21. 01. 2025, 11:12
Sehr geehrter Herr Paasch,
Ich teile Ihre Einschätzung nicht. Ich halte es auch nicht für sinnvoll, die eine Sportstätte gegen die andere auszuspielen. Alle Bäder haben in der Vergangenheit immer die nötigen Mittel für Investitionen und Unterhalt erhalten. In Altenhagen I ist es mit einer "kleineren" Maßnahme nicht (mehr) getan. Zur Fortführung des Bades muss grundständig investiert werden.
Mit der Umgestaltung des Waldbades Altenhagen I schaffen wir mit einer weiteren 25-Meter-Bahn eine weitere ordentlich nutzbare Schwimmsportstätte im Stadtgebiet, die nicht nur den Bestand des Waldbades - im Rahmen des Bäderkonzeptes und des Stadtentwicklungskonzeptes der Stadt Springe - sichert, sondern auch neue Nutzungsmöglichkeiten im Schwimmsport ermöglicht. Mir persönlich ist es absolut wichtig, bezüglich der verfügbaren Wasserflächen im Stadtgebiet nicht hinter den Status Quo zurückzufallen. Gerade auch im Hinblick auf die erschreckend steigende Zahl an Nichtschwimmerinnen und Nichtschwimmern.
Nicht zuletzt auch aufgrund eines fehlenden Freibades in der Kernstadt Springe bieten sich (auch) der Erhalt und die Ertüchtigung des Waldbades Altenhagen I als das räumlich am nächsten zur Kernstadt gelegene Freibad an. Hinzu kommt die landschaftlich einmalige Lage des Waldbades, die in Kombination mit den neuen Nutzungsmöglichkeiten auf steigende Nutzungszahlen und eine überregionale Inanspruchnahme des Bades schließen lässt.
Natürlich reden wir mit 3,4 Millionen Euro über eine erhebliche Investitionssumme, die aber - aus guten Gründen - ebenso erheblich mit 1,1 Millionen Euro Fördermitteln unterstützt wird. Die verbleibenden 2,5 Millionen Euro verteilen sich - bei außerordentlich langfristigen Investitionen wie dieser - entsprechend des Wertverzehrs auf die Nutzungsdauer.
Hintergründe zum aktuellen Sachstand und Verweise zur bisherigen Beschlusslage und zum Beratungsverlauf können Sie der aktuellen Drucksache 242/2021-2026 - 2 entnehmen.
Im Hinblick auf die Historie, die erheblichen Fördermittel und die dargestellte Bedeutung für die Stadt Springe über den Stadtteil Altenhagen I hinaus halte ich die Investitionen in das Waldbad Altenhagen I für gerechtfertigt. Würden wir hier nicht jetzt investieren, hätte die Stadt mit absoluter Sicherheit dauerhaft ein Freibad weniger.
Gestatten Sie mir als Bennigser einen "privaten" Hinweis: Den Protest gegen den Erhalt eines Freibades in einem Stadtteil ausgerechnet aus dem Stadtteil zu starten, der mit einem Lehrschwimmbecken (dessen kostenintensive grundständige Sanierung ebenso ansteht) und einem Freibad in Sachen Schwimmsport außerordentlich gut dasteht, halte ich für überdenkenswert. Wer der Meinung ist, dass der Südwesten der Stadt gar kein Freibad (mehr) braucht, könnte auch auf die Idee kommen, dass der Nordosten der Stadt mit einem Freibad gut bedient ist und nicht auch noch ein Lehrschwimmbecken braucht. Meine Meinung ist das nicht, aber diese Verquickung transportieren Sie mit Ihrer Initiative gerade sehr offensiv.
Mit freundlichen Grüßen
Christian Springfeld