Region: Gemeinde Hatten
Energie

Windpark mit Augenmaß!

Petent/in nicht öffentlich
Petition richtet sich an
Rat und Bürgermeister der Gemeinde Hatten
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  1. Gestartet 2015
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht
  4. Dialog
  5. Gescheitert

25.03.2015, 15:59

Klare Mehrheit für 200-Meter-Windräder

Rat lässt große Anlagen zu – Investor EWE muss erhebliche Zugeständnisse in Kauf nehmen
Viele Bürger verfolgten die Sitzung im Hatter Rathaus. Die Bürgerfragestunde wurde voll ausgereizt.
von: Werner Fademrecht

Kirchhatten Der Hatter Gemeinderat hat am Montagabend eine Entscheidung zu einem besonders kontrovers diskutierten Thema gefällt. Mit 15 Ja-Stimmen (SPD/CDU/Grüner/Bürgermeister) bei sechs Gegenstimmen (FDP/Bürgerfrische) und fünf Enthaltungen (Grüne/SPD) gab eine klare Mehrheit grünes Licht für den Windpark an der Hatter Landstraße – und für die von der Bürgerinitiative „Windpark mit Augenmaß!“ abgelehnten 200-Meter-Anlagen. Viele Bürger verfolgten die Sitzung und nutzten die Fragestunde, um ihre Sorgen zu formulieren.

Allerdings fordert die Gemeinde von der EWE als Investor erhebliche Zugeständnisse: den dreifachen Abstand (bezogen auf die Höhe der Anlagen) zu Wohnhäusern, eine völlige Vermeidung von Schlagschatten, das Nachrüsten abschaltbarer Warnlichter, sobald dies rechtlich möglich ist, Schallschutzmaßnahmen, die fortlaufend an die technische Entwicklung angepasst werden sowie den Ausbau des Imhagenwegs (Zufahrt Windpark). SPD-Ratsherr Uwe Hollmann erinnerte daran, dass es bereits 2012 beim Beschluss der Flächennutzungsplanänderung erklärtes und einvernehmliches Ziel gewesen sei, möglichst wenige hohe Windräder zuzulassen. Sein Fraktionskollege Axel Brammer wies Vorwürfe zurück, die Befürworter des Windparks kämen vor allem den Geschäftsinteressen der EWE entgegen. Hatten müsse sich aber jetzt entscheiden – „zwischen einem hohen oder breiten Tannenbaum“.
Kommentar: Bürger sind keine Verlierer

Mit Wind lässt sich nicht nur Energie erzeugen. In der Gemeinde Hatten haben auch viele Menschen sehr viel Energie in das Thema Windpark an der Hatter Landstraße investiert. Die Bürgerinitiative „Windpark mit Augenmaß!“ fühlt sich wahrscheinlich als Verlierer, weil sie ihr Hauptziel, das Verhindern der 200-Meter-Anlagen, nicht erreicht hat. Doch das muss sie nicht.

Nur dank des entschlossenen Auftretens der Bürger hat die Gemeinde weitreichende Vorgaben zum Schallschutz und zur Abschaltung der Warnlichter mit in die Vorgaben aufgenommen. Im Vergleich zu Windparks in anderen Gemeinden ist das ein Sieg.

Adolf Oltmann (CDU) erklärte für seine Fraktion, dass die Mehrheit acht große Windenergieanlagen im Vergleich zu zwölf kleineren für das kleinere Übel halte. Johannes große Beilage (Grüne) zeigte sich überzeugt: „Wir haben für diese Abwägung alle nötigen Informationen.“ Gerade beim Infraschall seien im Zweifel die großen Anlagen die bessere Wahl. Nicht durchsetzen konnten sich die Skeptiker im Rat: Die FDP-Fraktion, für die Sprecher Niels-Christian Heins auf ein Vertagen der Entscheidung und weitere Beratungen plädiert hatte. Heins monierte, dass der Gemeinde keine unabhängige Wirtschaftlichkeitsberechnung vorliege. Der Spielraum, den die Gemeinde habe, sei nicht hinreichend geklärt. Der in die gleiche Richtung zielende Antrag Helmut Rückers (Grüne) auf Verschieben in die nächste Sitzung fand keine Mehrheit.

Michael Stegmann (Bürgerfrische) glaubt auch, dass Bürger und Ratsmitglieder trotz vieler Sitzungen nicht umfassend und objektiv informiert worden sind. Es seien überwiegend Interessenvertreter der EWE zu Wort gekommen, meint er. „Dazu zähle ich auch ausdrücklich Rechtsanwalt Berghaus“, so Stegmann zur NWZ. Jan Berghaus berät die Gemeinde Hatten juristisch beim Thema Windenergie.
Quelle: www.nwzonline.de/oldenburg-kreis/wirtschaft/klare-mehrheit-fuer-200-meter-windraeder_a_25,0,1524807018.html vom 25.03.2015


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