A petição é dirigida a:
Britta Ernst; Ministerin für Bildung, Jugend und Sport Brandenburg
Wir fordern die Aussetzung der Präsenzpflicht an Brandenburgs Schulen während der Corona-Pandemie. Zugleich soll dafür Sorge getragen werden, dass angemessener Distanzunterricht angeboten wird.
Razões
Die Corona-Pandemie begleitet uns nun seit über einem Jahr. Wir Eltern stellten unsere persönlichen Bedürfnisse über Monate zurück, reduzierten unsere sozialen Kontakte und unser berufliches Engagement. Dies alles mit dem Ziel, unseren Kindern sichere Bildung und ein Mindestmaß an sozialem Kontakt zu ermöglichen.
Wir alle sind dieser Pandemie überdrüssig, sind erschöpft. Auch wir Eltern, die den Schutz ihrer Kinder und Familien in der Pandemie in den Vordergrund stellten, verstehen den Wunsch nach umfassenden Lockerungen, einer Rückkehr zum Präsenzunterricht, zur Normalität. Wir teilen diese Wünsche, denen vor dem Hintergrund anlaufender Impfungen zunehmend stattgegeben wird.
Die ursprüngliche Virusvariante wurde jedoch durch eine wesentlich aggressivere Mutation abgelöst, die nun auch Kinder und Jugendliche untragbaren, dauerhaft schädigenden Gesundheitsrisiken aussetzt. Dies ist den Situationsberichten und Pressekonferenzen des RKI zu entnehmen. Dies ist den zuständigen Ministerien und auch Bildungsministerin Britta Ernst bekannt.
„Wir öffnen in die dritte Welle hinein“ (Karl Lauterbach).
Das RKI prognostiziert Inzidenzen von 200 bis 400 je 100.000 EinwohnerInnen bis Ostern. Das Infektionsgeschehen wird zunehmen durch die Schulen bestimmt. Mit Anordnung der Präsenzpflicht unterläuft das Land Brandenburg die wissenschaftlichen Erkenntnisse und bestätigt ein oberflächliches Meinungsgefälle, welches die Pandemie noch immer nicht ernst nimmt oder gar leugnet. Zugleich stigmatisiert diese rein politische Entscheidung sämtliche Eltern, die auf die Wissenschaft hören, die Pandemie ernst nehmen und ihre Kinder schützen wollen: Jene Eltern, die ihren Kindern sichere Bildung im Distanzunterricht bieten wollen und können.
Dieses Stigmatisieren von Eltern und SchülerInnen einerseits, während man andererseits den Wünschen einer lautstarken Minderheit entspricht, steht im kompletten Widerspruch zum vermittelten Anspruch der Regierungsparteien. Daher fordern wir:
Heben Sie die Präsenzpflicht an den Schulen auf!
Das sind wir unseren Kindern schuldig!
Als wesentlicher Grund für die Präsenzpflicht wird angeführt, dass in Distanz unterrichtete Kinder psychische Schäden und häusliche Gewalt erlitten. Diese Fälle gibt es, bestehende Konflikte verstärkt die Pandemie. Dies jedoch zur Leitlinie politischen Handelns zu erheben, pauschalisiert das System Familie, welches zumeist funktioniert und Stresssituationen aufzufangen versteht, entwertet die Fürsorgekompetenz sämtlicher Eltern im Land, widerspricht den Erkenntnissen der Pandemie-Studie der Universität Potsdam, welche das MBJS beauftragte. Berücksichtigen Sie, dass die meisten Eltern fürsorgliche Eltern sind und einen wesentlichen Beitrag bei der Pandemiebekämpfung leisten. Eltern haben Vertrauen verdient!
Mit der Brandenburger Schul-Cloud wurde ein exzellentes Werkzeug für den Distanzunterricht etabliert. Die Rückmeldungen der konsequent nutzenden Schulen, LehrerInnen und SchülerInnen sind überwältigend positiv. Wir sollten uns an diesem unübersehbaren Erfolg des Zukunftslandes Brandenburg orientieren, statt verzagt auf die ewigen Nörgler und Bremser zu hören!
Erfolgreiches Distanzlernen ist möglich. Das haben die letzten Monate eindrucksvoll bewiesen, wird durch die Europäische Union untersucht und gefördert. Für jüngere SchülerInnen erfordert dies Engagement und ein hohes Maß an Selbstorganisation der Familien. Wo dies nicht ist, ist unbürokratisch zu helfen! Zugleich aber sollte die Hilfe jener Eltern angenommen werden, die nachweislich bereit und in der Lage sind, diesen besonderen Aufwand zu leisten.
Unterricht an weiterführenden Schulen erfordert den Dialog zwischen Lernenden und Lehrenden, Videokonferenzen sind unverzichtbar. Das sehen Sie Frau Ernst ähnlich und begründeten Ihre Absage an Hybridunterricht damit, dass es für Lehrenden unzumutbar ist, neben dem Präsenzunterricht zusätzliche Videokonferenzen anzubieten. Das stimmt, unterschätzt aber die Möglichkeiten, welche moderne Technik bietet. Im einfachsten Fall genügen ein Notebook und Videoprojektor, um SchülerInnen im Distanzunterricht in den Präsenzunterricht einzubinden. Viele Brandenburger Schulen sind bereits besser ausgestattet. Wir sollten aufhören, unser Land schlecht zu reden.
Uns allen liegt die psychische und physische Gesundheit unserer Kinder am Herzen. Schützen wir unsere Kinder gemeinsam. Nutzen wir die Chancen zur Modernisierung, die jede Krise bietet. Gemeinsam und vor allem bedacht, schaffen wir auch die letzten Monate dieser Pandemie!