Region: Sachsen

Zurück auf Los - Strukturreform der Sächsischen Kirchenleitung stoppen - neu anfangen

Petent/in nicht öffentlich
Petition richtet sich an
Landessynode der Ev.-Luth. Landeskirche Sachsens
8.518 Unterstützende

Petent hat die Petition nicht eingereicht/übergeben.

8.518 Unterstützende

Petent hat die Petition nicht eingereicht/übergeben.

  1. Gestartet 2017
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht
  4. Dialog
  5. Gescheitert

14.01.2019, 00:05

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Schwestern und Brüder,

die Nachrichten, die über die Petition verschickt werden, haben eine Begrenzung auf 5000 Zeichen. Jedes Interview muß deshalb in einer eigenen Mail verschickt werden.

Jetzt die Antworten von Frau Dr. Jördis Bürger:

- Wie erklären Sie sich den großen Widerstand der Gemeindebasis gegen die Strukturreform?
Kirchgemeinden wollen ihre ganze Kraft für den Verkündigungsdienst einsetzen. Dabei sind sie unbedingt zu unterstützen. Unseren Glauben zur Sprache zu bringen, das ist unsere Aufgabe. Strukturen sollen dafür einen verlässlichen Rahmen und Unterstützung bieten. Dafür sind flexible Lösungen nötig. Das ist während des Gesprächsprozesses zur Strukturplanung deutlich geworden. Die Landessynode hat darauf reagiert und die Möglichkeiten der Zusammenarbeit von Kirchgemeinden erweitert.
Wenn aber der Eindruck entsteht, dass Strukturfragen überhöht werden, dass Kirchgemeinden nicht selbst entscheiden, dass sie nicht beteiligt sind am
Entscheidungsprozess, frustriert das. Es muss verständlich erklärt werden, wer was entscheidet, wer wofür zuständig ist und wer mit wem darüber spricht. Engagement braucht Klarheit, um den Eindruck zu vermeiden, nicht gebraucht und nicht gefragt zu werden.
Wie wir als Kirchgemeinden miteinander zusammenarbeiten und einander unterstützen ist durchaus eine inhaltliche Frage, denn wir leben unseren Glauben in Gemeinschaft. Aus dieser Gemeinschaft erwächst Kraft. Darum muss Gemeinschaft unser Ziel sein vor Abgrenzung und Individualisierung. In diesem Sinne verstehe ich die Zielsetzung der Kirchenleitung zur Struktur- und Stellenplanung und die Beschlüsse der Landessynode zur Umsetzung. Dabei sind Besonderheiten selbstverständlich zu erhalten und auch für andere Kirchgemeinden bereichernd in die Zusammenarbeit einzutragen.


- Wie stehen Sie zu der Möglichkeit des LKA, Gemeinden gegen ihren Willen zu Strukturmaßnahmen zu zwingen?
Dieser Möglichkeit stehe ich sehr zurückhaltend gegenüber. Aus dem Zwang heraus entsteht keine Gestaltungskraft. Daher kann ein solches Mittel nur als Notmaßnahme Anwendung finden. Gespräche und Vermittlung unter den Beteiligten haben immer Vorrang. Wir müssen erfahren, was wir voneinander erwarten und brauchen. Manchmal scheitern alle Vermittlungsversuche und es entsteht ein Schwebezustand, der zu lähmender Handlungsunfähigkeit mehrerer Kirchgemeinden führt. Dann ist zu prüfen, ob auf diesem Wege eine Klärung und letztlich Entscheidung herbeigeführt werden kann. Auch dabei ist das Gespräch mit den betreffenden Kirchgemeinden zu suchen, um Lösungen zu finden. Eine Entscheidung über die Köpfe hinweg wird es nicht geben.


- Befürworten Sie unsere Forderung, die Strukturmaßnahmen auszusetzen und mit einem „Runden Tisch“ die Probleme auf Augenhöhe mit den Gemeinden zu klären?
Die Forderung, miteinander zu reden und vor allem, einander zuzuhören, trifft den Nerv. Wir brauchen auch weiterhin eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit allen Kirchgemeinden, Kirchenbezirken, Werken und Einrichtungen und dazu transparente Prozesse. Mir ist dafür ein wertschätzender und respektvoller Umgang wichtig.
Viele Kirchgemeinden haben sich trotz aller Kritik auf den Weg gemacht. Sie sind seit Monaten im Gespräch und manche konnten sich schon gut einigen. Sie brauchen jetzt Planungssicherheit, um Zeit und Kraft wieder in andere Arbeit investieren zu können. Eine Verschiebung beseitigt nicht die Gründe für die Notwendigkeit von Veränderungen. Deshalb meine ich, dass die begonnenen Prozesse jetzt nicht angehalten werden sollen. Wo es Probleme gibt, muss aber darüber offen gesprochen und nach Lösungen gesucht werden. Kirchgemeinden müssen sich einbringen können, ihre Vorschläge und Bedenken müssen gehört und diskutiert werden. Eine solche offene Gesprächskultur wünsche ich mir in allen Bereichen von der Kirchenleitung bis hin zu den Gemeinden vor Ort. Und dafür möchte ich mich künftig noch mehr einsetzen.


- Sind Sie bereit, nach einer erfolgreichen Wahl einer Einladung zu einem Gespräch mit uns zu folgen?
Für ein Gespräch stehe ich gern zur Verfügung. Direkte Kommunikation ist die beste Verständigungsform.


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