Region: Berlin
Bild der Petition Koalition der Freien Szene - Offener Brief an die Stadt Berlin
Kultur

Koalition der Freien Szene - Offener Brief an die Stadt Berlin

Petent/in nicht öffentlich
Petition richtet sich an
Stadt Berlin
2.572 Unterstützende

Der Petition wurde nicht entsprochen

2.572 Unterstützende

Der Petition wurde nicht entsprochen

  1. Gestartet 2012
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht
  4. Dialog
  5. Beendet

14.05.2012, 18:43

Nur gemeinsam sind wir stark!

Die Zeit für die Unterzeichnung unserer Petition ist abgelaufen. Vielen Dank für Eure Unterschrift!
Eine Antwort der Stadt Berlin ist - wie zu erwarten - nicht erfolgt. Wir kämpfen weiter an der Umsetzung unserer Forderungen und sind dabei, neue Partner zu finden. Dazu bereits morgen die unten stehende Veranstaltung.

Bitte kommt sehr zahlreich, damit wir unseren Diskussionsgästen wirklich deutlich machen, wie wichtig unsere Anliegen für die Stadt und unsere gemeinsame Zukunft sind. Die versprochene Erhöhung des Kulturhaushalts kommt nicht, der zugesagte Neubau der Ernst-Busch-Hochschule steht infrage.
Schluß damit! Aufhören! Was Neues!


BERLIN - Aufbruch oder Abbruch?

Die Bedeutung der Freien Künste für die Zukunft der Stadt - neue Ideen zwischen Eigenverantwortung und politischen Weichenstellungen

DI 15. Mai | 17 Uhr Podiumsdiskussion im RADIALSYSTEM V
Moderation: Tobias Rapp | DJ und Journalist
Podiumsgäste: Jan Eder | Geschäftsführer IHK Berlin
Burkhard Kieker | Geschäftsführer visit berlin
Andreas Krüger | Geschäftsführer Modulor GmbH - Modulor Haus am Moritzplatz
Christophe Knoch | MicaMoca, Sprecher der Koalition der Freien Szene

Berlin wird auch noch 20 Jahre nach dem Fall der Mauer als weltweit einzigartiger Möglichkeitsraum angesehen. Außerhalb der institutionalisierten Einrichtungen wie Museen, Opern und Theatern hat sich in Berlin in den letzten Jahren eine breite Szene hochprofessionell und interdisziplinär arbeitender Künstler aller Sparten gebildet - die Freie Szene, die 95% aller Kulturschaffenden Berlins umfasst. Ihre Arbeit ist weltweit anerkannt, wird international aufmerksam verfolgt und vielerorts als ein Modell der Zukunft angesehen.

Bis jetzt galt: Die kreative Gründerszene boomt, internationale Besucher in wachsenden Millionenzahlen entdecken das neue Berlin, ein Mekka auch für Künstler aus der ganzen Welt. Der Kreativsektor hat sich dabei zu einem der tragenden Wirtschaftsfaktoren der Stadt entwickelt. Dennoch droht Berlin angesichts dieser positiven Ausgangslage seine wertvollsten Ressourcen wieder zu verspielen, indem zunehmend freie Räume verloren gehen, Künstler und Kreative trotz hoher Professionalität unter unzumutbaren Bedingungen arbeiten, und das Fördersystem auf den Status Quo setzt, indem es in erster Linie Institutionen statt Innovationen unterstützt.

Die Stadt steht vor einem tiefgreifenden Wandel. Die Weichen für die Zukunft müssen jetzt gestellt werden. Es müssen dringend wirtschaftliche und politische Rahmenbedingungen geschaffen werden, damit die natürliche Entwicklung dieses Aufbruchs nicht wieder zum Abbruch kommt. Im Frühjahr 2012 hat sich erstmals ein Zusammenschluss aller in Berlin aktiven Künste gebildet – als Koalition der Freien Szene, die die Missstände aufgreift und im März 2012 in einem offenen Brief mit konkreten Vorschlägen und Forderungen veröffentlicht hat. Die Diskussionsveranstaltung am 15. Mai fußt auf diesen Vorschlägen und stellt sie in den Kontext von Wirtschaft, Tourismus und Stadtentwicklung.


Wenn Sie weiterhin an Informationen zur Koalition der Freien Szene interessiert sind, schreiben Sie bitte eine E-Mail an info@berlinvisit.org.

Mit herzlichen Grüßen von allen Beteiligten,
Christophe Knoch


23.03.2012, 19:49

Berlin's artistic community is multi-national - therefore we add an English version of the Open Letter of Berlin's Independent Scene Coalition. Read it, sign it and spread the word!
Neue Begründung: Die Entwicklung des Berliner Kulturhaushaltes in den letzten 10 Jahren ist in Bezug auf die Förderung von freien Strukturen mehr als Besorgnis erregend. Standen vor zehn Jahren noch rund 10 % des Kulturhaushaltes an disponiblen Mitteln zur Verfügung, sind es heute mit rund € 10 Millionen nur noch 2,5 %. Hinzu kommen weitere € 10 Millionen aus dem vom Bund finanzierten Hauptstadtkulturfonds, die aber nur zu etwa 60 % freien Projekten zur Verfügung stehen.

Die Regierungskoalition aus SPD und CDU hat nun in ihrem aktuellen Koalitionsvertrag festgehalten: „Berlin ist eine globale Kulturmetropole, unser kultureller Reichtum ist unser Kapital. (...) Kunst, Kultur und die Kreativszene gehören zu den zentralen Grundressourcen der Stadt. (...) Die Koalition will die Freie Szene verstärkt fördern (...).“

Bislang sind diesen Willensbekundungen noch zu wenig Taten gefolgt. Zwar wird die Entscheidung, den Etat für freie Projekte um € 500.000 aufzustocken als erster Schritt hoffnungsvoll aufgenommen, dies entspricht jedoch nicht annähernd den Notwendigkeiten und der Bedeutung der Freien Szene Berlins. Hier ist ein konsequenteres Handeln erforderlich, zumal der Konzeptfördertopf der Darstellenden Künste seit der Übernahme des Renaissance-Theaters in die institutionelle Förderung erst 2010 um € 2,1 Millionen reduziert wurde.

Die Koalition der Freien Szene fordert eine substantielle Aufstockung der disponiblen Mittel im Kulturetat. Die Tatsache, dass die Summe aller institutionellen Förderungen kontinuierlich zunimmt und im Gegenzug die Mittel für freie Strukturen immer weiter abgesenkt werden, ist nicht mehr hinnehmbar und wirkt vor dem Hintergrund von Slogans wie „Kultur bewegt Berlin“ (Kulturförderbericht des Berliner Senats 2011) geradezu zynisch.

Erstmalig hat sich deshalb in Berlin eine spartenübergreifende Koalition der Freien Szene aller Künste gebildet, um auf diese eklatante Fehlentwicklung aufmerksam zu machen, die die Substanz des viel beschworenen und international gefeierten kreativen Berlin gefährdet.

Die Künste in ihrer Vielfalt und in ihrem Zusammenspiel machen die Attraktivität Berlins aus und sind ein entscheidender Wirtschafts- und Tourismusfaktor. Die Koalition der Freien Szene wehrt sich gegen den sich abzeichnenden Paradigmenwechsel von Kulturförderpolitik hin zu einer Investitionspolitik, die die Künste in freien Strukturen primär Verwertungszwängen aussetzt und damit die Autonomie der Kunst beschädigt und die gesellschaftliche Funktion von Kunst marginalisiert.

Berlin steht an einem Scheideweg. Die Kultur wird eine Schlüsselrolle für die Zukunft der Stadt spielen. Deshalb brauchen wir eine Veränderung der Kulturpolitik.

Die Initiatoren, Mitwirkende und Erstunterzeichner dieses Offenen Briefes finden Sie hier. hier:
www.radialsystem.de/Koalition/Koalition%20der%20Freien%20Szene_InitiatorenErstunterzeichner_12%2003%202012.pdf

Hier finden Sie den Offenen Brief zum Download, Ausdrucken und Weiterleiten Weiterleiten:
www.radialsystem.de/Koalition/Koalition%20der%20Freien%20Szene_Offener%20Brief_FINAL_12%2003%202012.pdf

English version of the Open Letter of the Independent Scene Coalition:
www.radialsystem.de/Koalition/Independent%20Scene%20Coalition_Open%20Letter.pdf


Redaktionsteam: Christophe Knoch (V.i.S.d.P.) / Janina Paul / Jochen Sandig / Folkert Uhde / Franziska Werner


23.03.2012, 19:43

Berlin's artistic community is multi-national - therefore we add an English version of the Open Letter of Berlin's Independent Scene Coalition. Read it, sign it and spread the word!
Neue Begründung: Die Entwicklung des Berliner Kulturhaushaltes in den letzten 10 Jahren ist in Bezug auf die Förderung von freien Strukturen mehr als Besorgnis erregend. Standen vor zehn Jahren noch rund 10 % des Kulturhaushaltes an disponiblen Mitteln zur Verfügung, sind es heute mit rund € 10 Millionen nur noch 2,5 %. Hinzu kommen weitere € 10 Millionen aus dem vom Bund finanzierten Hauptstadtkulturfonds, die aber nur zu etwa 60 % freien Projekten zur Verfügung stehen.

Die Regierungskoalition aus SPD und CDU hat nun in ihrem aktuellen Koalitionsvertrag festgehalten: „Berlin ist eine globale Kulturmetropole, unser kultureller Reichtum ist unser Kapital. (...) Kunst, Kultur und die Kreativszene gehören zu den zentralen Grundressourcen der Stadt. (...) Die Koalition will die Freie Szene verstärkt fördern (...).“

Bislang sind diesen Willensbekundungen noch zu wenig Taten gefolgt. Zwar wird die Entscheidung, den Etat für freie Projekte um € 500.000 aufzustocken als erster Schritt hoffnungsvoll aufgenommen, dies entspricht jedoch nicht annähernd den Notwendigkeiten und der Bedeutung der Freien Szene Berlins. Hier ist ein konsequenteres Handeln erforderlich, zumal der Konzeptfördertopf der Darstellenden Künste seit der Übernahme des Renaissance-Theaters in die institutionelle Förderung erst 2010 um € 2,1 Millionen reduziert wurde.

Die Koalition der Freien Szene fordert eine substantielle Aufstockung der disponiblen Mittel im Kulturetat. Die Tatsache, dass die Summe aller institutionellen Förderungen kontinuierlich zunimmt und im Gegenzug die Mittel für freie Strukturen immer weiter abgesenkt werden, ist nicht mehr hinnehmbar und wirkt vor dem Hintergrund von Slogans wie „Kultur bewegt Berlin“ (Kulturförderbericht des Berliner Senats 2011) geradezu zynisch.

Erstmalig hat sich deshalb in Berlin eine spartenübergreifende Koalition der Freien Szene aller Künste gebildet, um auf diese eklatante Fehlentwicklung aufmerksam zu machen, die die Substanz des viel beschworenen und international gefeierten kreativen Berlin gefährdet.

Die Künste in ihrer Vielfalt und in ihrem Zusammenspiel machen die Attraktivität Berlins aus und sind ein entscheidender Wirtschafts- und Tourismusfaktor. Die Koalition der Freien Szene wehrt sich gegen den sich abzeichnenden Paradigmenwechsel von Kulturförderpolitik hin zu einer Investitionspolitik, die die Künste in freien Strukturen primär Verwertungszwängen aussetzt und damit die Autonomie der Kunst beschädigt und die gesellschaftliche Funktion von Kunst marginalisiert.

Berlin steht an einem Scheideweg. Die Kultur wird eine Schlüsselrolle für die Zukunft der Stadt spielen. Deshalb brauchen wir eine Veränderung der Kulturpolitik.



Die Initiatoren, Mitwirkende und Erstunterzeichner dieses Offenen Briefes finden Sie hier:
www.radialsystem.de/Koalition/Koalition%20der%20Freien%20Szene_InitiatorenErstunterzeichner_12%2003%202012.pdf hier.

Hier finden Sie den Offenen Brief zum Download, Ausdrucken und Weiterleiten: Weiterleiten
www.radialsystem.de/Koalition/Koalition%20der%20Freien%20Szene_Offener%20Brief_FINAL_12%2003%202012.pdf
English version of the Open Letter of the Independent Scene Coalition:

Redaktionsteam: Christophe Knoch (V.i.S.d.P.) / Janina Paul / Jochen Sandig / Folkert Uhde / Franziska Werner


14.03.2012, 14:15

Ergänzung vom 14. März: Auf Antrag von Herbert Mondry (Berufsverband Bildender Künstler Berlins e.V.) wurde Punkt 6 um ein konkretes Beispiel erweitert.
Neuer Petitionstext: Die Koalition der Freien Szene bündelt Ideen und Vorschläge, die unterschiedliche Netzwerke, Initiativen, Gruppen und Einzelpersonen für eine neue Kulturpolitik entwickelt haben.

10 Punkte für eine neue Kulturpolitik:

Die gegenwärtige Praxis der Kulturförderung muss hinterfragt und an vielen Stellen neu gedacht werden. Das Fördersystem muss sich flexibel den Bedürfnissen einer sich wandelnden künstlerischen Praxis anpassen. Gegenwärtig aber zementiert das Fördersystem vor allem einen fragwürdigen Status Quo und nicht die ständige Veränderung, für die Berlin weltberühmt ist.

1. Die Koalition der Freien Szene fordert eine Erhöhung der Ausgaben für Kultur innerhalb des Berliner Gesamthaushalts und dabei insbesondere eine substanzielle Aufstockung der Förderetats für freie Projekte. Die Einführung einer Citytax wird begrüßt. Mindestens 50% der Einnahmen aus der Citytax sollen in die Förderung der Freien Szene fließen.

2. Kulturförderung aus der künstlerischen Praxis heraus.
Entstandene Produktionsstrukturen bedürfen neuer Förderinstrumente:
1) Eigenmittelfonds. Dieser wird dringend benötigt, um nicht geförderte Ensembles und Künstler in die Lage zu versetzen, substanzielle Anträge bei Hauptstadtkulturfonds, Kulturstiftung des Bundes, Privatstiftungen oder auch der EU stellen zu können.
2) Förderetat für Wiederaufnahmen erfolgreicher Projekte und Produktionen, der anders als im bisherigen Verfahren innerhalb der Einzelprojektförderung eine flexible Struktur aufweist, so dass die Zuwendung für Wiederaufnahmen zeitnah und spontan erfolgen kann.
3) Spartenübergreifender Fonds für Forschung, Entwicklung und Recherche sowie Mittel für Künstlerresidenzen.
4) Aufhebung des Festivalförderverbotes.
5) Einrichtung eines Fonds für kulturelle Vielfalt in Anlehnung an die Forderung des Rates für die Künste.

3. Schaffung und Förderung von Häusern mit eigenen Produktionsetats für die Freie Szene.
Interdisziplinär arbeitende Häuser nehmen innerhalb der freien Strukturen sogenannte Ankerpositionen ein, indem sie z.B. eigenständig nationale und internationale Koproduktionen und Festivalkooperationen anstoßen und durchführen können. Auf eine solche Infrastruktur kann die Freie Szene nicht mehr verzichten, da sonst keinerlei Möglichkeit zur kontinuierlichen Entwicklung und Planungssicherheit besteht.

4. Hauptstadtkulturfonds - Freie Mittel für freie Strukturen!
Aus dem Hauptstadtkulturfonds dürfen keine Regelförderungen finanziert werden, damit die Fördermittel in vollem Umfang freien Projekten zur Verfügung stehen. Anträge von institutionell geförderten Kultureinrichtungen sollen nur berücksichtigt werden, wenn das Projekt maßgeblich mit Künstlern freier Strukturen realisiert wird. Das Votum der Jury ist bindend.

5. Einführung einer Honoraruntergrenze für öffentlich geförderte freie Künstler.
Um eine Reduzierung der geförderten Projektanzahl zu vermeiden, hat dies eine Etaterhöhung zur Folge. Die Forderung des LAFT und TanzRaumBerlin/Tanzbüro Berlin/ztb e.V. nach einer Honoraruntergrenze der freien Darstellenden Künste versteht sich in diesem Sinne als Pilotprojekt für alle Künste.

6. Die Fördersysteme für Musik und Bildende Kunst müssen in Struktur und finanzieller Ausstattung der Förderung im Bereich der Darstellenden Künste angeglichen werden. werden, unter anderem durch Ausstellungshonorare für Bildende Künstler.

7. Die Liegenschaftspolitik muss zugunsten von Kultur und Stadt neu gedacht werden.
Die Koalition der Freien Szene fordert ein Moratorium zum Verkauf von Landesimmobilien. Der Vergabe von Grundstücken im Erbbaurecht ist Vorrang gegenüber einem Verkauf zu gewähren. Stadtentwicklungspolitik ist Kulturpolitik.

8. Bezirkliche Kunst- und Kulturförderung muss dringend erhalten und ausgebaut werden.
Eine Stärke Berlins ist seine historisch gewachsene Dezentralität. Die Kulturförderung in den Bezirken für Projekte und Institutionen bildet die Grundlage für kulturelle Vielfalt und schafft ein Angebot, das die Berliner Bevölkerung in ihrer sozialen Vielschichtigkeit erreicht. Dezentrale Projektförderung wird für alle Berliner Bezirke gefordert.

9. Solidaritätsprinzip
Kooperation und Partnerschaft zwischen festen Institutionen und der Freien Szene ist ausdrücklich zu begrüßen. Eine Zusammenarbeit von Freier Szene und institutionell gesicherten Häusern sollte vom Zuwendungsgeber und von Seiten der Politik stärker unterstützt und gefördert werden.

10. Transparenz und Gerechtigkeit
Regelmäßige Evaluierung der vereinbarten Ziele aller öffentlich geförderten Institutionen. Die Benennung von Jurys mit Vorschlagrecht der Freien Szene hat rechtzeitig zu erfolgen und soll transparent sein.

"Was die Stadt der Kunst geben sollte, ist schlicht ein Anteil von dem, was die Kunst der Stadt gegeben hat und weiterhin gibt." (Initiative Haben & Brauchen).


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