Umwelt

Verhindern Sie die Rodung von 75 gesunden Bäumen im Rathenaupark in Bad Salzungen!

Petent/in nicht öffentlich
Petition richtet sich an
Bürgermeister Klaus Bohl
1.330 Unterstützende

Der Petition wurde teilweise entsprochen

1.330 Unterstützende

Der Petition wurde teilweise entsprochen

  1. Gestartet 2020
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht am 14.01.2021
  4. Dialog
  5. Teilerfolg

13.12.2020, 14:55

Liebe Petitionsunterzeichner, im Wochenspiegel ist ein Leserbrief unseres Mitstreiters Bernhard Frey erschienen. Diesen möchten wir mit seiner ausdrücklichen Genehmigung für alle, die das Blatt nicht bekommen, veröffentlichen.

Einen frohen und gesunden 3. Advent.

"Sichtschneissen sind nicht mehr zeitgemäß

Im Bad Salzunger Rathenaupark sollen im nächsten Februar bei einer Umgestaltungsmaßnahme ca. 75 überwiegend große gesunde Bäume gefällt werden. Die meisten sollen für 2 Sichtachsen zum Burgsee geopfert werden. Der Bürgermeister meint, dass davon 31 Bäume leicht bis mittelstark geschädigt sind. Im neuesten amtlichen Waldzustandsbericht für die BRD steht, dass z.B. ca. 85 % der Buchen und Eichen geschädigt sind. Werden sie deshalb alle eiligst gefällt? Von allen Lebensraumtypen an Land beherbergen Wälder nach dem heutigen Kenntnisstand die höchste Artenvielfalt. Gut 4.300 Pflanzen und Pilzarten und mehr als 6.700 Tierarten kommen in mitteleuropäischen Buchenwäldern vor. Die Artenvielfalt einer normalen Wiese ist bedeutend geringer. Wichtiger für die Kurstadt ist jedoch, dass Bäume und hierbei besonders Buchen die Luftwerte und das Mikroklima entscheidend verbessern können. Sie reduzieren das Treibhausgas CO² und andere Schadstoffe und erzeugen daraus lebensnotwendigen Sauerstoff. Sie binden den Feinstaub der Luft und senken die Umgebungstemperatur in ihrem Umfeld durch Verdunstungskälte und Schatten.
Bisher gibt es keine veröffentlichte Expertise wie sich die Sichtschneisen und die entfernten Bäume auf das Mikroklima und den Schadstoffeintrag auswirken werden. Das sollte schnellstens wissenschaftlich untersucht werde, damit es zu keinen Verschlechterungen im Kurbereich des Burgsees kommt.
Im baumfreien Bereich des Rathenauparks unterhalb des Kriegerdenkmals befindet sich seit Jahrzehnten eine Rasenfläche. Haben sich hier etwa viele wärmeliebende Insekten wie Bienen und Schmetterlinge angesiedelt? Wieviel Blühpflanzen gibt es hier? Bei den geplanten neuen Wiesenflächen (Lichtinseln) wird es nicht anders werden, zumal hier eine Benutzung durch Besucher erwünscht ist. Wenn 17 Lindenbäume im besten Alter gefällt werden, dann schadet man den vielen Bienen, Schmetterlingen und anderen Insekten, die sich jeden Sommer an den duftenden Lindenblüten laben.
Um die Artenvielfalt in der Stadt zu erhöhen und die Biodiversität zu verbessern sollte man die Bäume leben lassen. Man kann z.B. in den vielen Rasenflächen überall in der Stadt Blühstreifen mit heimischen Blumen anlegen. Das würde bestimmt nicht nur den Insekten, sondern auch den meisten Menschen gefallen; ohne dabei lebensnotwendige Bäume zu opfern. Das wäre ein richtiger Schritt im Kampf gegen den Klimawandel. Wer es ehrlich mit der Biodiversität und den Insekten meint, der sollte auch auf eine Beleuchtung im Wald (Park) verzichten, denn sie schadet nur den Tieren.
Auf die Eichhörnchen im Rathenaupark werden schlechte Zeiten zukommen. 17 große Rotbuchen, 14 Eichen im besten Alter und 2 große Haselnussbäume sollen gefällt werden.
Bucheckern, Eicheln und Haselnüsse sind die Hauptnahrung der Eichhörnchen.
Für Experimente mit sog. klimaresistenten Bäumen und Sträuchern in Parkanlagen gibt es bisher viel zu wenige Erfahrungen, deshalb sollten sie nur zusätzlich zu den vorhandenen Bäumen gepflanzt werden.
Mehr als 1200 Bürger haben eine Petition zum Erhalt der Bäume unterzeichnet- und es werden immer noch mehr. Sie alle halten Bäume für unser Leben wichtiger als Sichtachsen.
Eine Gegenpetition von einem Stadtratsmitglied, der die Fällung der Bäume befürwortet, hat ca. 200 Stimmen.
Ich hoffe, auch im Sinne der vielen Gleichgesinnten, dass statt der Baumfällung für Sichtachsen ein Projekt mit Zukunft für die vorhandenen Bäume und Tierwelt entsteht.

Bernhard Frey
Bad Salzungen'


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