebe eingegangen. Nähere Informationen finden Sie unter https://sitzungskalender.karlsruhe.de/db/ratsinformation/termin-9777.

    In Kürze werden von unserem Verein weitere Informationen zu dem Thema Turmbergbahn auf den Seiten von openPetition eingestellt werden.

Für die Sanierung der bisherigen Strecke der Turmbergbahn [mit 315 Metern] würden laut OB Mentrup 11,91 Millionen € fällig [macht 37.810 € pro Meter für 2 Fahrzeuge, Berg- und Talstation, sowie 3 Brücken]. Die 200 Meter Verlängerung bis zur B3 sollen zusätzlich stolze 9 Millionen € kosten, also 44.765 € pro Meter, das ist eine Steigerung auf fast 120% für 200 Meter Strecke, Standseil und eine Fußgängerunterführung, ohne daß damit doppelte Hebebühnen-Fahrzeuge oder Stationen finanziert werden müßten - ist das wirklich nachvollziehbar?

jeder der an der Endstation steht genießt den Blick zum Durlacher Hausberg und der wunderbaren Allee von Bäumen und der einzigartigen Straße. Dieser erste Eindruck für jeden der hier ankommt oder umsteigt wird dieser Blick für immer genommen zugunsten von Beton.

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