Gesundheit

Vorstand der Lebenshilfe Ostallgäu fordert Sozialpädiatrisches Zentrum (SPZ) am Standort Kaufbeuren

Petent/in nicht öffentlich
Petition richtet sich an
Petitionsausschuss Bayerischer Landtag
2.612 Unterstützende 1.143 in Landkreis Ostallgäu

Fortsetzung auf juristischem Wege

2.612 Unterstützende 1.143 in Landkreis Ostallgäu

Fortsetzung auf juristischem Wege

  1. Gestartet 2021
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht
  4. Dialog
  5. Beendet

11.06.2021, 15:06

Liebe Mitstreiter*innen,

wir sind überwältigt von der großen Wirkung. Es zeigt klar, wie brisant und notwendig das Thema ist! Wir sind begeistert von der positiven Resonanz.

Auch weiterhin zählt jede einzelne Stimme, um die Realisierung eines SPZ in Kaufbeuren zu unterstützten!

Ein großes Dankeschön an alle!

Ihr
Wolfgang Neumayer


08.06.2021, 17:31

Zulassung eines Sozialpädiatrischen Zentrums am Klinikum Kaufbeuren

Petition vom 28.05.2021

Sehr geehrter Herr Neumayer,

Ihre Petition haben wir erhalten. Sie wird bei uns unter dem Aktenzeichen GP.0731.18 geführt.
Über Ihre Petition wird der Ausschuss für Gesundheit und Pflege auf Grundlage der vorliegenden Unterlagen sowie einer Stellungnahme der Bayerischen Staatsregierung beraten und Beschluss fassen. Wir haben deshalb von der Staatsregierung eine Stellungnahme zum Sachverhalt angefordert. Die dafür notwendigen Feststellungen nehmen in der Regel einige Zeit in Anspruch. Wir bitten Sie deshalb um Geduld.
Der Ausschuss berät grundsätzlich in öffentlicher Sitzung. Er kann jedoch die Öffentlichkeit ausschließen, sofern Sie dies beantragen oder es aus anderen Gründen angezeigt erscheint. Über den voraussichtlichen Sitzungstermin werden wir Sie informieren. Diese Terminbenachrichtigung können wir aufgrund der parlamentarischen Abläufe jedoch erst in der Vorwoche der Sitzung versenden. Sobald das Beratungsergebnis vorliegt, werden wir es Ihnen schriftlich mitteilen. Nähere Informationen zum Petitionsverfahren finden Sie auf der Internetseite des Landtags unter www.bayern.landtag.de/petitionen/faq/.

Mit freundlichen Grüßen
Dagmar Feldmann

Dagmar Feldmann
Referat P II Ausschüsse, Kommissionen
Leiterin des Büros des Ausschusses für Gesundheit und Pflege

Bayerischer Landtag
Landtagsamt
Maximilianeum | Max-Planck-Straße 1 | 81675 München
Postanschrift: Bayerischer Landtag | 81627 München
Telefon +49 89 4126-2393 | Fax +49 89 4126-1768
petitionen@bayern.landtag.de
www.bayern.landtag.de


01.06.2021, 12:38

Liebe Unterstützer*innen,

herzlichen Dank für den großen Zuspruch und für die vielen Unterzeichnungen dieser Petition. Sie alle wirken daran mit, dieses dringende Anliegen Schritt für Schritt weiter voranzubringen.

Heute wird die Petition postalisch an den Petitionsausschuss des Bayerischen Landtags versandt!

Wir benötigen aber weiterhin Ihre Stimmen!

Kinder und Jugendliche haben einen Anspruch auf zeit- und wohnortnahe Hilfen!

Die Petition läuft hier deshalb weiter!

Herzliche Grüße
Ihr Wolfgang Neumayer




17.05.2021, 11:46

Dezentrale und wohnortnahe Versorgung unter einem Dach für betroffene Familien in der Region: Seit über drei Jahren bemühen sich die Lebenshilfe Ostallgäu und das Klinikum Kaufbeuren gemeinsam um die Trägerschaft eines Sozialpädiatrischen Zentrums (SPZ) in Kaufbeuren. Der Antrag für eine solche Einrichtung wurde nun durch den Zulassungsausschuss, der paritätisch mit Vertretern der Kassenärztlichen Vereinigung und der Krankenkassen besetzt ist, in erster Instanz abgewiesen. Die Begründung: Der Bedarf sei nicht ausreichend, Wartezeiten und Anfahrtswege für Familien aus der ländlichen Region zumutbar. Dem entgegen halten die Lebenshilfe und das Klinikum eine Versorgungsregion des geplanten SPZ von mehr als 720.000 Einwohnern. Für ganz Schwaben besteht rein rechnerisch der Bedarf für vier SPZ. Vorhanden sind derzeit aber nur zwei – eines in Augsburg und eines in Memmingen.

„Wirtschaftlich, personell und qualitativ könnten wir sofort mit einem solchen Fachzentrum hier in Kaufbeuren starten,“ beschreibt Prof. Dr. Markus Rauchenzauner, Chefarzt der Kinder- und Jugendmedizin am Klinikum, die vorhandenen Rahmenbedingungen. Die Nachfrage von Betroffenen Familien sei immens. „Derzeit warten Betroffene bis zu 16 Monate auf einen Termin bei einem vorhandenen SPZ.“ Ebenso haben sich mit dem Klinikum Kaufbeuren und der Lebenshilfe Ostallgäu zwei starke Partner gefunden, die bereits jahrelang gemeinsame Projekte umsetzen. Wolfgang Neumayer, 1. Vorsitzender der Lebenshilfe, verdeutlicht: „Wir wissen, was Kinder und Jugendliche mit einer Beeinträchtigung benötigen.“

Für den stellvertretenden Vorsitzenden der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Stephan Stracke hält sich der Zulassungsausschuss sehr eng an rechtliche Vorgaben. „Formell steht die Begründung, dass Fahrzeiten für Familien aus ländlichen Regionen von bis zu zwei Stunden zu einem der bestehenden SPZs zumutbar sind. Doch die Realität bringt für die Betroffenen unzumutbare Herausforderungen mit sich.“ Susanne Sigva, Mutter von Zwillingen, die als Extremfrühchen geboren wurden, schildert deutlich, wie ein „Ausflug“ zu einem SPZ derzeit aussieht: Mit den Öffentlichen Verkehrsmitteln haben Betroffene aus dem ländlichen Raum keine Chance, an ein SPZ zu gelangen. „Haben Sie schon einmal versucht, mit einem Zwillings-Spezialwagen und zusätzlicher Sauerstoffversorgung Bahn zu fahren?“. Selbst mit einem Auto sei für einen Termin in einem SPZ mindestens ein Tag einzuplanen. „Ohne dass noch eine weitere Person mitkommt, können Termine nicht organisiert werden.“ Für Susanne Sigva ist die Absage des Zulassungsausschusses nicht nachvollziehbar: „Hier in Kaufbeuren sind alle Rahmenbedingungen bereits vorhanden. Vielen Familien und betroffenen Kinder könnte zeit- und wohnortnah und unter einem Dach geholfen werden.“

„Im Prinzip sind wir ratlos und können uns die Absage nicht erklären,“ zeigt sich Prof. Dr. Markus Rauchenzauner enttäuscht. Zumal die Fachärzte in der Region ein solches Zentrum ausdrücklich befürworten. Sogar das SPZ in Memmingen steht klar hinter dem Antrag aus Kaufbeuren. Die Verantwortlichen haben nun den Schritt an die Öffentlichkeit unternommen und eine Online-Petition zur Realisierung eines SPZ in Kaufbeuren gestartet. Wolfgang Neumayer, 1. Vorsitzender der Lebenshilfe Ostallgäu und in dieser Funktion Initiator der Petition, ist ebenfalls fassungslos: „Was den betroffenen Familien hier zugemutet wird, ist unglaublich. Die Versorgungsengpässe, die durch lange Wartezeiten entstehen, können später nicht mehr rückgängig gemacht werden.“ Zudem sollte die Stärkung des ländlichen Raums klar umgesetzt werden. „Wenn wir eine Karte des Bezirks Schwaben betrachten, wird doch deutlich, dass im südlichen Raum eine Lücke besteht. Und wir hier in Kaufbeuren haben alle Voraussetzungen, um diese Lücke zu schließen.“

Nachdem die Antragsteller gegen den negativen Bescheid des Zulassungsausschusses Widerspruch eingelegt haben, warten sie nun seit fünf Monaten auf einen Termin beim Berufungsausschuss. Das Vorgehen der Kassenärztlichen Vereinigung und der Krankenkassen sei weiterhin undurchsichtig, bemängelt Prof. Dr. Markus Rauchenzauner: “Wir und vor allem die betroffenen Eltern hängen im Prinzip seit drei Jahren in der Luft.“

Bildunterschrift:
Kinder und Jugendliche mit Entwicklungsstörungen und schweren Behinderungen benötigen großen Zuspruch und intensive Betreuung. Für Eltern sind Sozialpädiatrische Zentren (SPZ) eine wichtige Anlaufstation, gerade im ländlichen Raum Schwabens besteht derzeit eine Unterversorgung. Doch ein SPZ in Kaufbeuren wurde in erster Instanz durch den Zulassungsausschuss abgelehnt. Klar für ein SPZ plädieren (v.l.) Bundestagsabgeordneter Stephan Stracke, Prof. Dr. Markus Rauchenzauner, Chefarzt der Kinder- und Jugendmedizin am Klinikum Kaufbeuren.

Bild: Andrea Friebel





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