Petition richtet sich an:
Verwaltung der Landeshauptstadt Hannover
Wir fordern:
- Die Stadtverwaltung Hannover möge den Standort in der Roesebeckstraße für eine offene Drogenkonsumfläche als ungeeignet einstufen und von weiteren Planungen Abstand nehmen.
- Die Stadt Hannover wird gebeten, in einen offenen, transparenten Dialog mit den Anwohnenden und allen betroffenen Gruppen zu treten.
- Eine gemeinsame, nachhaltige und sozialverträgliche Lösung für suchtkranke Menschen zu erarbeiten, die auch dem Schutz des Wohn- und Erholungsraumes gerecht wird.
Hintergrund:
Auf Grundlage eines Antrags der SPD-, CDU- und FDP-Fraktionen aus dem Jahr 2024, eine Lösung für das Drogenproblem zu finden, plant die Stadtverwaltung Hannover am sogenannten Rondell in der Roesebeckstraße (Linden-Süd) eine weitere Aufenthaltsfläche für Konsumierende harter Drogen einzurichten. Wir, die unterzeichnenden Anwohnenden und Nutzer*innen dieses Bereichs, halten diesen Standort sowohl für die Nachbarschaft als auch für die suchtkranken Menschen, denen geholfen werden soll, aus vielfältigen Gründen für ungeeignet und möchten hiermit unsere Bedenken zum Ausdruck bringen.
Begründung
Kritikpunkte und Gegenvorschläge:
1. Ein vielfältig genutzter und wertvoller Sozialraum
Das Rondell und seine Umgebung sind mehr als nur eine Grünfläche: Es ist ein lebendiger Treffpunkt für Menschen aller Altersgruppen und Lebenssituationen. Hier finden regelmäßig Sportangebote wie Tai Chi, Yoga und „Sport im Park“ statt. Hundeschulen nutzen die angrenzende Auslauffläche. Familien verbringen dort ihre Freizeit, picknicken im Sommer und nutzen im Winter den Hang als Rodelbahn. Das Rondell ist ein Ort des sozialen Miteinanders, ein Treffpunkt für die Nachbarschaft, Kindergeburtstage und Live-Musik. Eine offene Drogenkonsumfläche würde dieser etablierten Nutzung widersprechen.
2. Hohe Frequentierung – ein wichtiger Verbindungs- und Erholungsraum
Die direkt angrenzenden Rad- und Fußwege dienen zahlreichen Spaziergänger*innen, Hundebesitzer*innen und Radfahrer*innen als Verbindung nach Ricklingen, zu den Kiesteichen, zum Naherholungsgebiet entlang der Ihme und zum Maschsee.
Patient*innen des Siloah-Krankenhauses und deren Angehörige nutzen diesen Bereich gezielt für Ruhe und Erholung. Bei Großveranstaltungen – etwa Fußballspielen in der Heinz-von-Heiden-Arena, Konzerten oder Veranstaltungen auf dem Schützenplatz - wird die Roesebeckstraße häufig als Park- und Zuwegungsbereich genutzt. Gerade in einem solch sensiblen, stark genutzten Durchgangs- und Erholungsbereich würde eine offene Drogenkonsumfläche unweigerlich zu Konflikten und Belastungen für alle Beteiligten führen.
3. Potenzial zur weiteren Aufwertung des Areals
Durch seine Lage an der Ihme, die Nähe zu Grünflächen und die bestehende Aufenthaltsqualität besitzt das Rondell großes Potenzial: Neue Bänke, eine Tischtennisplatte oder weitere Freizeitangebote könnten die Fläche positiv weiterentwickeln. Die Stadt sollte die Chance nutzen, um die Aufenthaltsqualität für die breite Bevölkerung auszubauen.
4. Nähe zu sensiblen Einrichtungen und Risiko neuer Problembereiche
In unmittelbarer Nähe zum Rondell liegen Wohnhäuser, das Siloah-Krankenhaus, das Landesgesundheitsamt sowie ein Ruderclub (DRC Hannover). Eine solche Konzentration sensibler Einrichtungen macht den Standort aus unserer Sicht ungeeignet und konfliktanfällig. Zudem ist die Fläche offen einsehbar und bietet keinen Schutz, sodass dies weder für Konsumierende noch für Anwohnende eine tragfähige Lösung ist. Die Einrichtung einer offenen Drogenkonsumfläche in diesem Bereich würde voraussichtlich ähnliche Problemlagen erzeugen, wie sie bereits am Raschplatz bzw. im Justizviertel hinter dem Bahnhof bestehen. Eine Verlagerung des Problems nach Linden-Süd löst keine Ursachen, sondern schafft neue Brennpunkte und sorgt für Verunsicherung.
5. Fehlende Einbindung der Anwohnenden
Bislang wurden die Anwohnenden und direkt betroffenen Personen in Linden-Süd nicht in die Standortauswahl einbezogen. Eine transparente Beteiligung ist jedoch unerlässlich, um tragfähige und verantwortungsvolle Entscheidungen zu treffen.
1. Ich bin grundsätzlich gegen öffentliche Konsumräume
2. An dieser Stelle, wo Familien und Kinder davin beeinträchtigt werden, ist es wirklich sehr ungünstig. Wir wollen in Zukunft weniger und nicht mehr Abhängige.