30.04.2015, 07:48
Nordwest-Zeitung 30.04.2015 www.nwzonline.de/oldenburg-kreis/wirtschaft/rueckenwind-fuer-hatter-buergerinitiative_a_27,0,1028015634.html
Windenergie
Rückenwind für Hatter Bürgerinitiative
Gemeinsam mit Netzwerken neuen Verein gegründet – Forderung nach Ausbaustopp
Der Verband fordert ein Moratorium. Gesundheitsgefahren müssten erforscht werden.
Hatten/Walsrode 66 stimmberechtigte Mitglieder, die niedersachsenweit über 100 Bürgerinitiativen und Bürgernetzwerke repräsentieren – darunter auch eine Abordnung der Hatter Bürgerinitiative „Windpark mit Augenmaß!“ –, haben aus dem 13 Jahre bestehenden Landesverband Landschaftsschutz Niedersachsen in einer außerordentlichen Mitgliederversammlung mit Satzungsbeschluss die Vernunftkraft Niedersachsen – Landesverband Landschaftsschutz – gemacht.
„Der Unmut mit dem ausufernden Ausbau der Windenergie und der damit einhergehenden Zerstörung der letzten naturstillen und industriefreien Landschaften Niedersachsens kann nun mit einer Stimme deutlich gemacht werden“, erklärt Matthias Elsner, der neue und einstimmig gewählte erste Vorsitzende.
Hauptforderung sei ein sofortiger Ausbaustopp für Windenergieanlagen. Es gebe signifikante Hinweise auf massive Gesundheitsgefahren, hier müsse es ergebnisoffene Forschungen geben, so der Verband.
Der Munderloher Peter Franz, einer der Sprecher der Hatter Bürgerinitiative, kritisiert gegenüber der NWZ , dass Bewohner des Außenbereichs nahezu schutzlos dastehen. Der Erholungswert ihrer Heimat werde unverhältnismäßig „beschnitten“. Wichtige Entscheidungen dürften nicht gegen die Bürger einer Region durchgeboxt werden; dafür benötige man auf Landesebene eine „vernünftige Weichenstellung“. Um dieses bewegen zu können, begab sich laut Franz fast jeder Dritte der Bürgerinitiative Hatten – „Windpark nach Augenmaß!“ zur Versammlung nach Walsrode. Neben dem Moratorium fordert Vernunftkraft Niedersachsen vor allem von der Landesregierung, einen windenergieförderlichen Erlass nicht weiter zu verfolgen, bis Ergebnisse aus Dänemark und Deutschland zur Gesundheitsbeeinträchtigung vorliegen. Der Entwurf sieht die doppelte Anlagenhöhe als Mindestabstand zur Wohnbebauung vor und plant den Wegfall jeglicher Höhenbegrenzungen der Windenergieanlagen. „Wir sind überzeugt, dass wir jetzt gemeinsam noch viel mehr Bürger mit Vernunft überzeugen können, sich gegen diesen Wahnsinn auszusprechen,“ so Elsner.
Mehr Infos unter www.vernunftkraft-niedersachsen.de
Quelle: www.nwzonline.de/oldenburg-kreis/wirtschaft/rueckenwind-fuer-hatter-buergerinitiative_a_27,0,1028015634.html vom 30.04.2015