Region: Region Hohenloher Ebene
Umwelt

Teilflächennutzungsplan Windparks Brettach / Jagst – Stärkere Bürgereinbindung

Petent/in nicht öffentlich
Petition richtet sich an
Gemeindeverwaltung Kirchberg an der Jagst, vertreten durch den Bürgermeister Stefan Ohr

519 Unterschriften

Petent hat die Petition nicht eingereicht/übergeben.

519 Unterschriften

Petent hat die Petition nicht eingereicht/übergeben.

  1. Gestartet 2014
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht
  4. Dialog
  5. Gescheitert

05.06.2015, 09:32

Sehr geehrte Unterstützerinnen und Unterstützer,

leider gilt es auch schlechte Nachrichten zu kommunizieren. Die Mehrheit des Gemeinderates hat in der letzten Sitzung gegen meinen Antrag, die ausgewiesenen Flächen erneut zu diskutieren und damit zu verkleinern, gestimmt. Nach der Zustimmung den regionalen Grünzug, der zum Schutz der Bürgerinnen und Bürger diente, auch für Windenergieanlagen zuzulassen, war dies nun der letzte Streich des Gemeinderates auf dem Weg zur Genehmigung des Windparks. Auch eine Begrenzung der Höhe und der Anzahl wurde nicht mit aufgenommen.

Wir (die) dürfen uns nun erste Kommune im Landkreis Schwäbisch Hall nennen, die einen Teilflächennutzungsplan Windenergie aufgestellt hat. Ein fragwürdiger Rekord!

Herr Bürgermeister Ohr verhehlte nicht, daß viele Erwartungen nicht erfüllt werden konnten.
RICHTIG, speziell die Erwartungen zum Schutz der Bürgerinnen und Bürger in der Nähe des Windparks, der Natur und der Kulturlandschaft Hohenlohes wurden nicht erfüllt. Ich kann hier nur hoffen, dass andere Kommunen einen besseren Job machen und diese Werte deutlicher schützen. Nur zur Info: 56% der Windkraftflächen des Gemeindeverwaltungsverbandes Brettach/Jagst sind auf Kirchberger Gemarkung und kreisen aus Westen zukünftig Dörrmenz, Lendsiedel und Kirchberg ein. Wir opfern damit 6,2% unserer Kirchberger Fläche für Windkraft. Die notwendige Rechtsprechung akzeptiert aktuell auch Werte von 1,5% als substantiell.

Auch das Landratsamt Schwäbisch Hall hat veröffentlicht, dass keine Umweltverträglichkeitsprüfung notwendig ist und der Windpark genehmigt wird. Alle Stellungnahmen sind damit niedergebügelt, selbst überschrittene Immissionsgrenzwerte, die eine UVP nach aktueller Rechtsprechung notwendig machen, kommen nicht zum Tragen. Die still und heimlich nachträglich durchgeführte Raumnutzungsanalyse, übrigens mit demselben Gutachter, wird wohl auch pro Windenergie ausfallen. Wen wunderts. Die lokalen Naturschutzverbände mit starker Kenntnis über die Lebensräume wollte man hier bewusst ausschliessen.

Aber dies gehört wohl dazu, wenn heutzutage wirtschaftliche Interessen am höchsten bewertet werden, Hubschraubertieffluggebiete verlegt werden, regionale Grünzüge für die Windkraft aufgehoben werden, maximiert Flächen ausgewiesen werden. Die Planer und Projektierer waren sich vor gut einem Jahr schon sicher, daß der Windpark gebaut wird. Nicht umsonst haben sie damals den Vertrag mit Vestas über die Lieferung von 8 Windenergieanlagen abgeschlossen. DANKE für die scheinheilige Bürgerbeteiligung!

Fazit:
Wir gehören nun auch der rot-grünen Versuchsgruppe Windkraft an. Warten wir ab, welche Auswirkungen die Windenergieanlagen auf die Gesundheit der Bürgerinnen und Bürger haben, wie lange die Rotmilane, Fledermäuse die Beeinträchtigung ihres Lebensraumes überleben und wie dauerhaft sich das Landschaftsbild und Kleinklima verändert.
Bleibt zu hoffen, daß alle wissenschaftlichen Untersuchungen zu den negativen Auswirkungen der Windkraft auf UNS nicht zutreffen.

Frank Bräuninger


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