Region: Gemeinde Hatten

Windpark mit Augenmaß!

Petent/in nicht öffentlich
Petition richtet sich an
Rat und Bürgermeister der Gemeinde Hatten

532 Unterschriften

Bearbeitungsfrist abgelaufen

532 Unterschriften

Bearbeitungsfrist abgelaufen

  1. Gestartet 2015
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht
  4. Dialog
  5. Gescheitert

Neuigkeiten

11.05.2015, 08:59

aus dem Nordwesten
Nordwest-Zeitung 09.05.2015 www.nwzonline.de/oldenburg-kreis/politik/bei-zweifeln-muesste-ich-dagegen-stimmen_a_27,0,1885504623.html

Interview
„Bei Zweifeln müsste ich dagegen stimmen“

Die Petition der Bürgerinitiative nehme er sehr ernst, sagt der Verwaltungschef. Dennoch hält er den eingeschlagenen Weg für richtig.
Werner Fademrecht

Die Petition der Bürgerinitiative nehme er sehr ernst, sagt der Verwaltungschef. Dennoch hält er den eingeschlagenen Weg für richtig.
Frage: Herr Pundt, die Hatter Bürgerinitiative „Windpark mit Augenmaß!“ hat Ihnen in dieser Woche eine Petition überreicht und fordert ein Aussetzen des Bauleitverfahrens. Deren Sprecher haben immer wieder betont, dass sich der Widerstand vor allem gegen die Größe der Anlagen richtet. Bedauern Sie mittlerweile die Entscheidung der Ratsgremien für die 198-Meter-Anlagen?
Pundt: Nein. Ich halte die getroffene Entscheidung unter den gegebenen Umständen für richtig. Zugegeben war ich anfangs allerdings auch sehr skeptisch, was die Höhe der Windenergieanlagen betrifft. Auch die Petition und die Einwände nehme ich sehr ernst, und wir werden diese auch entsprechend bewerten und zusätzlich an die Kommunalaufsicht zur Prüfung weiterleiten. Wir gehen offensiv mit den Sorgen der Bürgerinnen und Bürger um und werden dies auch weiterhin transparent darstellen.
Frage: Was hat bei Ihnen ein Umdenken bewirkt?
Pundt: Ich habe für den Bauausschuss im März dieses Jahres unter anderem eine Gegenüberstellung der beiden Alternativen vorgestellt. Je mehr ich die technischen Fakten zwischen Anlagenhöhe und Einflussmöglichkeiten der Gemeinde verglichen habe, desto mehr spricht am Ende für die größeren Anlagen.
Frage: Nennen Sie doch mal ein Beispiel!
Pundt: Betrachten wir beispielsweise die Lautstärke der Anlagen. Zwischen einer einzelnen 150-Meter- und einer 200-Meter-Windenergieanlage gibt es nur minimale Unterschiede (laut Hersteller 0,1 Dezibel – die Redaktion). Mehrere kleinere Anlagen werden definitiv in ihrer Gesamtheit nicht leiser sein, als acht große.
Frage: Aber aufgrund der geltenden Grenzwerte doch auch nicht lauter...

Pundt: Stimmt… Nachts. Aber wir haben jetzt die Möglichkeit, mit der EWE weitreichende Zusagen zu vereinbaren, die eine Verbesserung des Schallschutzes und der Befeuerung – je nach technischer Entwicklung – sicherstellen. Ich bin überzeugt, bei einer Beschränkung der Anlagenhöhe auf 150 Meter wäre das so sicher nicht möglich gewesen. Das gilt auch für die geplante Bürgerbeteiligung an zwei Windenergieanlagen.
Frage: Sie sind ja bekanntlich erst seit dem 1. November 2014 verantwortlicher Bürgermeister der Gemeinde Hatten. Die Flächennutzungsplanänderung für den Windpark Hatter Landstraße wurde bereits 2012 unter ihrer Vorgängerin vom Rat beschlossen. Die Vorgeschichte samt Gerichtsverfahren liegt sogar noch viel weiter in der Vergangenheit. Müsste nicht jeder Verständnis haben, wenn Sie sich in der Sache einfach enthalten?
Pundt: Ich habe mich noch 30 Minuten vor der entscheidenden Ratssitzung im Verwaltungsausschuss enthalten, weil ich die Entscheidung der deutlich länger mit dem Thema befassten Ratsmitglieder nicht beeinflussen wollte. Im Rat war es für mich selbstverständlich, ein klares Signal zu geben. Mein Job als Bürgermeister ist es nicht, es mir leicht zu machen, sondern die Interessen aller Hatter Bürgerinnen und Bürger zu vertreten. Sich zu enthalten hieße, dass ich selber Zweifel hätte, welche der beiden möglichen Alternativen die optimalere wäre. Dann hätte ich dagegen stimmen müssen.
Quelle: www.nwzonline.de/oldenburg-kreis/politik/bei-zweifeln-muesste-ich-dagegen-stimmen_a_27,0,1885504623.html vom 09.05.2015


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