Gesundheit

Aufnahme von sensomotorischen/propriozeptive Einlagen in den Hilfsmittelkatalog (08 – Einlagen)

Petent/in nicht öffentlich
Petition richtet sich an
Deutscher Bundestag Petitionsausschuss
2.968 Unterstützende 2.957 in Deutschland

Der Petition wurde nicht entsprochen

2.968 Unterstützende 2.957 in Deutschland

Der Petition wurde nicht entsprochen

  1. Gestartet 2018
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht am 12.02.2019
  4. Dialog
  5. Beendet

In den Hilfsmittelkatalog des GKV-Spitzenverbandes sollen in der Gruppennummer 08 (Einlagen), die sensomotorischen bzw. propriozeptive Einlagen explizit aufgenommen werden. Die gesetzlichen Krankenkassen sollen wieder animiert werden, diese Art Einlagen auf Anraten des behandelnden Arztes zu übernehmen.

Alle Patienten, insbesondere unsere Kinder, sollen wieder Zugang zur gezielten Versorgung mit sensomotorische Einlagen erhalten. Gerade bei Kindern kann man mit verhältnismäßig wenig Aufwand eine Menge erreichen.

Begründung

Unsere Tochter erhält seit ihrem 2.ten Lebensjahr sensomotorische/propriozeptive Einlagen. In diesen 6 Jahren, in dem Sie diese Einlagenversorgung erhält, hat Sie erhebliche Fortschritte in der Fußstatik und im Gangbild erzielt. Bis zum Jahr 2017 wurden diese Einlagen von unserer gesetzlichen Krankenkasse zuzahlungsfrei übernommen. Seit dem 01.04.2017 steht im Hilfsmittelkatalog des GKV-Spitzenverbandes folgendes: “… Sensomotorische bzw. propriozeptive Einlagen sind im Hilfsmittelverzeichnis nicht berücksichtigt, da die hierfür erforderlichen Nachweise zum medizinischen Nutzen derartiger Produkte nicht vorliegen und darüber hinaus bei keiner Indikation die Behandlung mit sensomotorischen bzw. propriozeptiven Einlagen als dem allgemeinen Stand der medizinischen Erkenntnisse entsprechend angesehen werden kann. ...” (Quelle: https://hilfsmittel.gkv-spitzenverband.de/produktgruppeAnzeigen_input.action?gruppeId=8 ; Abruf am 06.08.2018 07:37). Seit diesem Tag werden die propriozeptive Einlagen von den gesetzlichen Krankenkassen nicht mehr übernommen. Die durchgängige Einlagenversorgung wurde damit unterbrochen.

Bei verschiedenen Ärzten und Institutionen wurde die Notwendigkeit der propriozeptiven Einlagen bei der Behandlung unserer Tochter empfohlen. Sowohl ein SPZ, ein Klinikum mit spezialisierter Kinderorthopädie und ein MDK hat diese Behandlungsmethode bestätigt.

Aber was sind nun sensomotorische Einlagen? Wikipedia schreibt: „Eine sensomotorische Einlage ist auch unter dem Namen propriozeptive Einlage oder afferenzstimulierende Einlage bekannt. Bei dieser speziellen Einlage wird die Biomechanik des Körpers durch gezielt eingesetzte sensorische Impulse unterstützt. Dabei soll die Aktivität einzelner Muskeln oder Muskelgruppen beim Gehen, Laufen oder Stehen zielgerichtet verändert werden, indem die Muskelspannung erhöht (tonisiert) oder vermindert (detonisiert) wird.“ [Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Sensomotorische_Einlagen ;Abruf: 06.08.2018 06:32]

Sensomotorische Einlagen setzen durch die eingearbeiteten Pelotten Impulse/Reize, auf die das zentrale Nervensystem mit einem angepassten Bewegungsmuster reagiert. Es wird sozusagen die komplette Muskulatur des Bewegungsapparats mit jedem Schritt trainiert.

Die normalen „Kasseneinlagen“ stützen den Fuß bzw. das Fußgewölbe. Sie üben keinerlei Reize aus, um die Muskulatur zu trainieren.

Die sensomotorische Einlagen sind also die konsequente Fortführung der Einlagenversorgung, die nicht mehr auf das Prinzip Führen, Betten und Stützen basiert, sondern den Fuß gezielt durch Reize manipuliert, um die Steuerung der Bewegungen zu beeinflussen.

Neben unserem Fall existieren mehrere Studien, die die Wirksamkeit von sensomotorischen/propriozeptiven Einlagen bestätigen.

Nachfolgend sind stellvertretend Studien bzw. auch Urteile genannt:

Abkürzungen: GKV-Spitzenverband: zentrale Interessenvertretung der gesetzlichen Kranken- und Pflegekassen MDK: Medizinischer Dienst der Krankenkassen SPZ: Sozialpädiatrisches Zentrum

Ich möchte mich, auch im Namen meiner Familie, schon jetzt dafür bedanken, dass Sie uns bei diesem Anliegen unterstützen.

Vielen Dank für Ihre Unterstützung

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Neuigkeiten

  • Hallo zusammen,

    zuerst hoffe ich, dass Ihr alle gut ins neue Jahr gekommen seid. Auch in dieser außergewöhnlichen Situation.

    Diese habe ich auch an der Petition gemerkt.

    Nun allerdings zur eigentlichen Nachricht.

    Der Petitionsausschuß hat den Widerspruch zur Ablehnung bearbeitet. Leider bleibt es bei einer Ablehnung und die Petition wird geschlossen.

    Die Ablehnung der Petition basiert hauptsächlich auf die Erstellung und Fortschreibung des Hilfsmittelkatalogs durch den GKV-SV. Das BMG führt lediglich die Rechtsaufsicht. Weiterhin wird auf fehlende Studien und Nachweise der Wirksamkeit verwiesen.

    Ich möchte mich dennoch sehr für Eure Unterstützung danken!

    Heiko Hergemöller

  • Lange ist es her...

    am 17.04.2020

    ... aber, es tut sich noch was.

    Bei meinem Widerspruch kommt Bewegung in die Sache. Das Bundesministerium für Gesundheit hat ein neues Gutachten zur Petition unter Verwendung meines Widerspruchs erstellt.
    Der Petitionsausschuß wird die Petition nun an mehrere Abgeordnete geben, die die Petition wiederum bewerten und eine Empfehlung aussprechen "dürfen". Anschießend geht es zur Beschussfassung weiter...

    Auch, wenn es leider ruhig wurde, kommt wieder Bewegung in die Sache!

    Ich bleibe am Ball und habe schon mit einem MdB schriftlich Kontakt gehabt.

    Es geht also weiter! Und ich würde mich sehr freuen, wenn unser Anliegen Gehör findet!

    Viele Grüße

    Heiko Hergemöller

  • Hallo zusammen,

    es hat lange gedauert, bis es endlich Neuigkeiten zur Petition gibt.

    Der Ausschussdienst des Petitionsausschuss hat beim Bundesministerium für Gesundheit eine Stellungnahme eingefordert. Diese wurde bewertet und der Ausschussdienst kam zu dem Schuß, dass die Petition wohl keine Chance hat, positiv bewertet zu werden.

    Mir liegt die Stellungnahme des BMG vor und ich habe schon ein passendes Antwortschreiben samt Anlagen erstellt. Im Grunde wurde die Haltung des GKV-SV wiedergegeben.

    Ich hoffe, dass ich mit meinem Antwortschreiben die Petition weiter in den Petitionsausschuss bringen kann. Schließlich gibt es positive Studien und Empfehlungen (S2K-Leitlinien vom AWMF).

    Und wir sehen jeden Tag, was die sensomotorischen Einlagen... weiter

Ich halte es erstmal für wichtig die Begriffe Sensomotorik und Propriorezeptiv auseinander zu halten !!! Selber arbeite ich (OT) seit ca 10 Jahren mit propriorezeptiven Einlagen nach Jahrling und habe erstaunliche Ergebnisse gesehen. Studien sind sehr oft fragwürdig, das sieht man aber auch in anderen Bereichen sehr oft. (trau keiner, Die du nicht selbst gefälscht hast...) das Problem, viele Industriefirmen verändern/setzen die Pelotten anders und wenn ich eins gelernt hab, auch nur 1 mm macht wahnsinnig viel aus,... hab viele schlechte Einlagen gesehen....

Die Studien sind meiner Meinung nach in nichts aussagefähig. Es dürfen doch mehr als nur 24 Probanden sein. Ernstzunehmede Studien erstrecken sich über Jahre und finden mit hunderten Menschen statt. Massiv von einem Hersteller in Berlin vorangetrieben (logisch der verdient damit einen Großteil seines Geldes). Das viele der Kollegen das Thema "Sensomotorik" verwenden, um massiv und z.T unverschämt hohe Summen für die Fertigung aufzurufen, wird auch ganz galant unter den Teppich gekehrt.

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