Gesundheit

Rettet das Vivantes Wenckebach-Klinikum- Tempelhof

Petition richtet sich an
Bezirksbürgermeisterin Frau Angelika Schöttler, dem Vivantes Aufsichtsrat und der Gesundheitssenatorin Frau Dilek Kalayci
4.617 Unterstützende 3.048 in Berlin Tempelhof-Schöneberg

Bearbeitungsfrist abgelaufen

4.617 Unterstützende 3.048 in Berlin Tempelhof-Schöneberg

Bearbeitungsfrist abgelaufen

  1. Gestartet 2020
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht am 09.12.2020
  4. Dialog
  5. Gescheitert

03.03.2021, 19:45

Liebe Unterstützer*innen,

zu Eurer Information schaut bitte einmal auf der Petition unter "Neuigkeiten" nach.
Wir kämpfen weiterhin für den Erhalt des WBK.
Da meine Anfragen an die Gesundheitssenatorin Frau Kalayci und die Bezirksbürgermeisterin Schöttler leider unbeantwortet blieben, habe ich nun einen Brief an den Regierenden Bürgermeister Michael Müller geschickt.


03.03.2021, 15:48

Sehr geehrter Regierender Bürgermeister Herr Michael Müller,

mit diesem Schreiben wende ich mich DRINGEND an Sie als Regierender Bürgermeister von Berlin wegen der angekündigten Schließung des Vivantes Wenckebach-Klinikums.
Meine Anfragen an die Gesundheitssenatorin Frau Kalayci und die Bezirksbürgermeisterin Schöttler blieben leider unbeantwortet.

Ich habe die Online-Petition „Rettet das Vivantes Wenckebach-Klinikum-Tempelhof" gestartet und vom 10. Oktober 2020 bis 9. Dezember 2020 mehr als 4600 Unterschriften gesammelt. Wir Unterzeichner*innen fordern, dass Vivantes die Pläne der Schließung des Wenckebach-Krankenhauses noch einmal überdenkt.
In der Zeit der Unterschriftensammlung habe ich mit 247 Ärzten und Ärztinnen, Apothekeninhaber*innen und Physiopraxen telefoniert. Die meisten Ärzte mit denen ich gesprochen habe, waren entsetzt. Sie überweisen ihre Patient*innen, wenn es nötig ist, an das Wenckebach-Klinikum. Sie haben neben der stationären medizinischen Versorgungsmöglichkeit der Patient*innen auch die Angehörigen im Blick. Gerade bei älteren Patient*innen ist es wichtig, dass der Kontakt zur Ehefrau oder zum Ehemann während des Klinikaufenthaltes gehalten werden kann und dafür sind kurze Wege nötig.
Die Corona Pandemie zeigt, dass es nicht die Zeit ist, um Krankenhäuser zu schließen und Großkliniken zu begründen. Berlin ist mit Dezentralität immer gut gefahren.
Die wichtigsten Gründe sind: Sicherung der Grundversorgung. Das AVK wird auch nach dem Umbau/Ausbau nicht genügend Kapazität in der Rettungsstelle haben. Jede Rettungsstelle ist notwendig. Kurze Wege und schnelle Behandlungen sind wichtig und dies kann nur gewährleistet werden, wenn viele Rettungsstellen gleichmäßig über die (wachsende) Stadt verteilt sind. Das Wenckebach ist ein wichtiger und unverzichtbarer Teil der Notfallversorgung in Berlin.

Jede geschlossene Rettungsstelle verschlechtert die Notfallversorgung und belastet den stark ausgedünnten Rettungsdienst mit unnötig langen Transportwegen. Das Risiko von gesundheitlichen Schäden für die Patient*innen erhöht sich durch lange Transportwege immens.

Besteht zudem die Gefahr, dass sich bei einer Schließung Pflegekräfte aus der Pflege zurückziehen oder Arbeitsverträge mit Leasing Unternehmen abschließen und damit nicht für die regelhafte Pflege im Vivantes-Konzern zur Verfügung stehen.

Das Argument, dass AVK und Wenckebach-Klinikum hätten das gleiche medizinische Angebot ist vorgeschoben. Durch den Umzug der internistischen Klinik könnte an dieser Stelle eine HNO oder Augenklinik etc. entstehen, um das medizinische Angebot zu verbreitern. Generell gibt es auf dem gesamten Gelände genügend Potenzial, um Fachbereiche der Klinik weiter auszubauen.
Fachbereiche sowie die Rettungsstelle sollten nicht nur an einem Standort vorhanden sein, denn diese sind dann sehr schnell überlaufen, wie es fast täglich in den Medien berichtet wird.

Wenn die Rettungsstelle des Wenckebach-Klinikum an das AVK verlagert wird, stellen wir uns mit Angst die Frage, was ist, wenn es z.B. in der Arnulfstraße oder am Priesterweg die Straße wegen Wasserrohrbruch oder Unfall gesperrt wird. Der Süden des Bezirks musste dies in der letzten Zeit öfter erleben. Wie werden Patienten zum AVK transportiert? Es würde nur noch über große Umwege die Möglichkeit bestehen, das AVK anzufahren.
Generell verfügt Berlin über 39 Rettungsstellen, ganze 3 davon liegen in Tempelhof-Schöneberg und sind stets gut ausgelastet – leider meistens auch überlastet, so dass lange Wartezeiten entstehen.
Jede Rettungsstelle, die wegfällt, heißt längere Fahrt- und Wartezeiten für den Notfall-Patienten in Notfallsituationen sollte eine Rettungsstelle schnellstmöglich erreichbar sein, um das Leben von Notfallpatient*innen zu retten bzw. die Überlebenschancen zu verbessern. Deshalb ist es notwendig Rettungsstellen flächendeckend zu haben und nicht auf wenige Standorte zu verteilen.

Das Wenckebach-Klinikum hat in Fragen der verkehrlichen Erreichbarkeit einen Standortvorteil, der nicht unbeachtet bleiben kann. Es ist über mehrere Straßen zu erreichen, sei es über die Albrechtstr. / Kaiserin-Augusta-Str. / Friedrich-Wilhelm-Str. / Wenckebachstr.
Wir leben in einer Großstadt mit sehr dichtem Verkehr. Die Berechnungen via GKV-Kliniksimulator, die der Vivantes-Konzern für die Erreichbarkeit einer Rettungsstelle, genutzt und auf der Website veröffentlicht hat, werden dem Verkehrsgeschehen nicht gerecht.


03.03.2021, 15:47

Auch möchte ich noch einmal auf die großen Sorgen und Ängste der Bürger*innen aus Tempelhof, Mariendorf, Lichtenrade und Marienfelde hinweisen. Es gibt viele kranke Menschen, denen es gar nicht möglich ist, ein anderes Krankenhaus aufgrund von verschiedenen Erkrankungen aufzusuchen. Diese Patienten brauchen kurze und schnelle Anlaufstellen, um eine Klinik zu erreichen. Vivantes argumentiert, dass das AVK vom WBK nur 3 km entfernt sei, und sich das Erreichen der Rettungsstelle nur um wenige Minuten verlängern würde. Doch diese Betrachtung lässt außer Acht, dass, wenn man aus Lichtenrade kommt, bereits eine lange Fahrtstrecke zurückgelegt werden muss, bis man Tempelhof überhaupt erreicht. Der zunehmende Verkehr auf den Hauptverkehrsachsen mit täglichen Staus bzw. Stop-and-go-Fahrten und verstopften Kreuzungen erschwert den Rettungskräften schnelle und kurze Anfahrtswege.

Das Krankenhaus ist im Bezirk Tempelhof-Schöneberg ein Unfallkrankenhaus der Grundversorgung und Regelversorgung mit 443 Betten. Jedes Jahr werden dort etwa 20.000 – 22.000 Patient*innen behandelt – mehr als die Hälfte von ihnen ambulant.

Nicht verstehen können die Zeichner*innen der Petition und ich warum nicht auf dem Gelände des Wenckebach-Klinikums gebaut werden kann. Es gibt Platz für Anbauten, Neubauten und Umbauten. Als fast unmittelbare Anwohnerin habe ich zudem Angst, dass -falls es zu einer Schließung kommt – das Gelände des WBK ungenutzt bleibt und die Gebäude dem Verfall preisgegeben werden wie wir es vom Mariendorfer Weg kennen.

Kurzum: Bürgerinnen und Bürger brauchen die wohnortnahe medizinische Versorgung des Wenckebach-Klinikums!

Zudem geht auch um die Arbeitsplätze der Ärzte*innen, Pflegekräfte und des nicht medizinisch-pflegerischen Personals an diesem Standort. Denn nicht nur die Petitionsunterzeichner*innen fragen sich wie es mit dem WBK weiter gehen soll, sondern auch die Mitarbeiter*innen des WBK. Gerade für Mitarbeitende im Schichtdienst ist es wichtig, dass Beruf und Familie vereinbar sind. Wenn sich Arbeitswege nicht mehr mit dem Abgeben der Kinder in Kita oder Schule vereinbaren lassen, werden sie sich neue Arbeitsstellen suchen. Durch den Fachkräftemangel in der Branche besteht die Gefahr, dass diese Arbeitskräfte sich in Leasingunternehmen bewegen, da dort flexiblere Arbeitszeiten möglich sind.

Ich stelle mir auch die Frage, wie kann Vivantes Pläne aufstellen ohne Durchfinanzierung der Maßnahme und eine Klinik, die dringend benötigt wird, schließen?
Es geht alles zu Lasten der Mitarbeiter*innen und Bürger*innen Tempelhof-Schönebergs.

Von daher bitte ich Sie dringend sich der Angelegenheit anzunehmen und für das WBK eine schnelle adäquate Lösung finden, damit sich das gesamte Personal von Ärzt*innen und Pfleger*innen, aber auch von Verwaltung und Reinigungskräften des WBK, so wie die Bürger*innen keine Sorgen mehr um eine Schließung machen müssen.

Ich frage mich, wo die 600 Mio. Euro für den Neubau am AVK herkommen, wenn es nicht mal 154 Mio. Euro für die Sanierung im WBK gibt.

Gleichlautende Schreiben erhalten die Sprecherinnen und Sprecher der Fraktionen von SPD, Grünen, Linken, CDU, FDP

Thomas Isenberg (SPD)
Catherina Pieroth-Minelli (Grünen)
Dr.Wolfgang Albers (Die Linke)
Tim-Christopher Zeelen (CDU)
Florian Kluckert (FDP)
Oliver Schwork (Bezirksstadtrat SPD)

Mit freundlichen Grüßen

Andrea Huck







08.12.2020, 22:17

Liebe Unterstützer*innen,

ein ganz großes Dankeschön für die Unterstützung der Unterschriften gegen die Schließung des Wenckebach-Krankenhauses. Durch Ihre/Eure zahlreichen Unterschriften haben wir über 4600 Unterschriften erhalten.
Das ist gerade in Zeiten von Corona ein beachtlicher Erfolg. Jetzt können wir nur noch hoffen, mit der Petition etwas Positives zu erreichen.

Ich wünsche trotz der bestehenden Pandemie,

Frohe Weihnachten & ein gesundes neues Jahr 2021

Vielen Dank an EUCH alle

Andrea Huck


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