12.10.2025 09:52
Sehr geehrte Damen und Herren des Petitionsausschusses,
sehr geehrte Stadträtinnen und Stadträte,
wir danken für den Verwaltungsstandpunkt (VSP), sehen aber zentrale Anliegen unserer Petition „Für eine sozial-ökologische Umplanung im Bauabschnitt 1 des Lindenauer Hafens“ unberücksichtigt.
Unsere Petition zielt auf ein zukunftsweisendes Modellprojekt mit Agri-PV, Lebensmittelwald und Bildungsangeboten. Wir kritisieren den VSP wie folgt:
1. Erhalt der Downhill-Strecke „Hexe“: Wir begrüßen, dass die „Hexe“ nicht betroffen ist, fordern aber eine verbindliche Sicherung bis 31.08.2026 (§ 8 SGB VIII), um Kinder- und Jugendflächen zu schützen und einzubinden.
2. Agri-PV als Modellprojekt: Der VSP lehnt Agri-PV zugunsten von Erholungsnutzung ab, unterschätzt aber dessen Potenzial für Biodiversität und Klimaschutz (Solarpaket 1, 2024). Unsere Berechnung zeigt eine Steigerung der Wertpunktzahl gegenüber 750.000 für Standard-Entsiegelung. Wir schlagen ein Pilotprojekt auf 1,0 Hektar in BA1 vor, das Erholung und Produktivität vereint.
3. Offenlegung der Verträge: Die Ablehnung der Offenlegung widerspricht Transparenzpflichten (§ 25 SächsGemO). Wir fordern einen Runden Tisch bis 15.12.2025.
4. Agri-PV als Ausgleichsmaßnahme: Der VSP bestätigt die mögliche Anerkennung von Agri-PV (§ 44 BNatSchG), schließt sie aber aus. Wir fordern eine Prüfung durch die Naturschutzbehörde, unterstützt durch Frau Prof. Dr. Wydra und Frau Dr. Schulz.
5. Bildung und Partizipation: Unser Konzept (Flyer „Bau dir die Zukunft!“) ergänzt die geplante Lebensmittelproduktion (VSP-Punkt c) durch Workshops und einen Lebensmittelwald als Lernort.
Fazit und konkrete Forderung:
Die pauschale Ablehnung der Verwaltung ("...ist ausgeschlossen") ist nicht nachvollziehbar, da sie die Potenziale einer modernen, multifunktionalen Flächennutzung nicht ernsthaft prüft.
Wir beantragen daher, den Beschlussvorschlag abzulehnen und stattdessen die Verwaltung zu beauftragen,
1. eine Machbarkeitsstudie zur Integration einer Agri-PV-Anlage in Verbindung mit urbaner Waldgarten-Wirtschaft (Lebensmittelwald) in die Planungen des Landschaftsparks Schönau zu erstellen. Diese Studie soll insbesondere die ökologische Aufwertung, die multifunktionale Nutzbarkeit für Erholung und Bildung sowie die Wirtschaftlichkeit untersuchen.
2. in einem partizipativen Format unter Einbeziehung der Petenten und wissenschaftlicher Expertise (u.a. Prof. Dr. Kerstin Wydra, FH Erfurt; Dr. Jennifer Schulz) die Ergebnisse dieser Studie zu diskutieren und die weiteren Schritte zu beraten.
Es geht uns nicht um eine Blockade, sondern um eine Qualifizierung der bereits beschlossenen Ziele. Lassen Sie uns gemeinsam den Landschaftspark Schönau zu einem Leuchtturmprojekt machen, das seinem Namen gerecht wird.
Zur Sicherstellung einer transparenten Diskussion und um die eingebrachte wissenschaftliche Expertise für alle Entscheidungsträger sichtbar zu machen, wurde diese Stellungnahme an die Mitglieder des Petitionsausschusses sowie in Kopie an Frau Prof. Dr. Wydra und Frau Dr. Schulz gesendet.
Mit freundlichen Grüßen
Matthias Malok Petent i.A. von BI RGG NPO