Tierschutz

Stadttauben brauchen betreute Taubenhäuser - Städte brauchen betreute Taubenhäuser

Petition richtet sich an
Deutscher Städte - und Gemeindebund
3.307 Unterstützende

Sammlung beendet

3.307 Unterstützende

Sammlung beendet

  1. Gestartet 2021
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht am 31.12.2021
  4. Dialog mit Empfänger
  5. Entscheidung

28.11.2021, 11:27

1. Advent. Eine Stadttauben - Weihnachtsgeschichte:

Ein Tauben - Weihnachtstraum

Wie jedes Jahr an Weihnachten hatte ich den Geschenkeeinkauf bis auf
den letzten Drücker hinausgezögert. In der Einkaufspassage wurde mir
unmissverständlich klar, dass ich nicht der Einzige war, der den Termin
für seine Besorgungen auf den Heiligabendmorgen gelegt hatte.
Menschenmassen wuselten durch die Stadt und die Blicke in den Gesichtern waren alles andere als weihnachtlich gestimmt. Alles war voller Hetze und Betriebsamkeit – ich mit eingeschlossen. Als ich genervt und paketbeladen zu meinem Auto im Parkhaus eilte um dem Weihnachts-trubel möglichst schnell zu entkommen, musste ich noch am Zoohandel vorbei. Die Menschen standen Schlange an der Kasse und ich dachte an die armen Tiere, die heute Abend als Geschenk unter dem Weihnachtsbaum
landen würden und dann ein paar Wochen später im Tierheim mit hanebüchenen Ausreden abgegeben werden. „Schnell weg hier!“ dachte ich nur. Niemals käme ich auf den Gedanken ein Lebewesen an Weihnachten unter den Tannenbaum zu legen. Ein paar Ecken weiter, kurz vor dem Parkhausautomaten, fiel mir in der Eile noch ein Geschenkpaket zu Boden. Als ich mich danach bückte um es aufzuheben, purzelten auch die anderen Pakete an meinen Einkaufstüten vorbei und verteilten sich bunt auf dem Asphalt. „Mist !“ brach es aus mir heraus und auf allen Vieren kriechend, sammelte ich, wie ein Riesenkrake mit seinen Tentakeln
suchend, meine Pakete wieder ein. Ein kleines Paket lag unmittelbar im
Halbdunkel unter einem Müllbehälter, über dem ein Werbeplakat mit dem
Bild eines beflügelten, goldblond gelockten Engels und der Aufschrift:
„Schenken Sie doch einmal anders …“ angebracht war. Rings herum lag alles voller Unrat. Als ich mich der Stelle näherte , entdeckte ich unter all dem Müll ein kleines befiedertes Etwas. „Nanu – eine kleine Taube ?“ Sichtlich irritiert von dem seltsamen Fund hätte ich beinahe as Päckchen vergessen, welches fast genau neben der Taube lag. Sie fiepte zwei, dreimal und mir wurde klar, dass sie hier ohne meine Hilfe nicht überleben würde. Nach einer Weile schaute ich mich um, fasste mir ein Herz und hob die kleine Taube mit meinen Händen vorsichtig auf. Die
Wärme meiner Hände schien ihr gut zu tun. Wir schauten uns beide direkt in die Augen. Ab jetzt konnte ich nicht mehr anders. Ich beschloss die kleine Stadttaube mit nach Hause zu nehmen!

Die Lichter am festlich geschmückten Weihnachtsbaum leuchteten und
ließen das Wohnzimmer in weihnachtlichem Glanz erstrahlen. Die Geschenke für meine Lieben hatte ich schon unter den Baum gelegt. Aber an diesem Weihnachtsabend war da etwas anders als sonst. Direkt neben der Weihnachts-krippe mit dem Jesuskind, stand unter dem Weihnachtsbaum ein offener Schuhkarton, der !@#$! mit Haushaltstüchern ausgelegt war. Darin saß eine kleine Stadttaube zufrieden und träumte ihren Tauben - Weihnachtstraum. Ich musste schmunzelnd an den Engel auf dem Werbeplakat denken.

Die Geschichte ist schnell weitererzählt. Nachdem ich mich natürlich sofort an den nächsten Stadttaubenverein gewandt hatte, wo mir sogar eine nette Frau noch am Heilig‘ Abend telefonisch wertvolle Tipps zur Pflege und Aufzucht der Jungtaube gab, wurde aus der Kleinen in nur wenigen Wochen eine wunderschöne Stadttaube, die nach einem halben Jahr in einem der betreuten Taubenhäuser in unserer Stadt ihre Heimat fand und dort nun ein glückliches Taubenleben führen darf. Apropos, ich habe meine Taube „Jesse“ genannt. Seitdem bin ich selbst einmal die Woche als ehrenamtlicher Betreuer am Taubenhaus und helfe dort. Dann besuche ich „Jesse“ - ein stolzer Täuber - und seine Taubenfrau und freue mich für die beiden, wenn sie verliebt und turtelnd in ihrem Nistkasten sitzen und gemeinsam ihren Taubentraum träumen.

Jutta und Andreas Goldschmidt


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