14.08.2025, 06:07
Liebe Unterstützende,
die Herren Staack und Kühbacher von der SPD haben unsere Anfrage beantwortet:
1. Wie beurteilen Sie die Pläne zur Bebauung des St.-Anna Grundstücks?
Das Ziel, gerade auch in Niederkassel preiswerteren Wohnraum zu schaffen, begrüßen wir als SPD ausdrücklich, ebenso die Planung einer 4-gruppigen Kindertagesstätte sowie eines Gebetsraum und eines öffentlichen Quartiersplatz. Wir warten mit Spannung darauf, wie Investor und Stadtverwaltung den einstimmigen Beschluss des Planungsausschusses aus dem Jahr 2018 und die späteren Nachbesserungsvorschläge umgesetzt haben. Seinerzeit wurde festgelegt:
- die bauliche Dichte zu überprüfen,
- für eine angemessene Begrünung sowie den weitestgehenden Erhalt des vorhandenen Baumbestands zu sorgen,
- und die verkehrliche Situation kritisch zu bewerten.
Unbefriedigend ist die derzeitige unansehnliche Grundstückssituation und der inzwischen Jahre andauernde Planungs- bzw. Umsetzungsstillstand.
2. Gibt es Änderungen, die Sie politisch durchsetzen wollen?
Der Anteil an gefördertem oder preisgedämpftem Wohnraum sollte 50 % betragen. Die geplante Kita würde als soziale Einrichtung auf diese Quote angerechnet werden.
3. Halten Sie eine Bebauungshöhe und -dichte, wie Sie auf St. Anna umgesetzt werden soll, für den Stadtteil Niederkassel tragbar?
Grundsätzlich halten wir die bisherigen Planungen für darstell- und umsetzbar. Wünschenswert wäre, wenn die Verwaltung und der Investor Anpassungsvorschläge der BI integrieren könnten. Wir schätzen es allerdings als weniger realistisch ein, dass Verwaltung und Investor jetzt noch deutliche Planungsänderungen einbringen.
4. Welche zusätzlichen Infrastrukturmaßnahmen wären hierfür erforderlich?
Die Bedarfe von KiTa-Plätzen werden in der Planung bereits berücksichtigt. Die Aufnahmekapazitäten der umliegenden Grundschulen müssen ggfs. erweitert werden. Die linksrheinische SPD hatte sich deutlich für einen Grundschulneubau an der Schwalmstraße ausgesprochen. Die Erweiterung der katholischen Grundschule wäre damit obsolet gewesen. Dies hielten die CDU und die GRÜNEN nicht für erforderlich. Daher wird der Erweiterungsbau der katholischen Grundschule umgesetzt werden müssen – aus demografischen Gründen und ohne realistische Alternative. Bereits einige Jahre zuvor hatte die von CDU und FDP dominierte Bezirksvertretung die ursprünglich für eine mögliche Schulerweiterung vorgesehene Fläche „Am Deich“ aus den Planungen genommen und für Wohnbebauung vorgesehen. Diese frühere Entscheidung wirkt sich nun auf die aktuellen Handlungsmöglichkeiten aus.
5. Ist Ihnen bewusst, dass der Stadtteil Niederkassel eine deutlich klimatische Verschlechterung durch die geplanten Bebauungen erfährt?
Das Bauvorhaben wird in Düsseldorf-Niederkassel klimatische Auswirkungen auf den Stadtteil haben – sowohl potenziell negative als auch teilweise kompensierende.
Die Versiegelung und der Verlust von Grünfläche werden die Hitzeentwicklung insbesondere im Sommer verstärken. Die Regenwasserversickerung wird reduziert und der lokale Luftaustausch erschwert.
Begrünte Dächer & Fassaden kompensieren einen Teil der negativen klimatischen Auswirkungen, dämpfen die direkte Hitzeentwicklung an den Gebäuden und unterstützen die Verdunstungskühlung sowie die Feinstaubfilterung.
Geplant ist ferner eine teilweise Durchgrünung & Durchwegung. Der Entwurf sieht halböffentliche Innenhöfe und Durchgänge mit Vegetation vor. Diese können Luftströme ermöglichen und kleinklimatisch wirken. Ferner ist der Erhalt einzelner Bäume & Ersatzpflanzung vorgesehen.
Das Projekt bedeutet tendenziell eine klimatische Verschlechterung, weil mehr Fläche versiegelt wird, die Bebauungsdichte steigt und bestehende Kühlfunktionen (Bäume, Offenflächen) verloren gehen.
Die geplanten kompensierenden Maßnahmen (Begrünung, Durchlüftungskonzept) mildern diese Effekte etwas ab, können sie aber nicht vollständig ausgleichen – vor allem nicht kurzfristig.