von allen angefragten Parteien sind die Stellungnahmen zu unseren Fragen eingegangen. Diese hatten wir bereits in den letzten Wochen hier gepostet.
Somit gibt es belastbare Aussagen der lokalen Politiker unseres Bezirks zu einer möglichen Bebauung von St. Anna.
In der Zwischenzeit bahnt sich ein Szenario an, welches diesen Stadtteil auf lange Zeit ins Chaos stürzt. Neben der drohenden überdimensionierten Bebauung von St. Anna in den kommendem 2 Jahren, wird auch die Erweiterung der Katholischen Grundschule konkreter. Hier muss die Stadt bis 2029 die Schule für die offene Ganztagsschule fit machen und plant dafür die angrenzende Fläche im Feldmühlepark zu nutzen. Baustart hierfür müsste auch spätestens 2027 erfolgen. Was zwei solcher Großbaustellen auf wenigen Metern an der Niederkasseler Straße bedeutet dürfte selbsterklärend sein.
Wir haben am 01.09. die Gelegenheit genutzt und den amtierenden Oberbürgermeister, Dr. Keller, bei der Wahlkampfveranstaltung des hiesigen CDU-Ortsverbandes, auf seine Sicht zu den anstehenden Bebauungen in Niederkassel befragt.
Bei St. Anna geht er derzeit noch von einer "moderaten Bebauung" aus. Es fehlen aber noch die abschließenden Pläne aus der Verwaltung, um konkret sprachfähig zu sein.
Unsere Sorgen wegen überzogener Bauhöhen, Verlust der Frischluftschneisen und absehbarer Verkehrsprobleme im einspurigen Strassennetz um das Gebiet Alt-Niederkassel bestehen weiter.
Dass die Grundschule mit Oberstufenschülern aus dem Cecilien-Gymnasium aufgestockt werden soll, war dem Oberbürgermeister gänzlich unbekannt. Ihm ist auch keine Schule in Düsseldorf bekannt, die so eine Kombination hat.
Dr. Keller hat angeboten, dass er nach der Wahl zusammen mit Herrn Tups das Gespräch mit uns Bürgern sucht, sobald belastbare Unterlagen vorliegen. Natürlich unter der Voraussetzung, dass beide nach der Wahl auch noch in ihren Funktionen sind.
Die Rheinische Post hat online einen Artikel zu der Veranstaltung eingestellt. Hier findet ihr weitere Informationen: rp-online.de/nrw/staedte/duesseldorf/anwohner-ueberraschen-keller-mit-sorgen-wegen-schul-ausbau-in-niederkassel_aid-134125475
Wir müssen uns also in Niederkassel ganz klar darauf einstellen, dass in der kommenden Legislaturperiode dieser Stadtteil massiv verändert und zugebaut wird. Und die grüne Lunge des Feldmühleparks soll jetzt auch noch angetastet werden. Die Niederkasseler Bürgerinnen und Bürger fordern eine ganzheitliche und angemessene Lösung.
Was denkt Ihr? Sendet uns gerne Eure Meinungen! Auch in der Kommentarfunktion der Petitionsseite. Und ja: es ist Wahlkampf, da sind die die Kommunalpolitiker gut greifbar.
Hier die Antworten der Grünen zu den Fragen 4 und 5:
4. Welche zusätzlichen Infrastrukturmaßnahmen wären hierfür erforderlich?
ANTWORT:
Die Planung von zusätzlichen Plätzen an KITAs und Schulen wurde berücksichtigt und wird
auch realisiert. Am Platz Ecke Niederkasseler Straße / Kanalstraße soll die Einrichtung einer
Bäckerei oder eines Convenience Stores ermöglicht werden. Mit dem neuen Dorfplatz soll
ein weiterer Ort geschaffen werden, an dem man sich gerne aufhält und der das Viertel
belebt.
5. Ist Ihnen bewusst, dass der Stadtteil Niederkassel eine deutlich klimatische
Verschlechterung durch die geplanten Bebauungen erfährt?
ANTWORT:
Aus den uns vorliegenden Unterlagen geht nicht hervor, dass der Stadtteil eine deutliche
klimatische Verschlechterung durch die geplante Bebauung erfährt. Sollten Ihnen dazu
entsprechende Gutachten vorliegen, dann sollten Sie diese in die laufenden Beratungen
einbringen.
Die Bebauung des Grundstücks ist ein sinnvoller Schritt, um dem wachsenden
Wohnungsbedarf in Düsseldorf gerecht zu werden. Auch unser Viertel steht in der
Verantwortung, einen Beitrag zu leisten. Wenn wir hier keine neuen Wohnungen schaffen,
wird andernorts gebaut – mit den gleichen oder höheren ökologischen Kosten.
Da der Wunsch nach vielen PKW-Stellplätzen aus der Bürgerschaft kam, soll das gesamte
Grundstück mit einer Tiefgarage unterbaut werden. Es wurden sogar die ursprünglich
geplanten Baumpflanzungen im Straßenraum gestrichen. Als Bündnis90/Die Grünen hätten
wir uns gerne weniger Unterbauung und die Möglichkeit von tief wurzelnden
Baumpflanzungen gewünscht. Auch die ursprünglich geplanten neuen Baumpflanzungen
im Straßenraum wurden entgegen unseren Wünschen gestrichen.
Unser Wunsch nach Fassadenbegrünung wurde berücksichtigt und im Bebauungsplan
festgeschrieben. Alle im Bebauungsplan festgeschriebenen Grünflächen,
Baumpflanzungen und Fassadenbegrünungen können rechtsverbindlich eingefordert
werden.
es folgt die Stellungnahme der Grünen, von Frau Bohner und Frau Wiesendorf.
Auch hier muss wegen des Umfangs die Antwort auf 2.Mails aufgeteilt werden.
Damit haben wir von allen angeschriebenen Parteien Rückmeldungen erhalten.
1. Wie beurteilen Sie die Pläne zur Bebauung des St.-Anna Grundstückes?
ANTWORT:
Die Entscheidung, das Grundstück einer Wohnbebauung zuzuführen, liegt im Ermessen
des Eigentümers, wie hier bei der katholischen Kirchengemeinde. Da Wohnraum in
Düsseldorf fehlt, begrüßen wir die Entscheidung und haben uns immer für ein
Wettbewerbsverfahren mit sehr früher Beteiligung der Bürger*innen eingesetzt, um ein
qualitätsvolles und für alle Seiten tragbares Ergebnis zu erzielen. Im vorgeschalteten Wettbewerbsverfahren gab es bereits die Möglichkeit, Anregungen einzubringen und gleichzeitig wurden zwei aus der Bürgerschaft benannte Vertreter*innen ins Wettbewerbsverfahren einbezogen. Die Kritik wurde aufgenommen und bei der Entscheidung berücksichtigt. Das ursprünglich geplante Volumen wurde sowohl was die Höhe der Gebäude als auch die Anzahl der Wohnungen angeht reduziert. Entsprechend den Vorgaben aus dem Handlungskonzept der Stadt Düsseldorf für den
Wohnungsmarkt "ZUKUNFT WOHNEN.DÜSSELDORF" sollen insgesamt 40% der
geplanten Wohneinheiten im öffentlich geförderten und preisgedämpften Wohnungsbau
realisiert werden, Wohnraum, den Düsseldorf dringend benötigt und der für das Viertel aus
unserer Sicht eine Bereicherung sein wird.
2. Gibt es Änderungen, die Sie politisch durchsetzen wollen?
ANTWORT:
Mit einem von BÜNDNIS90/DIE GRÜNEN initiierten Änderungsantrag beschloss die
Bezirksvertretung am 12.05.2021 mit folgendem Ergebnis das Bebauungsplanverfahren zur
weiteren Bearbeitung fortzuführen:
Abstimmung im Planungsausschuss:
mehrheitlich beschlossen (16 Ja - CDU, GRÜNE, SPD/Volt / 4 Nein - FDP, LINKE,
TS/FW / 1 Enthaltung - PARTEI/Klima).
Beschlusstext:
“Der Ausschuss für Planung und Stadtentwicklung nimmt das Ergebnis der
frühzeitigen Bürgerbeteiligung zur Kenntnis und stimmt der Fortführung des
Bebauungsplanverfahrens 04/021 – Niederkasseler Straße / Kanalstraße - auf
Grundlage des aktuellen Planstands und den formulierten Vorgaben zur Begrünung
unter Berücksichtigung folgender Änderungen zu:
1. In einem separaten Verfahren soll nochmals die Platzgestaltung im Fokus stehen,
um mit verschiedenen Varianten in die öffentliche Diskussion zu gehen. Hierbei
sollte auch eine Variante vorgestellt werden, in der der Platz über die Kreuzung
hinweg zu einem Shared Space geöffnet und vergrößert wird.
2. Die Fassadengestaltung am Platz sollte mit der Platzgestaltung nochmals kritisch
bewertet werden, da eine freundliche und zugewandte Fassade Teil einer guten
Platzgestaltung ist. Vielleicht ist auch hier die Fassadenbegrünung ein gutes
Element, welches die Aufenthaltsqualität und Besonderheit des Platzes fördern.
3. Grundsätzlich wird es begrüßt, dass die Fassaden je Gebäude unterschiedlich
gestaltet sein sollen. Hierbei sollten aber auch die Gebäude entlang der
Niederkasseler und Kanalstraße nochmals untergliedert werden, damit keine
Riegelwirkung entsteht und es sich mit der bestehenden Vielfältigkeit im Bestand
einordnet.
4. Der Verbreiterung der Kanalstraße kann zugestimmt werden, da dies auch der
Verbesserung des Radverkehrs dient. Der Straßenraum sollte aber besser
gestaltet und gegliedert werden, indem stattdessen sowohl in der Kanalstraße als
auch in der Niederkasseler Straße Baumpflanzungen zu den Stellplätzen mit
eingeplant und realisiert werden. Diese Bäume sorgen für Schatten und besseres
lokales Klima und der Raum für Fussgänger*innen wird aufgewertet. Außerdem
sollte Fassadenbegrünung auch hier als Gestaltungselement und Maßnahme zur
Klimaanpassung entlang dieser Straßen eingeplant werden.
”
Mit dem Investor, Vertretungen des Kirchenvorstands und politischen Vertreter*innen
wurden die Änderungsvorschläge bereits abgestimmt und zur Umsetzung an die
Stadtverwaltung gegeben. Wir warten jetzt die Ergebnisse ab, die den Gremien mit dem
finalen Beschluss zum Bebauungsplan vorgelegt werden.
3. Halten Sie eine Bebauungshöhe und -dichte, wie Sie auf St. Anna umgesetzt werden
soll, für den Stadtteil Niederkassel tragbar?
ANTWORT:
Die Bebauungshöhe und -dichte wurde im Wettbewerbsverfahren intensiv diskutiert und
das jetzt vorliegende Ergebnis ist ein Kompromiss zwischen dem Investor und der
Bürgerschaft, sowie der Politik und Stadtverwaltung. Wir stehen zu dem Ergebnis und
finden die Staffelung entlang der Niederkasseler Straße von Häusern, die die Höhe der
bestehenden Bebauung am Pastor-Zentis-Weg aufnehmen, bis hin zu niedriger Bebauung
an der Ecke Kanalstraße / Niederkasseler Straße angemessen.
(4) Welche zusätzlichen Infrastrukturmaßnahmen wären hierfür erforderlich?
und
(5) Ist Ihnen bewusst, dass der Stadtteil Niederkassel eine deutlich klimatische
Verschlechterung durch die geplante Bebauung erfährt?
85 neue Wohnungen bedeuten erheblich mehr Verkehr und Parkplatzbedarf;
Niederkassel verkraftet das nicht ohne Weiteres. Anwohnerparkausweise werden nicht
die Lösung sein, man wird bei den angebotenen Tiefgaragenplätzen nochmals genau
hinsehen müssen. Dies muss ebenso in die Planung einbezogen werden, wie die
Kompensation der Umweltnachteile, die Sie zu Recht in Frage 5 ansprechen. Auch hierzu
haben wir in der bisherigen Planung nicht ausreichend erfahren, wie dies garantiert
werden soll.
Soweit mit Infrastruktur Schulen und Kita-Plätze gemeint sind, so verweisen wir auf
unsere Eingangsbemerkung und die Kita-Planung des Partners des Erzbistums.
Insgesamt werden wir nicht umhinkommen, das Gesamtprojekt unter allen Aspekten auf
den Prüfstand zu stellen. Niederkassel und die hier lebenden Menschen sind in ihren
berechtigten Interessen zu schützen und aus dem „Dörp“ darf keine Wohnblocksiedlung
werden. Wir führen den Dialog mit Ihnen offen und gerne fort.
Liebe Unterstützende,
hier folgt die Stellungnahme der CDU zu unserer Anfrage. Aufgrund des Umfangs müssen wir die Stellungnahme in zwei Mails aufteilen. Die Petitionsseite gibt leider nicht soviel Satzzeichen frei.
Hier sind die Einleitung und Antworten zu den Fragen 1-3, in der nächsten Mail die restlichen Antworten:
Sehr geehrter Herr Bleuel,
Sehr geehrter Herr Rosendahl,
vielen Dank für den Fragenkatalog in Sachen Bebauung St. Anna-Grundstück und
Erweiterung der Katholischen Grundschule in unserem schönen Niederkassel.
Vorab zu dem von Ihnen erwähnten Erweiterungsbau der Katholischen Grundschule
unsere Position dazu: Es ist der Stadt gelungen, ein schmales, aber tiefes
Privatgrundstück zu erwerben und darauf einen passenden Erweiterungsbau zu planen.
Die von Ihnen erwähnte „letzte Grünfläche“ des Parks zwischen dem Buntstifte-
Kindergarten und der in nördlicher Richtung befindlichen privaten Wohnbebauung wird
dadurch nicht betroffen. Der Park bleibt so wie er ist, auch hinter der bestehenden
Wohnbebauung. Niederkassel ist erfreulicherweise ein attraktiver Stadtteil für junge
Familien, was den Bedarf an Schulplätzen steigen lässt. Die KGS Niederkassel ist derzeit
nur provisorisch dreizügig, um allen Niederkasseler Kindern auch in Zukunft den
Schulbesuch vor Ort zu ermöglichen. Da laut aktueller Schulentwicklungsplanung der
Stadt der Bedarf weiter wächst, eine Vierzügigkeit notwendig wird, begrüßen wir einen
architektonisch ansprechenden Ausbau, der beste Bildung an der KGS ermöglicht, dem
Cecilien-Gymnasium zusätzliche Räume schafft, sich in die Umgebung einfügt, nach
modernsten Umweltstandards gebaut wird, die Interessen der Anwohner berücksichtigt
und den gesetzlichen Anspruch auf Ganztagesbetreuung erfüllt. Ebenso unterstützen wir
die Prüfung weiterer Grundschul- und Kita-Standorte im linksrheinischen Düsseldorf.
Leider hat die Ampel unter Ex-OB Thomas Geisel (SPD) hier viel versäumt, wir reparieren
das gerade.
Eine zweite Vorbemerkung, schon zum St. Anna-Grundstück, sei erlaubt: Die CDU
Niederkassel hat von Beginn an eine klare Position gegen den Abriss von St. Anna und eine
verdichtete Wohnbebauung auf dem Grundstück bezogen. Die Protagonisten der vor ca.
5 Jahren ins Werk gesetzten Aktion, der damalige Oberbürgermeister Thomas Geisel mit
seiner Ampelkoalition aus SPD, GRÜNE und FDP, sowie der damalige Pfarrer Dederichs
sind abgewählt bzw. abgesetzt worden, zurückgelassen haben sie uns eine verwildernde
Brache im Herzen unseres Dorfes.
Wir befinden uns noch in der Bauplanaufstellungsphase, eine Baugenehmigung ist noch
lange nicht in Sicht. Ausweislich der Auskunft der Verwaltung an die BV 04 vom 4.
September 2024 liegt noch kein Beschluss zur öffentlichen Auslegung nach § 3 Abs. 2
BauGB vor, da mit dem Partner des Grundstückseigentümers des Bistums Köln, der das
Grundstück möglicherweise bebauen will, bis heute noch kein städtebaulicher
Vertragsentwurf abgestimmt werden konnte. Wir schließen daraus, dass sich nicht viel
bewegt und eine Bebauung nicht unmittelbar bevorsteht. Die CDU-Fraktion in der BV 04
hat am 9. Oktober 2024 einen Mehrheitsbeschluss herbeigeführt, wonach die Verwaltung
prüfen möge, ob die Errichtung eines funktionalen Dorf- und Versammlungsplatzes
vorgesehen werden kann. Die Verwaltung hat dies nicht aufgegriffen, wir bleiben aber bei
unserer Forderung.
Auf der Grundlage dieses Sachverhalts beantworten wir Ihre Fragen:
(1) Wie beurteilen wir die Pläne zur Bebauung des St. Anna-Grundstücks?
Die bisher bekannten Pläne im Lichte der neueren Verwaltungsstellungnahmen
beurteilen wir kritisch. Zwar ist anzuerkennen, dass dem Eigentümer des Grundstücks
eine Wohnbebauung nicht komplett abgesprochen werden kann, aber diese muss sich in
das ortsteiltypische Gesamtbild einpassen.
(2) Gibt es Änderungen, die Sie politisch durchsetzen wollen?
und
(3) Halten Sie eine Bebauungshöhe und -dichte, wie sie auf St. Anna umgesetzt
werden soll, für den Stadtteil Niederkassel tragbar?
Es ist zu wünschen, dass eine aufgelockerte und nicht zu hohe Bebauung Licht- und
Luftschneisen belässt und der Gesamtkomplex auch durch Wege allgemein begehbar
bleibt. Die bislang bekannten Planungen entsprechen diesen Forderungen nicht. Wir
werden versuchen, in der Bebauungsplanaufstellung Verbesserungen unter
Berücksichtigung der Diskussion mit den Niederkasseler Bürgerinnen und Bürgern
einzubringen und durchzusetzen. Dies gilt auch und besonders für die Begrünung des
Grundstücks.
Es wäre wünschenswert, einen einerseits akzeptablen Kompromiss zu finden, der auch
das unschöne, zur Zeit zu besichtigende Verwildern des Grundstücks beendet.
die Herren Staack und Kühbacher von der SPD haben unsere Anfrage beantwortet:
1. Wie beurteilen Sie die Pläne zur Bebauung des St.-Anna Grundstücks?
Das Ziel, gerade auch in Niederkassel preiswerteren Wohnraum zu schaffen, begrüßen wir als SPD ausdrücklich, ebenso die Planung einer 4-gruppigen Kindertagesstätte sowie eines Gebetsraum und eines öffentlichen Quartiersplatz. Wir warten mit Spannung darauf, wie Investor und Stadtverwaltung den einstimmigen Beschluss des Planungsausschusses aus dem Jahr 2018 und die späteren Nachbesserungsvorschläge umgesetzt haben. Seinerzeit wurde festgelegt:
- die bauliche Dichte zu überprüfen,
- für eine angemessene Begrünung sowie den weitestgehenden Erhalt des vorhandenen Baumbestands zu sorgen,
- und die verkehrliche Situation kritisch zu bewerten.
Unbefriedigend ist die derzeitige unansehnliche Grundstückssituation und der inzwischen Jahre andauernde Planungs- bzw. Umsetzungsstillstand.
2. Gibt es Änderungen, die Sie politisch durchsetzen wollen?
Der Anteil an gefördertem oder preisgedämpftem Wohnraum sollte 50 % betragen. Die geplante Kita würde als soziale Einrichtung auf diese Quote angerechnet werden.
3. Halten Sie eine Bebauungshöhe und -dichte, wie Sie auf St. Anna umgesetzt werden soll, für den Stadtteil Niederkassel tragbar?
Grundsätzlich halten wir die bisherigen Planungen für darstell- und umsetzbar. Wünschenswert wäre, wenn die Verwaltung und der Investor Anpassungsvorschläge der BI integrieren könnten. Wir schätzen es allerdings als weniger realistisch ein, dass Verwaltung und Investor jetzt noch deutliche Planungsänderungen einbringen.
4. Welche zusätzlichen Infrastrukturmaßnahmen wären hierfür erforderlich?
Die Bedarfe von KiTa-Plätzen werden in der Planung bereits berücksichtigt. Die Aufnahmekapazitäten der umliegenden Grundschulen müssen ggfs. erweitert werden. Die linksrheinische SPD hatte sich deutlich für einen Grundschulneubau an der Schwalmstraße ausgesprochen. Die Erweiterung der katholischen Grundschule wäre damit obsolet gewesen. Dies hielten die CDU und die GRÜNEN nicht für erforderlich. Daher wird der Erweiterungsbau der katholischen Grundschule umgesetzt werden müssen – aus demografischen Gründen und ohne realistische Alternative. Bereits einige Jahre zuvor hatte die von CDU und FDP dominierte Bezirksvertretung die ursprünglich für eine mögliche Schulerweiterung vorgesehene Fläche „Am Deich“ aus den Planungen genommen und für Wohnbebauung vorgesehen. Diese frühere Entscheidung wirkt sich nun auf die aktuellen Handlungsmöglichkeiten aus.
5. Ist Ihnen bewusst, dass der Stadtteil Niederkassel eine deutlich klimatische Verschlechterung durch die geplanten Bebauungen erfährt?
Das Bauvorhaben wird in Düsseldorf-Niederkassel klimatische Auswirkungen auf den Stadtteil haben – sowohl potenziell negative als auch teilweise kompensierende.
Die Versiegelung und der Verlust von Grünfläche werden die Hitzeentwicklung insbesondere im Sommer verstärken. Die Regenwasserversickerung wird reduziert und der lokale Luftaustausch erschwert.
Begrünte Dächer & Fassaden kompensieren einen Teil der negativen klimatischen Auswirkungen, dämpfen die direkte Hitzeentwicklung an den Gebäuden und unterstützen die Verdunstungskühlung sowie die Feinstaubfilterung.
Geplant ist ferner eine teilweise Durchgrünung & Durchwegung. Der Entwurf sieht halböffentliche Innenhöfe und Durchgänge mit Vegetation vor. Diese können Luftströme ermöglichen und kleinklimatisch wirken. Ferner ist der Erhalt einzelner Bäume & Ersatzpflanzung vorgesehen.
Das Projekt bedeutet tendenziell eine klimatische Verschlechterung, weil mehr Fläche versiegelt wird, die Bebauungsdichte steigt und bestehende Kühlfunktionen (Bäume, Offenflächen) verloren gehen.
Die geplanten kompensierenden Maßnahmen (Begrünung, Durchlüftungskonzept) mildern diese Effekte etwas ab, können sie aber nicht vollständig ausgleichen – vor allem nicht kurzfristig.
der Wahlkreiskandidat der FDP, Mirko Rohloff, hat unsere Anfrage bereits beantwortet. Wir geben seine Antwort hier vollständig wieder:
Sehr geehrter Herr Bleuel,
sehr geehrter Herr Rosendahl,
vielen Dank für Ihre Anfrage und Ihr bürgerschaftliches Engagement für Niederkassel. Ich freue mich sehr über den Dialog und beantworte Ihre Fragen als Wahlkreiskandidat der FDP für Niederkassel nachfolgend sehr gerne.
1. Wie beurteilen Sie die Pläne zur Bebauung des St.-Anna Grundstückes?
Der derzeitige Zustand des St. Anna-Gelände ist nicht länger erträglich. Die Fläche liegt seit vier Jahren brach und verkommt. Wir wünschen uns eine aufgelockerte Bebauung mit erkennbarem Grünplan, die den dörflichen Charme von Niederkassel nicht zerstört. Auch die angrenzenden geplanten Nutzungen wie ein Café und der Kindergarten begrüßen wir sehr.
2. Gibt es Änderungen, die Sie politisch durchsetzen wollen?
Als FDP teilen wir den Wunsch der Niederkasselerinnen und Niederkasseler nach einem einen zentralen, öffentlichen Dorfplatz, der ein zentraler Begegnungsort für unser Viertel werden sollte. In den derzeitigen Planungen ist dieser Platz sehr knapp bemessen. Hier sollte man im Gespräch mit dem Investor unbedingt noch einmal nachsteuern.
3. Halten Sie eine Bebauungshöhe und -dichte, wie Sie auf St. Anna umgesetzt werden soll, für den Stadtteil Niederkassel tragbar?
Als FDP haben wir uns von Anfang an für eine für die Nachbarschaft verträgliche Bebauungshöhe und -dichte eingesetzt. Von Beginn an auch im Dialog und Austausch mit den berechtigten Interessen der BI L(i)ebenwertes Niederkassel und den über 2000 Unterstützenden. Die damaligen ersten Entwürfe haben wir als FDP daher abgelehnt. Die maximale Bebauungshöhe sollte sich an der benachbarten Bebauung der Niederkassler Straße orientieren. Wünschenswert wäre, dass die Höhen nach Alt-Niederkassel hin geringer werden, um den dörflichen Charme zu erhalten.
4. Welche zusätzlichen Infrastrukturmaßnahmen wären hierfür erforderlich?
Als FDP fordern wir eine strategische Zukunftsplanung für die Verkehrsinfrastruktur im linksrheinischen Düsseldorf, etwa mit Blick auf die Rheinquerung U81. Die möglichen verkehrlichen Auswirkungen des absehbaren Neubaus der Theodor-Heuss-Brücke auf die linksrheinischen Stadtteile ist bei allen Verkehrsplanungen rechtzeitig mitzudenken.
5. Ist Ihnen bewusst, dass der Stadtteil Niederkassel eine deutlich klimatische Verschlechterung durch die geplanten Bebauungen erfährt?
Ja, infolge des Klimawandels und der Versiegelung von Flächen heizen sich Stadtteile wie Niederkassel an heißen Sommertagen stark auf. Als FDP setzen wir daher bei jedem Neubauprojekt auf einen erkennbaren Grünplan sowie Dach- und Fassadenbegrünung, um so lokal einen Temperaturanstieg zu vermeiden. Wir fordern, dass bei Bauvorhaben der Klimawandel inklusive Extremwettereignissen und entsprechende Schutzmaßnahmen berücksichtigt werden.
Ich hoffe, Ihnen geholfen zu haben. Bei Rückfragen stehe ich Ihnen jederzeit gerne zur Verfügung und hoffe Ihnen bald auch einmal wieder im persönlichen Dialog zu begegnen. Danke noch einmal, für Ihr wirklich wichtiges Engagement für unseren Stadtteil.
Liebe Unterstützende,
heute haben wir an die maßgeblichen Parteien im Stadtbezirk 4 (CDU, SPD, Grüne und FDP) folgende Anfrage zu der jeweiligen Positionierung zur Neubebauung von St. Anna gestellt:
Sehr geehrte Damen und Herren,
der Stadtteil Niederkassel wird sich in den kommenden 5 Jahren gewaltig verändern. Die alte Dorfmitte auf dem ehemaligen Kirchengelände von St. Anna soll durch eine Bebauung massiv verdichtet werden. Zusätzlich erfolgt eine Schulerweiterung der Katholischen Grundschule auf einer der letzten Grünflächen des Stadtteils. Die Klimanalyse der Stadt Düsseldorf aus dem Jahr 2020 zeigt dabei eindrucksvoll auf, wie die Ost-West-Frischluftschneise im Bezirk 4 für das Klima im Stadtteil von Bedeutung ist. Und in den letzten 5 Jahren sind die Hitzetage weiter gestiegen.
Unsere über 2000 Unterstützende fragen uns regelmäßig nach den Positionen der Parteien zur Neubebauung von St. Anna. Für die anstehende Kommunalwahl ist es daher von Bedeutung, dass die Wählerinnen und Wähler wissen, wo sie ihr Kreuz setzen sollen. Darum möchten wir uns im Auftrage bei Ihnen erkundigen. Alle Antworten sollen auf unserer Petitonswebsite veröffentlicht werden (Link).
Aus der letzten verfügbaren Information in der Rheinischen Post vom 7.5.25 ist zu entnehmen, dass die Bebauungspläne für das ehemalige Grundstück von St. Anna offenbar ohne wesentliche Veränderungen vorangetrieben werden. Aus Sicht unserer Bürgerinitiative ist damit die geplante Bebauung weiterhin viel zu dicht und zu hoch.
Unsere Fragen an Sie:
1. Wie beurteilen Sie die Pläne zur Bebauung des St.-Anna Grundstückes?
2. Gibt es Änderungen, die Sie politisch durchsetzen wollen?
3. Halten Sie eine Bebauungshöhe und -dichte, wie Sie auf St. Anna umgesetzt werden soll, für den Stadtteil Niederkassel tragbar?
4. Welche zusätzlichen Infrastrukturmaßnahmen wären hierfür erforderlich?
5. Ist Ihnen bewusst, dass der Stadtteil Niederkassel eine deutlich klimatische Verschlechterung durch die geplanten Bebauungen erfährt?
Für die BI L(i)ebenwertes Niederkassel
Hans Bleuel und Ulrich Rosendahl
Die eingehenden Antworten werden wir hier zur Verfügung stellen. Natürlich auch, wenn keine Antwort eingeht.
Liebe Unterstützende,
die Rheinische Post hat in ihrer Ausgabe vom 08.05. einen aktuellen Stand zur geplanten Bebauung von St. Anna veröffentlicht . Dort heißt es: "Hinter den Kulissen geht es voran, die Stadt rechnet mit einem Baustart für das Großprojekt auf dem Grundstück im Jahr 2027."
Der Zeitplan der Stadt beinhaltet eine Offenlegung der Planung noch in diesem Jahr, den Abschluss des Bebauungsplanverfahrens in 2026, so dass in 2027 der Baustart erfolgen kann.
Die Bürgerinitiative L(i)ebenswertes Niederkassel wartet jetzt gespannt auf die Offenlegung der Planung. Ob diese noch vor der Kommunalwahl im September erfolgt? Oder Verwaltung und Politik sich lieber sagen, das heiße Eisen nicht im Wahlkampf haben zu wollen? Wir werden die Parteien auf jeden Fall zur Kommunalwahl um eine Stellungnahme zu der Bebauung auffordern.
Die Wählerinnen und Wähler in Niederkassel müssen wissen, wie ihre politischen Vertreter zu dieser unverhältnismäßigen Bebauung stehen.
wir haben den Eindruck, dass sich allmählich bei der geplanten Bebauung von St. Anna Bewegung zeigt. Zumindest ist in der kommenden Sitzung der Bezirksvertretung am 11.12.24 eine Informationsvorlage des Stadtplanungsamtes beigefügt. Hierbei geht es konkret um die Anfrage, ob ein größerer Dorfplatz als der bisher geplante auf der Fläche möglich ist. Die Antwort ist aus unserer Sicht bemerkenswert und lässt auch eine klare Option für die Politik zu.
Zunächst wird deutlich gemacht, dass "das B-Planverfahren fortgeschritten ist"...und ... "Die Unterlagen
für den Beschluss zur Öffentlichen Auslegung gemäß § 3 Abs. 2 Baugesetzbuch (BauGB) im Wesentlichen abgestimmt sind."
Im Klartext: Änderungen sind unerwünscht.
Dann wird dargestellt, "der derzeitige Entwurf ist .... stetig weiterentwickelt worden und sieht unter anderem einen gut 500 m² großen Platz an der Ecke Niederkasseler Straße/Kanalstraße vor."
.... "Ein über diese Funktion hinausgehender Dorfplatz, auf dem auch größere
Versammlungen stattfinden können, war bis dato nicht in der Diskussion."
Hier sind wir doch sehr irritiert, ist doch von Anfang an ein Kernelement des Protestes der Niederkasseler Bürgerinnen und Bürger der Erhalt des Dorfmittelpunktes mit einem deutlich größeren Dorfplatz!
Warum aber ein größerer Dorfplatz nicht wünschenswert ist, zeigt sich in der abschließenden Begründung:
"Insgesamt ist vor den o.a. genannten Rahmenbedingungen und den Gesprächen zu Kosten-steigerungen im Rahmen des Städtebaulichen Vertrages nach Einschätzung der Verwaltung nicht davon auszugehen, dass mit dieser neuerlichen Veränderung das Projekt in der vorliegenden Form noch realisierbar wäre.
Aus diesem Grund empfiehlt die Verwaltung, die Größe des Platzes nicht zu ändern."
Hier kommt dann die Politik ins Gespräch. Denn unsere Schlussfolgerung zu der Begründung ist:
Aus diesem Grund empfehlen die Niederkasseler Bürgerinnen und Bürger, die Größe des Platzes zu ändern.
Damit wäre dieses viel zu große Bauvorhaben vom Tisch und viele kommende Problemen Niederkassels vermieden.
Und wenn das Stadtplanungsamt fragt, was denn mit so einem schönen Grundstück passieren soll, könnte man doch auch mal an die Schulerweiterung der katholischen Grundschule Niederkassel denken. Eine katholische Grundschule auf einem von den Niederkasseler Bürgern mal an die katholische Kirche geschenkten Grundstück, wäre was sehr ehrenvolles. Die Kita findet dort bestimmt auch noch ihren Platz und eine bisher geplante Schulbebauung in den Park hinein würde auch entfallen.
Also, an Ideen mangelt es nicht. Entscheiden tut aber die Politik. Wir werden darauf achten.